Die Sonnenstrahlen locken uns aus unseren Betten. Wir machen
uns fertig und sind schließlicht zu früh für die vereinbarte Frühstückszeit.
Egal – so können wir Waltraud nochmals tatkräftig unterstützen. Wir genießen
das gemeinschaftliche Frühstück und nach Erledigung der Formalitäten ;-)
(Pilgerstempel, Daten, Gästebuch) erhalten wir noch einen Reisesegen. Wir
verabschieden uns von Waltraud und lassen die wunderbare Herberge hinter uns
Richtung Drehsa. Dort treffen wir wieder auf die Muschel, so dass wir unseren
Weg nach Santiago de Compostela fortsetzen können. Wir reden viel während
wir auf Feld- und Waldwegen dahin
schreiten. Später zieht es sich doch etwas zu, so dass wir unsere Jacken wieder
anziehen müssen. In Kubschütz wird es Zeit für eine Rast. Weiter geht´s
Richtung Bautzen. Nun laufen wird viel auf Asphalt, so dass die Beine immer
schwerer und die Füße immer platter werden. Eine kleine Pause mit Tee oder
Kaffee und Kuchen wäre toll. Aber leider hat entlang des Jakobsweges keine
Gaststätte geöffnet. Also durchqueren wir Bautzen und am Ortsausgang können wir
nicht mehr weiter, so dass wir uns auf der nächst gelegenen Wiese mit Blick auf
die Autobahn ausbreiten. Essen, schlafen und regenerieren, dann starten wir
wieder. Ein Dorf folgt dem Nächsten und kurz vor dem Milleniumsdenkmal kommt
auch wieder die Sonne heraus. Hinter Uhna steht mal wieder eine Entscheidung
an: entweder in die Herberge im Bischof-Benno-Haus oder weiter bis Crostwitz.
Wir pausieren auf einer Wiese direkt gegenüber einer Pferdekoppel. Obwohl es
mittlerweile schon 16:30 Uhr ist, wagen wir den Weg nach Crostwitz. Stück für
Stück arbeiten wir uns vor – noch ein Hügel – noch ein Waldstück – noch ein
Feldweg und dann haben wir es geschafft. Die Nachbarin Veronika leitet die
Herberge vertretungsweise, da Monika, die Herbergsmutter zur Zeit selber als
Pilgerin unterwegs ist. Wir fühlen uns sofort wohl und fallen fast hintenüber,
als wir die Küche in Augenschein nehmen. Wir dürfen alles benutzen und
verzehren, was wir vorfinden. Der Kühlschrank und die Regale sind dermaßen gut
gefüllt, dass wir uns gar nicht entscheiden können, was wir uns zubereiten
sollen. Nach längeren Überlegungen koche ich mir aus ein paar Kartoffeln und
Eiern eine Tortilla. Als Beilage gibt es ein paar Schattenmorellen aus dem Glas
und zum Nachtisch ein Kinderriegel und eine Yogurette. Getränkemäßig bereite
ich mir einen Apfeltee zu und einen Orangensaft gibt es auch noch. Während des
Essens kommt Veronika nochmals vorbei und so erfahren wir Vieles über die
sorbische Kultur. Zum Abschluß erhalten wir unserem Pilgerstempel, einen Spruch
„to go“ ;-) und einen Ansteck-Pin mit der sorbischen Flagge. Dieser wird
natürlich sofort am Rucksack befestigt. Wir beenden unser Abendmahl und
schlummern bald friedlich dahin.
Sightseeingtour in Bilbao und Rückreise
vor 8 Jahren
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