Sonntag, 27. Dezember 2009

Via Francigena


Auf unserer diesjährigen Reise in die Toskana (Italien) entdeckte ich in San Gimignano ein Hinweisschild auf einen anderen Pilgerweg: die "Via Francigena - zu Deutsch:"Frankenweg".
Der Weg ist als die Weitwanderroute von Canterbury nach Rom (Grab des heiligen Petrus) bekannt. Eigentlich handelt es sich um ein Wegesystem, denn sämtliche Wege, die nach Rom führen, heißen „Via Francigena“ und werden unter dem Namen Vie Francigene (Frankenwege) zusammengefasst.
Buen Camino & ein glückliches "Heiliges Jahr" 2010 wünsche ich allen Pilgerfreunden.

Samstag, 14. November 2009

Buch: "So weit mein Herz mich trägt" von Grit Ott



"So weit mein Herz mich trägt" von Grit Ott.
Klappentext/Kurzbeschreibung:
„Mit 52 Jahren Diabetes auf dem Buckel und 3 Bypässen in der Brust auf den Jakobsweg gehen, das grenzt schon an Körperverletzung.“ So warnte ein besorgter Freund ... vergeblich.Nach ärztlicher Konsultation ist Grit Ott im August 2008 aufgebrochen. 800 Kilometer auf dem Camino Francés von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela.Die klare Luft des Morgens atmen, den Körper laufen lassen, die Beine spüren, wenn sie nicht mehr weiterwollen, die stille Ausdauer des Geistes kennenlernen.Vorsicht vor Stolpersteinen! Die Erlebnisse der Autorin mit sich selbst sowie mit anderen Pilgern, mit den Fitten und den Fußlahmen, machen Mut und große Lust.

„Geh los, auch wenn Du unsportlich bist oder durch eine Krankheit gehandicapt,“ sagt sie Ratsuchenden. „Finde dein eigenes Tempo (bzw. deine Langsamkeit). Du wirst deinen ureigenen Rhythmus entdecken – und heimkehren mit einem veränderten Blick.“

Meine Meinung:
Das Buch hat mich sehr berührt. Es ist eines der schönsten Bücher, welche ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich habe den ganzen Weg noch einmal miterlebt und konnte die Emotionen sehr gut nachempfinden. Die realistische Beschreibung hat mich an die verschiedenen Orte des "Camino´s" zurückversetzt. Der Autorin des Buches gebührt ein unglaublicher Respekt, mit welcher Kraft und Energie sie eben diese "Stolpersteine" beiseite geräumt hat und und sich ihren Traum von einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela erfüllt hat!

Montag, 2. November 2009

02.November 2009 Planung Camino Francés 2010 Teil 2


Nun bin ich dem nächsten Camino schon wieder ein Stück näher gerückt.
Endlich habe ich es geschafft mir orthopädische Einlagen für meine Wanderschuhe anfertigen zu lassen. Ich erhoffe mir dadurch eine bessere Dämpfung meiner (Knie-)Gelenke.
Die Flüge sind gebucht, so daß ich am 4.Mai 2010 von Düsseldorf aus nach Bilbao fliegen werde
Auch zum Spanisch-Kurs in der Volkshochschule habe ich mich nochmals angemeldet, um meine Kenntnisse aufzufrischen.
Sehr gespannt bin ich, ob ein Unterschied in der Stimmung auf dem Camino in einem "Heiligen Jahr" existiert? Wird es hektischer, spiritueller, gereizter, fröhlicher...................?
Außerdem freue ich mich Santiago de Compostela erneut zu sehen und das Ablegen des Steines am "Cruz de Ferro" wird wieder ein besonderer Moment.

Samstag, 17. Oktober 2009

Packliste 2010

Gürteltasche (am Körper) 347 g
Gürteltasche: Tatonka Illium (144 g)
Taschenmesser: Schweizer (60 g)
Dokumente: BPA, Flugticket (24 g)
Geld: bar, EC-Karte, SparCard (15 g)
Notizheft: (2x) m. Hülle (74 g)
Pilgerpass: Credencial m. Hülle (22 g)
Kugelschreiber: leicht (8 g)

Technik (am Körper) 449 g
MP3-Player: incl. Batterie (67 g)
Handy: Nokia 1661 incl. Ladegerät (120 g)
Digitalkamera: incl. Batterien & SD-Karten (262 g)

Kleidung (am Körper) 2.535 g
Soft-Shell: JW Active Trail Women (290 g)
Trekking-Hose: Jack Wolfskin Sierra Pant (316 g)
Unterwäsche: Odlo Cubic (31 g)
Strümpfe: Falke TK2 cool (58 g)
T-Shirt: Meru (112 g)
Trekking-Schuhe: Lowa Renegade GTX Lady (1160 g)
Halstuch: Buff schwarz & rot (72 g)
Trekkingstäbe: Leki Makalu ultralight (468 g)
Handschuhe: gepolstert f. Trekkingstäbe (28 g)

Rucksack 1.717 g
Rucksack: Deuter ACT Lite 50+10 (1560 g)
Packbeutel: Zipp-of Tüten gr. & kl. (je 4x) (80 g)
Beutel: f. Schlafsack (7 g)
Beutel: Aloksak wasserdicht (4x) (30 g)
Netzbeutel: 2 Stück einmal mit Haken (40 g)

Kleidung 2.223 g
Unterwäsche: Odlo Cubic (2x) (62 g)
Strümpfe: Falke Wandersocke (52 g)
Strümpfe: WoolPower (37 g)
T-Shirt: Odlo Shirt & Back Bear (228 g)
Hut: Berghaus GoreTex (62 g)
Sonnenbrille: TCM Sportbrille (24 g)
Regengamaschen: Clisport (216 g)
Regenponcho: Wäfo Kraxenponcho (526 g)
Trekkinghose: Meru Zip-off (274 g)
Fleece-Jacke: Haglöfs Dual Q Jacket (236 g)
Unterhemd: Odlo Kurz & langärmlig (200 g)
Crocs: schwarz (220 g)
Strumpfhose: anstatt Leggins & Handschuhe (86 g)

Körperpflege 497 g
Zahnbürste: klein (12 g)
Zahnpaste: 20 ml (30 g)
Haare&Haut&Wäsche:Hair & Care (102 g)
Sonnenschutz: auch Hautschutz (52 g)
Handtuch: Sea to sumit 60x120 (112 g)
Haarbürste: Plastik (41 g)
Deo: Nivea Dry Comfort 24h (62 g)
Nagel-Set: Feile/Schere/Pinzette (34 g)
Taschentücher 2 Päckchen (52 g)

Notfall 234 g
Erste-Hilfe-Set: Verbandpäckchen (11 g)
Tape-Pflaster: Elastoplast (22 g)
Sicherheitsnadeln: 10 Stück (6 g)
Nähzeug: Reiseset (1 g)
Voltaren: Kapseln (20 Stk.)& Creme (62 g)
Paracetamol: Schmerzmittel (10 Stk.) (8 g)
Compeed & Pflaster: Blasenpflaster & Pflaster (34 g)
Desinfektionstücher: 2 Stück (8 g)
Globulis: Arnica C30 (36 g)
Puder: f. Füße (34 g)
Zehenschläuche: PolymerGel (12 g)

Schlafen 874 g
Schlafsack:Expeed Sparrow (750 g)
Isomatte:Alu-Matte (122 g)
Ohrstöpsel: Sleep Soft (2 g)

Sonstiges 476 g
Reiseführer Jakobsweg:Outdoor gekürzt (164 g)
Wäschleine: Clothline (24 g)
Stein: für Cruz de Ferro (114)
Jakobsmuschel: mit Schnur (44 g)
Unterkunftsverzeichnis: Jakobusfr. Paderborn (46 g)
Eßbesteck: Spork (9 g)
Taschenlampe: klein & leicht (30 g)
Plastikflaschen: 3 Stück (je 0,5 l) (45 g)

Gesamt (ab Rubrik:"Rucksack" summiert) 6.021 g

P.S. Liste wird noch bis kurz vor Aufbruch aktualisiert!!!
Zuletzt aktualisiert am 01.05.2010

