Tag des Windes
Ausschlafen ist schon herrlich. Da wir gestern früh zu Bett
gegangen sind, wachen wir wunderbar erholt auf. Unsere „einzige“ Mitpilgerin
Melanie ist schon weg. Also können wir uns wieder in Küche und Bad ausbreiten.
Nach einem kleinen Frühstück geht´s dann auch los. Den Schlüssel werfen wir in
den Briefkasten der Herbergseltern und nach einer Auffüllung unseres Proviant´s
im ortsansässigen Einkaufsladen, stemmen wir uns gegen den doch sehr frischen
Wind. Zum Glück scheint der Regen aber in nächster Zeit auszubleiben. Ein
Abenteuerpfad führt uns zunächst bis kurz vor Weißenberg. Dort picknicken wir
ca. eine ½ Stunde, bis wir durchgefroren weiterziehen. Im Ort noch eine kurze
Shopping-Tour (Brötchen und Käse), bevor wir wenige Meter weiter am ehemaligen
Bahnhof von Weißenberg in einer Gaststätte erneut rasten. Der Früchtetee tut
einfach nur gut und wir nutzen die Chance ein Portion original sächsisches
Würzfleisch zu probieren. Weiter geht´s durch das Naturschutzgebiet Gröditz.
Wir erklimmen den Weinberg und im Ort Gröditz spricht uns eine Sorbin auf
unseren Pilgerweg an. Anschließend wandern wir auf verschiedenen Weg wieder
bergab. Im Rahmen des Mühlenrundweges passieren wir die Riegel-(Wasser-)Mühle.
Nechern lassen wir links liegen und steuern geradewegs auf Wurschen zu. Nun
müssen wir uns entscheiden, ob wir es noch weitere 3 Stunden bis nach Bautzen
schaffen? Wir entscheiden uns dagegen und nehmen die Abzweigung Richtung
Neubelgern. Die dortige Herberge erreichen wir nach ca. 30 Minuten. Die
Nachbarin lässt uns ein, da die Herbergsmutter Waltraud noch unterwegs ist. Die
Unterkunft (es ist das Wohnhaus von Waltraud) ist einfach klasse und mein
erstes Highlight hier ist ein Haarföhn, so dass ich mir bei diesem immer noch
sehr kühlem Wetter die Haare waschen und trocknen kann J. Gegen 18 Uhr trifft Waltraud
ein. Nach einer herzlichen Begrüßung lädt sie uns zuerst auf einen Tee mit
selbstgebackenen Muffin´s ein. Wir reden und reden, bereiten gemeinsam das Abendessen
vor, decken wieder ab und beenden den Abend mit einer Runde Rotwein und
Schokolade. Waltraud erzählt viel von ihrer Familie, dem Leben während der
DDR-Zeit und dem Gemeindeleben der Region – wir sind beeindruckt. Es ist
lebendiger, gelebter und erlebter Geschichtsunterricht. Vieles ist für uns
unbekannt und unfassbar. Es ist wichtig, dass dieses Wissen weitergegeben wird,
damit Einiges nie wieder passiert. Dieses Gespräch mit einer wirklich
interessanten und starken Frau ist ein großes Geschenk auf unserer Pilgerreise
– Danke Waltraud!!!
1 Kommentar:
وخزانتك لا تحتاج إلى إضافة رجال؟
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