Mittwoch, 14. November 2012

11. November 2012 Jakobsweg Deutschland 2.Etappe - Duisburg Salvatorkirche - Düsseldorf-Kaiserswerth St. Suitbertus 23 km

Die Anreise mit dem Zug nach Duisburg ist heute trotz des Sonntags etwas nervig, da die "Jecken" schon auf dem Weg zur Düsseldorfer Altstadt sind: um 11:11 Uhr starten sie in die Karnevalssaison. Gesänge und Alkoholausdünstungen begleiten uns auf der Fahrt zum Hauptbahnhof.


Wir erreichen zu Fuß die Salvatorkirche und das direkt daneben liegende Rathaus. Hier entdecken wir merkwürdige blaue "Raketen" ;-) - ach das sollen moderne Weihnachtsbäume sein - interessant.


Nun haben wir erst einmal eine Straßenrally vor uns - leider fehlen einige Jakobswegschilder, so daß wir immer wieder fragen müssen. Irgendwann erreichen wir die Dickelsbachsiedlung im Stadtteil Wanheimerort. Wir erfahren ein Stück Geschichte unserer Region: eine Dame mit Hund schildert uns bereitwillig einige Hintergrundinformationen zur Entstehung der in langen Reihen angeordneten Typenhäuser. Danke :-)))


Es folgen die Markenwälder und wir passieren die Sechs-Seen-Platte. Die Sonne bricht langsam durch und es ist herrlich durch die herbstlich gefärbten Wälder zu wandern.


Ein Pause machen wir hier und die nächste folgt an der St. Hubertuskirche in Duisburg-Rahm. Diese ist leider wie auch schon zuvor die Salvatorkirche geschlossen. Nichts desto trotz hören wir auf unserer Pausenbank gedämpfte Orgelmusik. Wir genießen das und schlummern in der Sonne.


Auf Straßen, Alleen, an Bächen entlang und zwischen Feldern geht´s weiter Richtung Angermund und wir entschließen uns für einen Abstecher zum Schloß Heltorf.


Gestärkt von einem heißen Tee halten wir nochmals an einer kleinen Kapelle inne. Zum Andenken an die heilige Agnes wurde hier eine Andachtsstätte errichtet.


Zwischen Feldern Richtung Wittlaer unterwegs, verpassen wir erneut (wie schon im letzten Jahr) den Abzweig (leider fehlen auch hier die Pilgerweg-Schilder). Also in die Gegenrichtung - entlang der B8. Als wir den Ort erreichen wird auch die Lauferei wieder angenehmer.


Hier erreichen wir den Rheinuferweg und jetzt ist es nur noch fantastisch. Die einsetztende Abenddämmerung taucht den Fluß in ein mysteriöses Licht.


Das Farbenspiel der untergegenden Sonne betrachten wir bei einer letzten Rast. Nun ist es nur noch ein kleines Stück bis zum wirklich bezaubernden Kaiserswerth. Die Kirche St. Suitbertus ist geöffnet, so daß wir auch heute einen würdigen Abschluß unseres Pilgertages erhalten.


Die Rückreise mit U-Bahn, Zug und Bus zieht sich ein wenig hin, da ein Streckenabschnitt teilweise gesperrt ist. Aber wir kommen heil und zufrieden zu Hause an.

Dienstag, 6. November 2012

6. November 2012 Planung Ökumenischer Pilgerweg "Via Regia" 2013


So, jetzt ist es raus. Nächstes Jahr geht es auf den Ökumenischen Pilgerweg durch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Start wird vorraussichtlich der 11.April 2013 ab Görlitz sein. Zusammen mit meiner Freundin werden wir ca. 10 Tage unterwegs sein. Wir sind sehr gespannt auf das für uns "unbekannte" Deutschland.

Fotos aus dem Buch "Der Ökumenische Pilgerweg"


2. November 2012 Jakobsweg Deutschland 1.Etappe Von zu Hause aus - Duisburg Salvatorkirche 16,5 km

"Ich pilgere dann mal eben nach Santiago de Compostela" - Es fühlt sich fantastisch an, als ich mit diesem Gedanken aus der Haustür trete. Alles Bekannte wirkt heute ein wenig unwirklich - ich bin wieder auf dem Camino.


Meine Heimatkirche ist leider geschlossen und so wandere ich gemütlich zu unserem Treffpunkt. Meine Freundin ist nämlich zeitgleich aus ihrem Haus getreten, um mit mir gemeinsam auf die erste Etappe zu gehen.


Es ist heute zwar grau in grau und ein frisches Lüftchen weht, aber solange es trocken bleibt sind wir schon zufrieden. Unterwegs sind noch die Nachwirkungen von Halloween zu sehen.



Glücklich zusammengefunden erstehen wir noch ein paar Backwaren im Stadtteil Sterkrade Anschließend machen wir uns auf: Richtung Westen.


Wir überqueren die Emscher und gelangen zu dieser Straße: (s. Foto). Hier war ich noch nie, wenn das mal kein Zeichen ist ;-).


Es folgt ein Straßenparcour bis wir den Rhein-Herne-Kanal erreichen. Diesem folgen wir bis zum Stadtteil Lirich und in Höhe der Schleuse wird es dann Zeit für eine Stärkung.


Wir bauen unser Pilgerbuffet auf, welches aus Essensresten von der Halloween-Party, Obst, Gemüse, Stutenkerlen und Wasser besteht - welch edle Speisen.


Nach unserem Picknick sind wir doch ganz schön ausgekühlt und passieren flott das Schleusen-Gelände. Und weiter geht´s immer am Kanal entlang.


Zwei Schwäne erblicken uns und erhoffen sich ein "Leckerchen". Wir kämpfen weiterhin gegen den kühlen Wind an. Die Bewegung tut gut und wärmt.


Parallel zu "unserem" Jakobsweg verlaufen diverse andere Wander- und Fahrradwege. So können wir leicht die Richtung nach Duisburg anpeilen.


Nun führt der Weg ein wenig Abseits des Kanals an einem Industriegebiet entlang, aber schön geschützt von Bäumen.


Und dann passiert das unfassbare: ein Fahrradfahrer passiert uns und wir hören ein "Buen Camino". Wir sind so perplex, daß er unser "Muchas Gracias" bestimmt nicht mehr gehört hat.


Wir überqueren das Große Wehr an der Ruhr in Höhe von Duisburg-Meiderich und schon können wir die Salvatorkirche von weitem erkennen.


Eine weitere Bestätigung ist natürlich der gelbe Pfeil (wofür auch immer dieser hier gedacht ist ;-)), welcher sogar in die richtige Richtung weist.


Wir erreichen die Altstadt von Duisburg mit ihren Marktplatzruinen. Im Hintergrund befindet sich die Salvatorkirche.


Glücklicherweise ist die Kirche geöffnet und einen Pilgerstempel erhalten wir auch. Wir genießen die Ruhe der Kirche mitten in der Innenstadt. Da auch die Sonne sich zeigt, ergibt sich ein herrliches Lichterspiel im Inneren der Kirche. Die Kirchenfenster erzählen Geschichten.


Durch die Einkaufsstrasse geht es zum Hauptbahnhof und von dort aus nach Hause. Mit einer kleinen Unterbrechung in einem netten Cafe beenden wir unsere heutige Pilgerwanderung Richtung Santiago.