Sonntag, 4. Oktober 2009

04.Oktober 2009 Planung Camino Francés 2010 Teil 1


Nun also doch wieder: die Planungen für den Camino 2010 haben begonnen!!! Ursprünglich wollte ich mich in nächster Zeit erst einmal nicht mehr auf eine Pilgerreise begeben und schon gar nicht in einem "Heiligen Jahr"! Nun kommt es aber immer anders, als man denkt. Der "Sucht-Faktor" ist hierbei nicht zu unterschätzen und auch weitere Ereignisse drängen mich zu diesem Entschluß. Nachdem die Urlaubsplanung für das kommende Jahr von meinem Arbeitgeber abgesegnet ist, kann ich mich an die Buchung der Flüge begeben. Der Camino soll mich im nächsten Jahr von Leon über Santiago de Compostela bis zum Kap Finisterra führen. So könnte ich endlich die Lücken des Weges füllen, welche im Jahr 2008 durch meine Knieprobleme entstanden sind. Da ich sehr günstige Flüge bis nach Bilbao aufspüren konnte, werde ich dann von dort mit dem Bus über Burgos bis nach Leon fahren. Nach hoffentlich erfolgreicher "Pilgerei" geht es wieder zurück nach Bilbao, wo ich dann zusammen mit meinem Liebsten noch ein paar Tage für eine Stadtbesichtigung dranhängen werde.

Buen Camino!!!

Montag, 7. September 2009

4.Juni 2009 Rückreise nach Oberhausen


Unser Quartier befand sich im Zentrum von Pamplona, so daß wir die feiernden Spanier in dieser Nacht live erleben durften. Aber damit mußte man rechnen. Bis zur Schlüsselübergabe haben wir noch ein wenig Zeit, so daß wir auch im Pamplona nach dem Frühstück, noch ein paar Präsente für Familie und Freunde besorgen. Schwierig wird es nochmal all die neu erworbenen Dinge auf Rucksack und Handgepäck zu verteilen. Wir meistern auch diese Schwierigkeit und machen und auf den Weg zur Bushaltestelle. Unterwegs lädt eine Bar zum zweiten Frühstück ein und wir nutzen die Chance. Hier sehen wir dann die erste Pilgerin, welche mit Notebook unterwegs ist - okay - muß ja Jeder für sich selbst entscheiden. Mit dem Bus fahren wir zum Flughafen, verpacken die Rucksäcke und rätseln über das Eincheck-Verfahren an diesem winzigen Flughafen. Irgendwann ist es aber erkennbar, daß auch wir unser Gepäck abgeben dürfen (nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen) und wir maschieren direkt durch zu der kleinen Maschine, welche uns nach Madrid-Barajas bringen soll. Dort angekommen ist unser Abflug-Gate noch nicht angeschlagen. Erst kurz vor dem Abflug erscheint die Information auf dem Bildschirm. Da sich das Gate komplett am anderen Ende des Flughafens befindet, müssen wir flott durchmaschieren, um gerade noch rechtzeitig zum check-in anzukommen. Der Flug verläuft problemlos und nachdem wir unsere Rucksäcke zurück erhalten haben, fahren wir nach Hause!!!

3.Juni 2009 Zugreise Burgos - Pamplona


Gut ausgeschlafen gehen wir erst einmal frühstücken. Um die Zeit zu unserer Weiterreise zu überbrücken, machen wir noch eine kleine Shopping-Tour und können uns nun -neu eingekleidet- auf den Weg zum Bahnhof machen . Dort angekommen, haben wir immer noch reichlich Zeit. Aber, so brauchen wir uns nicht abzuhetzen. Nach einer ruhigen und angenehmen Zugfahrt erreichen wir Pamplona. Mit einem Shuttle-Bus fahren wir in die Innenstadt und begeben uns auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Endlich finden wir eine Touristen-Büro, in dem wir eine Unterkunftsliste erhalten. Es gestaltet sich etwas schwieriger, als wir dachten, aber nach der dritten Absage, können wir unser Quartier für diese Nacht beziehen. Wir lassen die Rucksäcke im Zimmer zurück und nisten uns erst einmal in einer Tapas-Bar ein - super!!! Anschließend sitzen wir bei einem Glas Wein auf dem Plaza del Castillo und beobachten (mal wieder) sehnsuchtsvoll die Pilger. Nun gehören wir leider nicht mehr dazu. Aber nach dem Camino, ist vor dem Camino!!!

2.Juni 2009 Burgos - Stadtbesichtigung


Die ersten Pilger machen sich schon so gegen 5.30 Uhr fertig, obwohl die Herberge erst um 7 Uhr geöffnet wird. Bis 8 Uhr müssen wir dann raus sein. Wir frühstücken erst einmal & laufen danach auf dem Camino zurück, bis wir unser Hotel "Norte y Londres" erreichen. Wider Erwarten können wir das Zimmer sofort beziehen, obwohl wir so früh dran sind. Nun ist erst einmal "Power-Shopping" angesagt und Margret nutzt die Zeit für die Besichtigung der Kathedrale. Zum Mittagessen treffen wir wieder zusammen und sitzen gemeinsam mit Traute auf dem Plaza de Espana. Anschließend wollen wir unsere Bahn-Tickets besorgen und machen uns auf die Suche nach dem RENFE-Büro, welches wir gestern schon gesehen haben. Irgendwie können wir es aber nicht wiederfinden und so entschließen wir uns erst einmal für einen Mittagsschlaf auf der Wiese am Fluss Arlanzón. Kurze Zeit später kehre ich zum Hotel zurück und nutze die Chance auf ein ausgiebiges Wannenbad - herrlich!!! Frisch gebadet, folge ich einer spontanen Idee und frage einfach in der Touristen-Information nach dem RENFE-Büro. Kein Problem - so kommen wir heute doch noch zu unseren Zugtickets und werden auch nicht am falschen Bahnhof auf den Zug warten. Ich erfahre dort nähmlich, daß es einen alten und einen neuen Bahnhof in Burgos gibt. Und wir müßen mit dem Bus zum neuen Bahnhof fahren. Jetzt erst mal wieder bei einem Vino Tinto relaxen. Zum Abendessen bestelle ich mir drei verschiedene Tapas dazu und beobachte die Menschen/Pilger, welche an meinem Bodega-Aussichtsplatz vorbeilaufen. Wie gerne würde ich morgen auch wieder Richtung Santiago de Compostela weiterziehen!!!!

Mittwoch, 26. August 2009

1.Juni 2009 Atapuerca - Burgos 21,9 km


Letzter Wandertag!!!Die Nacht war der reine Horror: der letzte Pilger machte in unserem Zimmer die Schotten dicht und es wurde unerträglich warm in dem kleinen Raum. Zudem habe ich auch sehr schlecht geträumt, so daß ich immer wieder aufwachte. Um 5 Uhr morgens machen sich die ersten Pilger bereits auf den Weg. Völlig übermüdet wache ich dann erst um 7.10 Uhr wieder auf. Ohne Kaffee & Frühstück machen wir uns auf den Weg. Nach einem letzten Anstieg gelangen wir zu einem Holzkreuz & einer Stein-Spirale. Von dort aus sehen wir auch schon das Ziel unseres diesjährigen Jakobsweges: Burgos. Weiter geht´s durch viele kleine Dörfer, aber die erste geöffnete Bar läßt lange auf sich warten. Daher genießen wir die Pause um so mehr, auch wenn wir sehr lange für unseren Cafe und das Bocadillo con Jamon anstehen müssen. Wieder auf dem Weg müssen wir uns nach einer Autobahnüberquerung für eine Weg-Alternative entscheiden. Wir wählen den etwas längeren Weg, welcher am Rande des Industriegebietes langführt, mit der Möglichkeit das Kloster Miraflores zu besichtigen. Leider verpassen wir irgendwann eine wichtige Abzweigung, so daß wir das Kloster nicht zu Gesicht bekommen. Wir irren noch ein wenig durch die Vorstadt von Burgos, aber 3 Stunden nach unserer Pause erreichen wir unser Ziel. Wie letztes Jahr zu Beginn unseres Jakobsweges, stehen wir nun zum Abschluß unserer Pilgerreise vor der Kathedrale von Burgos - wunderschön! Die neue Gemeinde-Herberge liegt direkt hinter der Kathedrale. Da diese sehr unscheinbar von Außen ist, sind wir zuerst daran vorbei gelaufen. Für nur 3,-€ (für den Preis habe ich noch in keiner Herberge auf dem Camino übernachtet) haben wir eine sehr preiswerte Unterkunft in der schönen Stadt Burgos. Alles was ich an Wäsche entbehren kann kommt in die Waschmaschine, damit ich saubere Wäsche für die Rückreise habe. Wir erledigen schon einmal die ersten Souvenier-Einkäufe. Beim Menú de Peregrino lernen wir Benedikt aus dem Elsaß kennen. Später kommt er noch mit in die Pilger-Messe. Anschließend trinken wir zusammen einen Wein. Während wir die Abendsonne vor der Kathedrale genießen, kommen auch Louk & Hank hinzu. Nach einem weiteren Glas Wein und einer Foto-Session wollen wir versuchen ein Zimmer für Morgen zu reservieren.Wir laufen zu dem Hotel, in dem Hank & Louk untergebracht sind. War für eine Überraschung: es handelt sich um unser letztjähriges "Hotel Espana". Leider ist hier nichts mehr frei, aber Hank reserviert sofort das vom Rezeptionisten empfohlene Ausweich-Hotel "Londres y Norte".Nachdem wir uns bedankt haben, verabschieden wir uns von den beiden Holländern und wünschen Ihnen ein "Buen Camino" für ihren weiteren Weg. Zusammen mit Benedikt gehen wir Richtung Alberge, da bald Einlaß-Schluß ist. Außerdem muß ich noch meine Wäsche einsammeln & ein paar eMails versenden - dieser Pilger-Streß!
Kurz vor dem "Licht aus" schaffe ich es in mein Bett zu kommen. Nun folgt also die letzte Nacht in einer Herberge!!!

