Es hat sich gelohnt diese Herberge zu wählen. Gut erholt
starte ich in den neuen Tag und ein Frühstück erhalte ich auch noch. Im TV
läuft die Wettervorhersage: 26°C, sonnig, später evtl. Gewitter – schau´n wir
mal. Die erste Etappe des Tages geht nach Puente de Villarente und umfasst 6,3
km. Noch sind wir geschützt vor den Autos, aber nach Villamoros wird es
unangenehm. Aber vorher zur Stärkung noch einen Cafe con leche bei klassischer
Musik in der ersten Bar des Ortes, wo ich auch Edith auch Ungarn wiedertreffe. Nun
folgen immer wieder enge Straßenabschnitte und wir Pilger sind froh, als wir
wieder auf einen Parallelweg geleitet werden. In Arcahueja an dem Picknickplatz
treffe ich Marlene & Wolfgang wieder, die mich bis zur Bar-Abzweigung
begleiten. Dort läuft mir die Französin Constance mit den lustigen Zehenschuhen
über den Weg. Sie schenkt mir eine gelbe Rose, da der Camino heute so hässlich
ist – damit ich etwas schönes zum Ansehen habe :-). Wie immer zieht sich der
Weg bis zur Altstadt. Gegen 13 Uhr erreiche ich die Kathedrale und nun ist es
nicht mehr weit bis zum Hostal „Boccalino“. Das gönne ich mir heute, da es ja
wirklich keine schöne Etappe des Caminos ist. Problemlos bekomme ich ein Zimmer
unter dem Dach, diesmal leider nicht mit dem Ausblick auf die Basilika San
Isodoro, aber das hatte ich schon beim letzten Mal. Entspannung pur und schon
starte ich zu einem ersten Stadtrundgang. Ich treffe die drei deutschsprachigen
Franzosen, welche in La Virgen del Camino untergebracht sind und mit dem Bus
wieder nach Leon gefahren sind. Diese berichten mir, dass Heinrich aus Lingen
auch hier rumschwirrt. Auf dem Weg zurück komme ich an einem kleinen Park
vorbei und siehe da: Marita & Edwin. Wir quatschen eine gute halbe Stunde
und zum Schluß erhalte ich noch einen Tipp von Marita für einen günstigen
Supermercado. Auf geht´s – ich will gerade den Plaza Isodoro überqueren, da entdecke ich Heinrich. Wir
setzen uns zusammen auf ein Bier und eine Cola. Da wir uns lange nicht gesehen
haben, berichten wir uns gegenseitig von unseren Camino-Erlebnissen. Abends
wollen wir dann schau´n, wo wir lecker Essen gehen können. Nun aber ab zu
Einkaufen, da ich doch endlich mit meinem Liebsten telefonieren möchte. Hier in
Leon trifft man wirklich alle wieder – immer dieser Pilgerstress ;-). Die Zeit
reicht gerade noch für die wichtigsten Tagebucheinträge. Kurz vor 19 Uhr begebe
ich mich mit Heinrich auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant – zu
teuer, zu ungemütlich, zu einseitig :-(. Nach ca. 45 min mit mehreren
zusätzlichen Lauf-Kilometern landen wir wieder an unserem Ursprungspunkt und
entscheiden uns letztendlich für das Restaurant Boccalino. Die Pizza sieht
super aus und so haben wir mal etwas anderes, als ein Pilgermenü. Eine Cerveza
passt gut und so prosten wir Marlene & Wolfgang, die sich eine Paella
gegönnt haben, am Nachbartisch zu. Ein herrlicher Abend auf der Plaza San
Isodoro. Selbst die dunklen Wolken verziehen sich wieder. Gegen 22 Uhr wird es
dann Zeit, da wir morgen ja doch wieder wandern bzw. pilgern wollen.
Sightseeingtour in Bilbao und Rückreise
vor 8 Jahren
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