Dienstag, 25. August 2009

31.Mai 2009 Villafranca Montes de Oca - Atapuerca 18,9 km


Um 6 Uhr morgens gehen die Lichter an. Eine halbe Stunde später bequemen wir uns auch aus unseren Schlafstätten. Ich bin froh, daß ich in dieser Nacht nicht aus dem (oberen) Bett gefallen bin, da das Bett wirklich sehr schmal war und zudem links und rechts keine Barrieren hatte, welche das rausfallen hätten verhindern können. Ursprünglich wollten wir um 7.30 Uhr noch frühstücken gehen, aber dafür sind wir dann doch zu früh dran. Mit einem steilen Aufstieg geht es direkt los, was aber den Vorteil hat, daß uns sehr schnell warm wird. Es verspricht ein herrlicher Tag zu werden, denn es weht ständig ein leichter & kühler Wind - super Wanderwetter! Nach ca. einer Stunde holen wir das Frühstück an einem Picknickplatz (direkt am Gedenkstein für im Bürgerkrieg erschossenen Republikaner) nach. Wir benötigen noch zwei weitere Stunden, um den breiten "Brandschneisenweg" hinter uns zu lassen. In einem kleinen Waldstück entscheiden wir uns für eine Ess- und Schlummerpause. Gut erholt schaffen wir auch die nächsten 2 km bis San Juan de Ortega. Hier überlegen wir, ob es noch weiter gehen sollen. Wir setzen uns erst einmal in eine Bar (mit den größten Bocadillos des gesamten Jakobsweges) zu Hank & Louk. Später stößt auch noch Traute hinzu, worüber sich Margret sehr freut. Die Entscheidung fällt: wir gehen noch weiter bis nach Atapuerca. Der Camino verläuft über wunderschöne Wege bis nach Arca und nur die letzten 2 km entlang der Landstraße. Wir wählen die Alberge Atapuerca mit einem sehr schönen Garten. Nachdem wir alle "Pilgerarbeiten" erledigt haben, liegen wir unter einem Kirschbaum und genießen diesen wunderschönen letzten Mai-Tag/Pfingstsonntag. Zum Essen wollen wir ins "Comosapiens" (=Homo Sapiens?/Atapuerca ist weltberühmt als "Heimat der ersten Europäer"). Da sich der Beginn des Pilger-Menüs aber um eine halbe Stunde verzögert, machen wir noch einen Abstecher zur Kirche auf dem Hügel. Ein wunderbarer (stiller) Ort mit herrlicher Aussicht in die Landschaft. Das anschließende Essen ist sehr gut und Margret geht sofort danach ins Bett, da sie sehr müde ist. Ich genieße nochmals die Abendsonne und folge später nach. Hoffentlich bleibt das Fenster geöffnet, da es im Zimmer sehr heiß und stickig ist!!!

Montag, 17. August 2009

30.Mai 2009 Belorado - Villafranca Montes de Oca 12,2 km


Wir verabschieden uns nochmals von Bernard, da wir ihn nicht mehr wiedertreffen werden. Margret & Christina hatten noch Frühstück bestellt (war wohl nicht so gut), so daß ich mich schon wieder auf den Weg mache. Da wir gestern keine Getränke gekauft haben, versuche ich sofort in Tosantos etwas zu bekommen. Die Bar hat leider noch geschlossen, deshalb gehe ich weiter nach Villambista. Dort kehre ich zusammen mit Terry & Joann, welche ich kurz zuvor getroffen habe, in der nächsten Bar ein. Ich bestelle mir ein "Cafe con leche" (Milchkaffee), ein "Zumo de naranja" (Orangensaft), eine Coca-Cola, ein "Agua mineral" (Mineralwasser) & ein Aquarius - ja so einen Durst habe ich!!! Das müßte dann auch für diesen heißen Tag (bei einer kurzen 12 km-Etappe) reichen. Zehn Minuten später treffen Margret und Christina ein. Nach einer ausgiebigen Pause steuern wir Espinosa del Camino an und machen auch hier nochmals Rast. Es ist noch sehr früh am Tag ist und wir haben nur noch 3 km vor uns. Wieder auf dem Weg planen wir eine weitere Pause, aber Christina zieht es weiter. In Margret´s und meinem Zielort Villafranca will sie entscheiden, ob sie heute noch weiter wandern wird. Wir Beide haben es ja auch nicht mehr weit bis Burgos, aber Christina möchte noch bis nach Santiago de Compostela. Da ist es gut zu verstehen, daß Christina weiter möchte........! Terry & Joann warten schon vor der Gemeindeherberge von Villafranca auf uns, um sich zu verabschieden. Christina schließt sich an und es folgt ein tränenreicher Abschied. Ich kann nicht weinen, da ich einfach nur froh bin, daß Glück gehabt zu haben, so liebe und nette Menschen kennenlernen zu dürfen. Ich erinnere mich die ganze Zeit an die schönen und lustigen Dinge, welche wir gemeinsam erlebt haben - Schön!!! Die Herberge ist ganz nett und wir haben glücklicherweise ein Bett in der von der Straße abgewandten Seite des Hauses bekommen. Laut Empfehlung des Wanderführers soll man spätestens hier in Villafranca Geld abholen, da es sonst erst wieder in Burgos möglich ist. Wir finden auch tatsächlich die einzige Bank. Diese hat aber dummerweise nur an 3 Tagen in der Woche vormittags für 1 1/2 Stunden geöffnet und ein Geldautomat existiert nicht!!! Herzlichen Glückwunsch-wäre ich nicht mit Margret unterwegs, dann müßte ich jetzt entweder zurück nach Belorado laufen oder ich könnte jetzt 2 Tage lang draußen übernachten und mich von den Resten meines Proviantes ernähren. Nachdem Margret mir Geld geliehen hat, machen wir uns einen wunderschönen Abend bei Tapas & Wein. Hier lernen wir Louk und Hank aus den Niederlanden kennen. Als es dann draußen zu kühl wird, verlassen wir diese nette Tapas-Bar und gehen zurück zur Herberge.

Dienstag, 11. August 2009

29.Mai 2009 Santo Domingo de la Calzada - Belorado 23,6 km


Als Entschädigung für eine nicht sehr erholsame Nacht, gibt es einen Start in einen wunderschönen Morgen. Die Temperaturen sind noch sehr angenehm, aber es verspricht ein heißer Tag zu werden. Die erste Bar in Granon wird von uns Pilgern gestürmt. Nachdem ich einen halbe Stunde gemütlich bei einem Café con leche dort gesessen habe, trudeln Margret und Christina ein. Wir verweilen noch ein wenig, bevor wir uns auf den Weg zum nächsten Ort machen. Nach zwei weiteren Kilomentern verlassen wir die La Rioja und erreichen Kastillien. In Redecilla del Camino machen wir Pause und holen uns anschließend einen "Sello"-Stempel- aus dem Touristenbüro des Ortes. Während Christina & Margret noch die Kirche besichtigen, mache ich mich schon wieder auf den Weg. Nun ist es schon sehr heiß, so daß ich auch im nächsten Ort "Viloria" an der Herberge mit Getränke-Ausschank halt mache. Ein sehr nettes Gespräch mit Terry & Joann gibt mir neue Energie. Margret & Christina sind mittlerweile an mir vorbei gezogen, so daß ich sie erst wieder auf einem Picknick-/Pausenplatz in Villamayor wiedersehe. Die Hitze macht mir ganz schön zu schaffen und auch meine Füße fangen an zu schmerzen. Gerade als ich meine Schuhe ausziehe und mich auf eine erholsame Pause vorbereite, entert eine riesige Gruppe spanischer Buspilger den Platz. Ursprünglich wollten wir in diesem Ort übernachten, aber die Herberge sagt uns nicht zu, da sie an einer stark befahrenen Landstraße liegt. Nun folgt eine Wüstendurchquerung - oder so ähnlich! Ein Weg ohne Schatten, in brütender Hitze, entlang der Landstraße. Ich habe die Befürchtung nie in der nächsten Herberge anzukommen?! Vom Tempo her laufe ich schon am Limit und dann endlich - das Ortsschild & ein paar Meter weiter die erste Herberge. Ein Begrüßungskomitee im Form von Terry & Bernard winkt uns herein. Da gibt es keine lange Diskussion: rein in die Herberge, duschen und dann erst einmal ein Eis. Das Thermometer, unter welchem wir sitzen zeigt 37°C an - nicht unbedingt die optimale Wander-Temperatur, oder? Unser Abschlußessen zusammen mit Christina & Terry & Joann findet heute zum Glück etwas früher statt, so daß wir an der Pilgermesse teilnehmen können. Der Pfarrer begrüßt jeden einzelnen Pilger und fragt nach dem Herkunftsland. Anschließend werden verschiedenen Texte in unterschiedlichen Sprachen vorgelesen u.a. auch von Christina. Es war sehr emotional und zum Schluß erhalten wir den Pilgersegen. Nach einer kurzen Ortsbesichtigung machen wir uns wieder auf den Rückweg. Bei Wein & Bier genießen wir zusammen mit Bernard die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf der Terrasse der Herberge. Gegen 22.30 Uhr schleichen wir uns so leise wie möglich in unser Zimmer, um niemanden zu wecken. Wie wir kurze Zeit später bemerken war das unnötig, da die beiden anderen Pilger (welche wir schon schlafend wähnten), noch nach uns eintreffen, was zu allgemeinen Erheiterung beiträgt.

Dienstag, 4. August 2009

28.Mai 2009 Azofra - Santo Domingo de la Calzada 15,7 km


Als ich die Augen aufschlage, blicke ich auf einen herrlichen Sonnenaufgang. Die kanadische Pilgerin ist schon auf dem Weg, also packe ich meinen Rucksack, melde mich von Christina und Margret ab und genieße den traumhaften Morgen auf dem Camino. Heute gibt es mal wieder eine "Umleitung" auf dem Weg, welcher zum Glück aber nur ein kleines Stück über die Landstraße führt. Später wandere ich auf Feldwegen durch die Weinberge der Rioja. Nach ca. 2 Stunden folgt das Neubaugebiet von Ciruena. Ich frage mich, wie man hier leben kann?! Für mich hat diese Gegend eine unglaublich kalte (sterile) Ausstrahlung - viel Beton & wenig Natur! Nun gut - das muß natürlich jeder für sich selbst entscheiden, aber mein Fall wäre das nicht. Endlich ist auch eine Bar ausgeschildert, so daß ich mich direkt auf die "Jagd" mache. Aber sie wehrt sich und will einfach nicht auftauchen. Nachdem ich die "neuen" Häuser hinter mir gelassen habe, finde ich endlich die Bar im alten Ortskern gegenüber der Kirche. Und während ich bei meinem (späten) Frühstück sitze, wie sollte es anders sein, kommt Bernard hinzu, um einen Cafe zu trinken. Wir erkunden die Wettervorhersage und schon ist er wieder auf dem Weg. Keine 10 Minuten später sehe ich Margret und Christina draußen vorbei gehen. Ich verlege das Ende meiner Pause nach draußen. Anschließend laufen wir zu Dritt weiter und absolvieren die restlichen 6 km bis nach Santo Domingo de la Calzada ohne Probleme. Die Herberge der Zisterzienserinnen ist wegen der Santo-Domingo-Festwochen leider geschlossen, so daß wir in das Massenquartier der Bruderschaft ausweichen müssen. Ein sehr moderner und durchdachter Bau mit vielen Annehmlichkeiten. Leider aber auch etwas unpersönlich. Dafür haben wir viele Pilger wiedergetroffen & auch neue Bekanntschaften geschlossen. Mein Versuch zusammen mit Jean (welcher sehr gut spanisch spricht) neue Gummipuffer für meine Trekkingstäbe zu ergattern ist leider gescheitert - kein Outdoor-G´schäfterl. Da Margret und Christina nochmal kochen wollen, trinken wir zusammen ein Glas Wein und ich gehe anschließend mit Jean zum "Pizza essen" - mal ´was anderes. Nach dem Essen mache ich noch eine Foto-Tour durch diesen wunderschönen Ort. Auf dem Rückweg in die Herberge kaufe ich noch eine kleine Flasche Rotwein und es ergibt sich im Aufenthaltsraum, daß die Koreanerinnen Käse und Weintrauben besorgt haben, welche/r natürlich super zu dem Wein passen. Wir teilen Alles mit Jean & einer weiteren deutschen Pilgerin. Es entstehen wunderbare und intensive Gespräche, so daß wir uns erst kurz nach 22 Uhr zum wohlverdienten Schlaf trennen.

Montag, 3. August 2009

27.Mai 2009 Navarrete - Azofra 24,4 km


Heute habe ich mal wieder richtig gut ausgeschlafen - 6.30 Uhr und ausgeschlafen?! - Wahnsinn, was ist aus mir geworden? Der Wind ist immer noch recht kalt, aber es scheint langsam besser zu werden. Der Sonnenschein verleitet zu Foto-Experimenten und ich versuche die Tipps von Jean für die Fotographie zu beherzigen, aber so tolle Fotos werde ich wohl nie zustande bekommen. Ich treffe nochmal Iris, ihre Freundin und deren Beleitung. Die Freundin scheint ihr Handy verloren zu haben, aber nach ca. 30 Minuten gibt es Entwarnung - alles ist dort, wo es hingehört. Ich entscheide mich für den Weg über Ventosa und frühstücke dort zusammen mit Bernard in einer kleinen Bar. Wir informieren uns in einer Tageszeitung über das Wetter der nächsten Tage - es sieht gut aus! Zwei Café con leche & zwei Donuts später mache ich mich auf den Weg nach Najera. Der Vorort & das Industriegebiet sind nicht wirklich schön. Einzig das tolle Gedicht des Pfarrers von Najera auf Mauer eines Fabrikgeländes läßt mich die nicht so schönen Seiten des Caminos vergessen. In einem Café direkt am Fluß Najerilla sitze ich mit den 4 Isländerinnen, welchen ich seit Tagen immer wieder begegne. Wir plaudern ein wenig, bewundern die Störche und essen Bocadillos con Jamon. Hier entscheide ich heute doch noch weiter zu gehen, da der Ort mir irgendwie nicht zusagt. Ich breche Richtung Azofra auf und treffe kurz vor dem Ortsausgang am Kloster auf Jean. Dieser berichtet mir, daß eine Stunde zuvor Margret, Christina, Terry & Joann hier vorbei gekommen sind. Das ist ja super, dann können wir heute vielleicht sogar zusammen Abend essen?! Das passt von mir aus sehr gut: ich habe meinen Camino heute gedanklich beendet und könnte theoretisch nach Hause fliegen. Ich freue mich sehr auf meinen Freund, meine Familie und alle meine Freunde. Nichtsdestotrotz werde ich meine Zeit hier auf dem Camino genießen - alles weitere ist ein Bonus. Der Weg & die Natur sind wunderschön. Ich esse meine letzten Kirschen, treffe in Azofra ein und erhalte das letzte Bett in der Gemeindeherberge, in einem 2er Schlafabteil. Dann ist es endlich soweit: vor den Schlafräumen treffe ich Margret und wir wecken in unserer Freude bestimmt alle Pilger aus ihrem Mittagsschlaf auf. Christina hört uns und kommt auch hinzu geeilt. Nachdem ich meine Wäsche zum Waschmaschinen-Service gebracht habe & nach einer ausgiebigen Dusche, veranstalten wir erst einmal einen gemeinsamen Mittags-Snack(zusammen mit Bernard, welcher auch in dieser Herberge untergekommen ist). Der Wein hebt die Stimmung nochmals und so planen wir zusätzlich ein gemeinsam gekochtes Abendessen. Nach Erledigung der Einkäufe, kann ich dann auch endlich meine frisch gewaschenen Klamotten aufhängen. Gegen 9 Uhr haben wir das Abendessen beendet. Es gab Pasta mit Tomatensoße, Oliven, Knoblauch, Jamon & Käse dazu einen Weißwein (direkt vom Weingut), den Bernard besorgt hat. Margret & Christine verschwinden anschließend sofort in Ihren Schlafkammern. Ich habe den freien Internet-Platz genutzt, um eine ausführliche eMail in die Heimat zu senden. Anschließend kann ich noch mit einem aktuellen Hinweis im Pilgerforum weiterhelfen. Nun folgt (schon wieder) eine traumhaft ruhige Nacht in der 2-Bett-Kammer, welche ich mit einer Kanadierin (British Columbia) teile!

Sonntag, 26. Juli 2009

26.Mai 2009 Viana - Navarrete 22,6 km


Nachdem die Nachtschicht-Pilger den Schlafraum verlassen haben, kann ich in Ruhe meinen Rucksack packen. Kurzer Wetter-Check: kälter & windiger, dafür aber wenigstens keine Gewitter mehr. Nach einiger Zeit hole ich Clemens ein, welcher durch seine Knie-Schmerzen im Moment nicht so schnell unterwegs ist. Dadurch können wir dann ein Stück zusammen laufen, da ich ja bekanntlich auch sehr langsam laufe, um eben diese Knie-Probleme zu vermeiden. Durch den Kauf einer Bandage hat Clemens die Sache aber mittlerweile recht gut im Griff und so geht es von Tag zu Tag besser. Wieder alleine unterwegs nähere ich mich Logrono, welches mit seinen hä......... Vororten nicht sehr verlockend erscheint. Kurz vor der Pilger-Station von Dona Maria treffe ich Clemens erneut. Ich hole mir dort einen Stempel. Außerdem nutze ich die Gelegenheit zu einem Mini-Frühstück. Kaffee & Toast mit Marmelade werden von Dona Maria und ihren Helferinnen angeboten. Hier treffe ich eine weitere Deutsche, welche über Knieprobleme klagt. Ich empfehle ihr (nach meinen letztjährigen Erfahrungen) mindestens einen Ruhetag und gebe ihr von meinen "Knie-Tabletten". Nun ab zur nächsten Bar für ein zweites Frühstück. In der Nähe der Santiago-Kirche erspähe ich ein nettes Plätzchen, wo ich auch Iris & ihre Pilger-Freundin treffe. Ich erzähle den Beiden ganz begeistert von meiner Sichtung der ersten Störche dieses Caminos. Beim Anblick der majestätischen Vögel hatte ich direkt Tränen in den Augen - ich habe sie wirklich vermisst, da ich auf dem letztjährigen Camino vom ersten Tag an von den herrlichen Vögeln begleitet wurde. Nachdem die beiden Mädel´s gegangen sind, kommt nochmal die Deutsche mit den Knieproblemen dazu & berichtet mir von Ihren Plänen. Sie will ein oder zwei Tagesetappen mit dem Bus fahren und diese Tage zur Erholung nutzen - gut so! Kurz vor dem Ortsausgang mache ich noch eine dritte Pause und bestelle in einem kleinen Cafe einen frisch gepressten Orangensaft - super. Zur Krönung kaufe ich mir meine Lieblings-Kirschen (Knapp-Kirschen) - was will man mehr. Jetzt endlich raus aus Logrono. Im gleichen Tempo läuft vor mir eine junge Pilgerin auf "Socken" und mit Knie-Bandagen. Josef, der mir gerade überholt hat, spricht das Mädchen daraufhin an. Später sehe ich die beiden auf einer Bank sitzen, während Josef ihre Füße verarztet. Eine weitere Pause später läuft die junge Pilgerin (jetzt wieder mit Schuhen) in flottem Tempo an mir vorbei - hoffentlich geht das gut, ich wünsche es ihr. Aber auch ich bin nicht gänzlich von Schmerzen verschont geblieben. Heute tun mir ausnahmsweise mal die Fußgelenke weh - jeden Tag ein anderes Zipperlein - grins! Langsam kommt Navarrete in Sicht. Noch an dem mit Kreuzen gespickten Maschendrahtzaun vorbei und bald nähere ich mich der Gemeindeherberge. Die anderen Pilger stehen dort in einer Warteschlange und so versuche ich mein Glück zuerst in der dahinter liegenden privaten Herberge, obwohl diese nur 12 Plätze hat. und tatsächlich - es ist noch etwas frei. Sie ist wirklich sehr schön & wunderbar klein. Es gibt nur einen kleinen Wermutstropfen: ausgerechnet der "Negativ-Man" mit seinem Freund ist auch dort abgestiegen. Um 17 Uhr ist Shopping-Time und anschließend telefoniere ich endlich wieder mit meinem liebsten Schatz. In einem Hotel wird ein Pilgermenü für 12 Euro angeboten. Eine halbe Stunde vorher entdecke ich eine nette Sitzgelegenheit direkt an einem Panorama-Fenster mit Ausblick auf den Ort und genieße ein Glas trockenen Rotwein. Beim Pilgermenü gesellt sich Jean (Kanada/Provinz Quebec) hinzu. Wir reden ein wenig über die Pilgerreise, unsere Jobs & Fotographie. Ich stelle ja keine überhöhten Ansprüche an ein Pilgermenü, aber für das, was wir bekommen haben, fand ich es etwas teuer. Ich denke Bernard, welcher zwischenzeitlich kurz reingeschaut hat, hatte für 9 Euro die bessere Wahl getroffen. Die Nacht in der Herberge stellt sich als sehr angenehm heraus - ich habe gut geschlafen und viel geträumt!

Sonntag, 19. Juli 2009

25.Mai 2009 Los Arcos - Viana 19 km


In der Nacht ziehen immer wieder Gewitter auf. Dadurch schlafe ich natürlich etwas unruhig. Morgens um 6 Uhr gehen dann die Lichter an. Da ich kein Frühstück dazugebucht habe, bin ich um 6.45 Uhr schon wieder auf dem Weg. Es ist trocken, aber ich laufe geradewegs auf eine Gewitterfront zu. Später tröpfelt es ein wenig, aber kurz vor Torres del Rio ziehen wir Pilger links an dem Gewitter vorbei. Im Ort stürmen wir die erste Bar und ich gönne mir 2 Café con leche & ein Madalena. Gemütlich verzehre ich mein Früchstück und mit einem Paukenschlag geht es weiter - moment: Paukenschlag - das war ein Donnerschlag. Soll ich nun weiter gehen oder bleiben? Mein Gefühl sagt mir: Geh´weiter! Der Weg ist nun nur noch spärlich frequentiert und es ist auch kühler geworden. Nun fällt mir auch der Unterschied zu gestern auf: warmes/heißes Wetter - die Südeuropäer laufen flott & fröhlich an uns Nord-Schnecken vorbei. Heute Kühles Wetter - wir Nordeuropäer kommen auf Betriebstemperatur und weit und breit keine Südeuropäer zu sehen & zu hören. Wobei natürlich Ausnahmen die Regel bestätigen! Und immer wieder kommen die Gewitter von links oder von rechts an mich heran, was teilweise schon recht bedrohlich wirkt. Aber bis auf ein paar Tropfen Regen bleibe ich wie durch ein Wunder verschont. Ich bin heute etwas schneller unterwegs und so checke ich schon um 13 Uhr in der Gemeindeherberge in Viana ein. Eigentlich wollte ich gar nicht so früh hier sein, aber durch die sich immer wieder nähernden Gewitter waren wir Pilger wie auf der Flucht. Die Stadt ist oben viel schöner, als es am Ortseingang den Schein hatte und man wird von einem unglaublich intensiven Kuchen-(Gebäck-)Duft empfangen. Ich vermute es gibt hier eine Fabrik, welche diverse Gebäck-/Kuchen-Sorten herstellt. Die Herberge ist schnell gefunden und so schlafe ich heute zum ersten Mal ganz oben in einem 3er-Stockbett. Auch mal was Neues! Nach erfolgreichen Einkäufen, habe ich nun auch endlich meinen neuen Kugelschreiber und Einlegeblätter, um mein Tagebuch fortführen zu können. Abends kommt immer wieder die Sonne heraus und ich nutze die Zeit bis zum Pilgermenü, um noch ein wenig in dem kleinen (hoch gelegenen) Park hinter der Herberge die Aussicht zu genießen. Zwischendurch ruft meine (in Madrid lebende) Tante an und erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden, da sie von schweren Unwettern in der Provinz Rioja gehört hat. Nun mache ich mir natürlich Sorgen, ob bei Margret & Christina alles in Ordnung ist, da die Beiden ja eine Etappe vor mir sind. Es sollen sollen Bäume umgestürzt sein, heftiger Hagel-Niederschlag gefallen sein und dabei auch Menschen verletzt worden sein. Kurz nachdem ich beim Pilgermenü sitze kommt die Entwarnung per SMS - Alles Okay! Nun kann ich das Essen zusammen mit Bernard (Frankreich/nahe Paris) und Josef (Österreich/Graz) genießen & wir überwinden alle sprachlichen Barrieren. Die Nacht ist dann leider nicht so erholsam, da sämtliche Fenster (bei 18 Personen) geschlossen sind und der französische Extrem-Schnarcher alles gegeben hat.

Sonntag, 12. Juli 2009

24.Mai 2009 Estella - Los Arcos 22,4 km


Die Nachtschichtpilger sind wieder unterwegs. Um 2.30 Uhr wache ich von einem Tumult auf und denke erst noch: boah, schon 6 Uhr, warum bin ich so müde? Zum Glück schlafe ich relativ schnell wieder ein. Ohne Frühstück (was mir aber nichts ausmacht) bin ich heute schon um 6.45 Uhr auf dem Weg, falls es nochmal so heiß werden sollte wie gestern. Nach ca. 45 min fängt es an zu regnen. Am Weinbrunnen des Klosters Irache ziehe ich den Regenponcho aber wieder aus, da es unerträglich heiß darunter ist. Nun noch einen Schluck aus dem Wein-Hahn zur Erfrischung - moment, daß war wohl ein Satz mit X - nix. Um 7.30 Uhr morgens ist der Wein versiegt. Ob die Pilger von gestern .......? Okay, weiter geht´s. Der Regen hat mittlerweile aufgehört und ich treffe immer wieder auf eine sehr nette Koreanerin, welche ihren ersten Camino bestreitet. Das Laufen im Pulk nervt mich heute ganz schön, aber auf dem Weg nach Villamayor de Monjardín, läuft hinter mir eine Gruppe Französinnen, welche wunderschöne Lieder singen. Am Ortsausgang mache ich eine Pause. Während ich dort auf einer Mauer sitze, zieht ein Teil der Scharen an mir vorüber. Nun läuft es sich schon leichter. Hoffentlich schaffe ich es noch weiter als bis nach Los Arcos, aber es wird immer heißer. Zwischen riesigen Feldern (weite Sicht ohne Bäume und viele Pilger auf dem Weg) wird es dann kritisch: die Hitze & weit und breit keine "Pilger- Toilette". Aber dann ganz plötzlich ist sie in Sicht. Schon von weitem sieht man die Rucksäcke der Pilger fliegen und als ich endlich dort ankomme, nutze auch ich die Chance. Auch das gehört zum Camino!!! Das erste, was ich von Los Arcos zu Gesicht bekomme ist eine "Pilger-Erfrischungs-Station" - ein dreiseitig geschlossenen Raum mir jeder Menge Automaten (gefüllt mit Getränken, Speisen und Pilger-Gebrauchsgegenstände, wie z.B. Pflaster, Zahnbürsten, Jakobsmuscheln usw.). Nun muß ich eine Entscheidung treffen. Ich frage im "Casa Austria" nach und falls ein Platz frei sein sollte, bleibe ich. Und tatsächlich kann ich in einem kleinen Schlafsaal ein Bett beziehen. Nach der Dusche & der Wäsche trinke in einer netten Bar vor der Kirche einen "Café con leche". Die beiden deutschen Mädel´s, welche sich auch dort niedergelassen haben (& auch in derselben Herberge untergebracht sind), können mir bei der Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit weiterhelfen. Zurück in der Herberge treffe ich außerdem noch zwei Französinnen aus St.Jean-Pied-de-Port und Clemens aus Pamplona. Heute entscheide ich mich dafür einmal selber zu kochen. Die Nudeln mit Tomatensoße und Oliven schmecken sehr gut und ich habe mich auch nicht mit dem Gasherd in die Luft gesprengt. Während des Essens fängt es an zu regnen und nach der "Spül-Aktion" kommt ein Gewitter auf. Schnell rette ich meine Wäsche aus dem Innenhof und sitze nun in dem sehr gemütlichen Aufenthaltsraum bei guten Gesprächen mit meinen Mitpilgern. Passend dazu möchte ich mir auch noch ein leckeres Getränk aus dem Getränkeautomaten ziehen, aber nachdem das Gerät aufgund des Gewitter zweimal ausgefallen ist und es mein Geld geschluckt hat, ohne daß ich ein Getränk erhalten habe, verzichtete ich auf einen dritten Versuch. Es ist trotzdem ein wunderschöner Abend geworden!!!

23.Mai 2009 Lorca - Estella 9 km


Da wir vermuteten, daß es auch heute wieder sehr heiß wird, sind wir schon um 6.30 Uhr aufgestanden. Andrea, die heute Probleme mit dem Laufen hat, bleibt erst einmal in der Herberge zurück. Ebenso Terry & Joann, denen die gestrige Fiesta nicht so gut bekommen ist. Hoffentlich schaffen es die Drei heute noch. Der Himmel ist bedeckt, zeitweise tröpfelt es sogar und später kommt auch noch Wind auf. Die Wegbeschaffenheit ist nicht so schwierig, im Gegensatz zu den letzten Tagen, so daß ich meine Trekking-Stäbe kaum benötige. Die Temperaturen sind schwankend und so läuft es auf ein ständiges "Jacke an - Jacke aus" hinaus. Nach 9 km erreichen wir Estella. Seit 2 Tagen verstärkt sich in mir das Gefühl von nun an alleine weitergehen zu müssen. Also entscheide ich mich dafür in Estella zurück zu bleiben. Margret, Christina & ich gönnen uns zum Abschluß je ein "Bocadillo de Jamon Serrano" und einen Café beim vorläufig letzten gemeinsamen Frühstück. Wir verabschieden uns voneinander mit vielen guten Wünschen für unseren weiteren Camino. Auf Umwegen bummele ich langsam zur Gemeinde-Herberge zurück, da diese erst um 13 Uhr öffnet. Während ich auf einer Bank vor dem Refugio warte, legen Terry & Joann eine kleine Pause dort ein, da es Joann immer noch nicht viel besser geht. Kurze Zeit später starten die Beiden dann aber doch wieder und treffen heute Abend vielleicht auf Chistina & Margret. Zu meiner Freude kommt nun auch Andrea flotten Schrittes an der Alberge vorbeimaschiert. Dank spezieller Tabletten kann sie wieder laufen kann. Da ich meinen Rucksack schon so früh in die "Rucksack-Warteschlange" eingereiht habe, kann ich mir ein schönen Bettplatz oben in einer Ecke direkt am Fenster aussuchen. Wie sich später herausstellt, treffe ich in dieser Herberge dann zum ersten mal die beiden deutschen Mädel´s. Nun folgt eine längere Pause im Hof der Herberge da ich meine täglichen
Pilgertätigkeiten: Dusche, Wäsche & Einkäufe, schon hinter mir habe. Ich mache mich nochmals auf den Weg, da mein Kugelschreiber so langsam seinen Geist aufgibt und auch das Tagebuch fast voll ist. Das wird also die dritte Stadtbesichtigung des Tages. Leider werden meine Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt und auch mein Pilgermenü werde ich in einer anderen Bar als der ürsprünglich Erwählten einnehmen müssen, da diese heute Abend wohl nicht mehr geöffnet hat. Das Essen der Ausweich-Bar war aber auch sehr lecker. Dort lerne ich den Negativ-Mann kennen, welcher nicht nur am Essen etwas auszusetzten hatte. Ich wünsche ihm, daß er den Camino nutzen kann, um an seinem negativen Denken und seiner negativen Ausstrahlung arbeiten zu können!!!

Samstag, 4. Juli 2009

22.Mai 2009 Obanos - Lorca 16,3 km


Die Nacht war ruhig, so daß wir gut erholt diesen netten Ort verlassen können. Heute entscheide ich mich schon morgens für die Shorts, da wir bei herrlichem Sonnenschein starten. In Puente la Reina machen wir ein paar Fotos und Christina kauft sich ihren Pilgerstab "Sam". Weiter geht´s und nachdem es immer heißer und heißer wird, sehnen wir einen Picknickplatz herbei. Die Zehen schmerzen, der Wasservorrat ist aufgebraucht und das Fußgelenk zickt rum - aber weit und breit keine geeignete Stelle in Sicht. In Manerú geht es schnurstracks in die Bar und dort bekomme ich endlich ein Café con leche. Mittlerweile benötige ich meinen Sonnenhut, da der weitere Weg relativ unschattig ist. So dauert es auch noch sehr lange, bis wir wenigstens einen halbschattigen Platz finden. Das ersehnt Frühstück wird dann somit eher ein Mittagessen, so daß wir eine Mahlzeit gespart haben. Bis 14 Uhr wandern wir noch durch die Hitze bergauf & bergab. Nun wird es auch langsam schwül. Wir sind froh, daß wir in dem Ort Lorca ein 4-Bett-Zimmer in der kleinen, netten Herberge "Alberge de Lorca" ergattern können. Heute gibt´s dann mal keinen "Pilgerstreß", da bis zum Menue de Peregrino um 19 Uhr noch reichlich Zeit ist. Die Kanadier Terry & Joann und auch Jean sind schon dort eingetroffen und genießen eine "Cerveca". Andrea, die ältere französische Dame, bezieht das letzte Bett in unserem Zimmer. Leider treffen zum Schluß auch noch "Pat & Patarchon"ein, welche wir schon abgehängt glaubten. Eine Dusche erfrischt heute ungemein und um 17 Uhr geht es zum "Power-Shopping": Wasser, Brot und Bananen. Mal wieder muß ich meine Gürteltasche reparieren (wie schon auf dem letzten Camino), was aber schnell erledigt ist. Kurz vor 19 Uhr ruft der Hospitalero "Jose" alle Peregrinos & Peregrinas zum Essen zusammen. In einer sehr heiteren Runde essen wir und singen abwechselnd Lieder aus der Mundorgel (hauptsächlich englischsprachige Lieder, aber auch zwei französischsprachige). Nach dem Essen entscheiden wir uns spontan, die Fiesta des Ortes zu besuchen. Zusammen mit Joann & Terry feiern wir noch bis nach 22 Uhr. Kurz bevor wir ins Bett gehen, wird ein mit Feuerwerkskörpern gespickter Metall-Stier durch die Straßen gezogen, vor dem die Kinder des Dorfes flüchteten. Nun kehren wir in unsere Herberge zurück. Das 4-Bett-Zimmer verspricht eine ruhige Nacht, aber um 1 Uhr Nachts geht die Party/Fiesta erst richtig los. So wird es leider nichts mit dem Schlaf bis ca. 5 Uhr Morgens.. Hinzu kommt auch noch die unglaubliche Hitze in unserem Zimmer.

Dienstag, 23. Juni 2009

21.Mai 2009 Pamplona - Obanos 22,6 km


Die Nacht im "Casa Paderborn war sehr erholsam. Um 6 Uhr hören wir die "Guten-Morgen-Weck-Musik" und es erwartet uns ein gemütliches Frühstück. Der Weg aus Pamplona heraus zieht sich hin und ist durch die vielen Straßen & den Autoverkehr nicht sehr angenehm. Auch körperlich habe ich einen "Durchhänger", so daß die ersten 2 Stunden zur Qual werden. Wir starten bei herrlichstem Sonnenschein, aber nun zieht es sich langsam immer weiter zu. Hoffentlich gibt es kein Gewitter, wenn wir oben am "Alto del Perdon" sind. Ich wünsche mir ganz intensiv ein wenig Sonnenschein und es funktioniert tatsächlich. Nachdem ein paar schöne Fotos entstanden sind, treffen wir dort auch nochmals die beiden Deutschen. Auch die Radfahrer, welche sich auf dem Fußweg hochgearbeitet haben, sind mittlerweile heil oben angekommen. Nun wieder bergab, ganz langsam, auf wunderschönen Wanderwegen zwischen Mandelbäumen, Olivenbäumen, Weinreben und Weizenfeldern. Endlich taucht die Abzweigung zur Kirche Eunate auf, so daß wir unser letztes Teilstück erpilgern können. Körperlich geht es mir erstaunlicherweise immer besser und schließlich erreichen wir Eunate. Zum Glück fahren kurz vor unserer Ankunft die beiden riesigen Reisebusse ab. Ich genieße die ungewöhnliche Ausstrahlung dieses Kleinods und die Atmosphäre im Inneren der Kirche. Nach einiger Zeit ziehen wir unsere Schuhe & Socken aus und laufen 3 mal um die Kirche herum. So wollen wir die spirituelle Kraft & Energie dieses Ortes erspüren. Frisch erholt und nach Erhalt eines Erinnerungs-Stempels für unseren Credencial, schaffen wir auch noch die restlichen 2,6 km bis Obanos. Die Herberge ist nur zu einem Drittel gefüllt. Die meisten Pilger sind bestimmt bis nach Puente la Reina gelaufen. Nach der Dusche, der Wäsche & dem Einkauf suchen wir die "Dorf-Bar" auf. Beim "Menu de la Dia" lernen wir u.a. Terry & Joann aus Kanada und Andrea aus Frankreich kennen. Das Essen war mal wieder sehr lecker und wir hatten unglaublich viel Spaß. Wie so oft bei uns lagen Besinnlichkeit und Freude nah beieinander!!!

Montag, 22. Juni 2009

20.Mai 2009 Trinidad de Arre - Pamplona 4,6 km


Obwohl der Schlafsaal in der Klosterherberge "Trinidad de Arre" größer ist als in dem letzten Refugio, konnte ich eine ruhige Nacht in meinem Stockbett am Fenster genießen. Sobald die ersten Pilger-Gefährten am diesen Morgen zu hören sind, hält auch mich nichts mehr in meinem Bett. Nach einem sehr gemütlichen und ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg zum "Casa Paderborn" in Pamplona. Das sind nur ca. 5 km, so daß wir auf diesem kurzen Stück noch nicht einmal einen geeigneten Picknick-Platz finden. So treffen wir schon um halb zehn an unserem Tagesziel ein. Da die Herberge erst um 13 Uhr öffnet, picknicken wir kurzentschlossen auf einer Wiese am Fluß Arga. Eine Stunde später deponieren wir unsere Rucksäcke in einem Raum der Herberge und nutzen die Zeit für eine erste Stadtbesichtigung. Gerade noch rechtzeitig zurück, können wir uns in die Warteschlange einreihen und bekommen alle Drei ein Bett in der begehrten Herberge. Der zweite Teil der Stadtbesichtigung folgt. Da wir heute
unseren erwählten "Wellness-Tag" haben, gönnen wir uns ein Tapas-Mittag- bzw. Nachmittagsessen und beenden unseren Pamplona-Tag mit Power-Shopping. Auf dem Rückweg zur Herberge bemerken wir eine verdächtige Veränderung der Himmelsfarbe und kurz vor dem Ziel fallen die ersten Regentropfen begleitet von einem Donnergrollen. Wir flüchten in den Aufenthaltsraum (der auch gleichzeitig als Büro genutzt wird) und teilen den von Margret gespendeten Wein mit Alexandra und ein paar weiteren Pilgern. Später stoßen noch ein Ehepaar, der Berliner und Clemens dazu, so entsteht eine fröhliche Runde. Wir lachen sehr viel, was aber wohl nicht so gut ankommt, so daß wir von den Herbergseltern um etwas mehr Ruhe gebeten werden. Da wir aufgrund des schlechten Wetters aber auch nicht nach Draußen ausweichen können, lassen wir uns die Stimmung nicht verderben (es ist ja auch gerade erst 20 Uhr) und haben noch weitere fröhliche und besinnliche Gespräche miteinander. Eine Stunde später meldet sich das Gewitter nochmals zurück und versetzt uns in Aufbruch-Stimmung.

Montag, 15. Juni 2009

19.Mai 2009 Zubiri - Trinidad de Arre 16,6 km


Die Wäsche ist über Nacht leider nicht komplett getrocknet. Also wird der Rest am Rucksack befestigt und auf Sonnenschein gehofft. Nachdem wir den "Schnarcher-Saal" hinter uns gelassen haben, genießen wir den Weg. Auf einer kleinen Bergwiese nehmen wir unser zweites Frühstück zu uns, zusammen mit einem Deutschen und einer Russin - ich komme mir schon vor, wie bei den Hobbits: erstes, zweites, drittes Frühstück...usw.! Diesmal kommt der Wetterwechsel dann schon so gegen 10 Uhr. Auf wunderschönen Wanderwegen pilgern wir im Sonnenschein und treffen schließlich auf ein am Straßenrand geparktes Campingmobil mit "Gladbacher" Kennzeichen. Nach einem Smal-Talk erfahren wir von dem Fahrer, daß seine Frau zusammen mit ihrer Freundin in Etappen auf dem Jakobsweg wandert. Später treffen wir eben diese Beiden und wünschen ihnen ein "Buen Camino". Die Mittagspause verbringen wir auf einem Picknick-Platz. Dort cremen wir uns auch nochmals ein, da die Sonne schon ganz schön heftig brennt. Nun müßte auch so langsam die Klosterherberge auftauchen. Kurz vor einer weiteren Brücke haben wir die Befürchtung den Ort mit der erwählten Herberge verpaßt zu haben. Aber es trennt uns eben nur noch die Überquerung dieser Brücke von unserem heutigen Ziel. Wir klingeln und ein herzlicher Empfang durch einen älteren Herren, der uns die Gepflogenheiten dieser Herberge näherbringt (soweit wir seine spanischen Erläuterungen verstehen), bestätigt uns in unserer Wahl. In dem wunderschönen Garten können wir relaxen und gleichzeitig unsere Wäsche trocknen. Die gesamte Alberge gefällt uns sehr gut und verfügt über alle Vorzüge, welche eine gute Herberge benötigt: getrennte Waschräume & Toiletten, Aufenthaltsraum, Küche usw.. Im Ort bekommen wir alles, was das Pilgerherz begehrt: Proviant & Pilgermenü!!!

Freitag, 12. Juni 2009

18.Mai 2009 Roncesvalles - Zubiri 22,8 km


Die letzte Nacht war wider Erwarten ruhig, obwohl wir in einer kleinen Kammer mit 18 Personen einquartiert waren. Hier haben wir nur eine Dusche und eine Toilette für alle hier untergebrachten Pilger. Aber irgendwie schafften wir es Alle die knapp bemessenen Sanitäranlagen in diesem engen Zeitfenster zu nutzen. Da sich direkt hinter meinem Bett am Kopfende die Steckdosen befanden, gab es einen ständigen Kampf um die begehrten Plätze. Ich konnte aber glücklicherweise ein größeres Blutbad verhindern. Das zweite Pilgermenü dieses Weges konnte sich auch wieder sehen lassen: es gab Nudeln mit Tomatensoße & Käse überbacken, danach eine sehr leckere Forelle mit Pommes und zum Schluß einen Joghurt. Heute Morgen steht kein einziger Pilger vor 7 Uhr auf, was bei 18 Personen beachtlich ist. Wahrscheinlich sind die Meisten noch kaputt von der gestrigen Pyrenäen-Überquerung?! Gegen 8 Uhr sind wir wieder auf dem Weg und das Wetter zeigt sich ähnlich schlecht wie gestern. Die Wolken hängen immer noch sehr tief und es ist feucht und kalt. Später ziehe ich sogar noch meinen Regenponcho über, da ich regelrecht ausgekühlt bin, trotz der körperlichen Anstrengung. Kurz nach 10 Uhr machen wir eine Essenspause, welche aber aufgrund der Witterung relativ kurz ausfällt. Die beiden Italiener von gestern gesellen sich auch wieder dazu und so entsteht das eine oder andere Foto. Weiter geht´s und gegen 11 Uhr schlägt das Wetter um. Da hatte die Wetter-Regel, welche wir von Christina gelernt hatten mal wieder recht (genauso wie gestern): In den Bergen entscheidet sich um 11 Uhr, ob sich das Wetter ändert oder bleibt wie es ist!!! Nun können wir langsam wieder unsere Kleidung wechseln und eine Stunde später steht einer längeren Pause nichts mehr entgegen. Wir wählen eine Bergwiese aus und genießen die Sonne & einen kleinen Snack. Frisch ausgeruht wähnen wir uns schon ziemlich am Ende unserer heutigen Etappe, was leider ein Trugschluß ist. Die steilen Abstiege ziehen sich extrem hin und ich frage mich mal wieder, warum ich mit das überhaupt antue?! Die Füße und Waden schmerzen und fühlen sich an wie Blei. Die Schulter beginnt wieder weh zu tun. Jetzt nochmals eine Pause zu machen geht gar nicht und so trenne ich mich kurzzeitig von Margret und Christina und hoffe auf ein Wiedersehen am Ortseingang von Zubiri. Ich habe mal wieder den Eindruck der Zielort wird niemals auftauchen. Als ich dann endlich die Brücke über dem Arga überquere, kann ich es gar nicht glauben - wieder einmal geschafft. Ich positioniere mich auf einer Mauer gegenüber der Brücke und erwarte die Beiden. Nachdem wir wieder komplett sind und in der ersten Herberge abgewiesen werden, bekommen wir um 16.30 Uhr noch ohne weiteres ein Bett in der Gemeinde-Herberge. Heute können wir endlich unsere Wäsche waschen und nach dem Besuch einer Tienda & einer Pharmazie machen wir uns auf den Weg, um ein Pilgermenü+ zu uns zu nehmen.

Montag, 8. Juni 2009

17.Mai 2009 St.Jean-Pied-de-Port - Roncesvalles 26,9 km


Kurz vor 7 Uhr höre ich die Vorbereitungen für das Frühstück. So hält auch uns nichts mehr in den Betten und wir machen uns für unseren ersten Wander-/Pilgertag bereit. Nach einer herzlichen Verabschiedung aus meiner "Traum-Herberge" verlassen wir bei herrlichem Sonnenschein St.Jean-Pied-de-Port. Die ersten Anstiege sind schon sehr anstrengend, aber die einmalige Landschaft enschädigt uns für unsere Mühen. In Huntto machen wir unsere erste Pause und genießen den Sonneschein. Da Margret einen Zeltplatz in Orrisson reserviert hat, verabschieden wir uns dort voneinander und ich mache mich erst einmal alleine auf den Weg. Unterwegs treffe ich immer wieder eine Australierin, mit der ich mich durch den plötzlich aufkommenden Nebel kämpfe. Die Sicht verschlechterte sich auch weiterhin, so daß die Markierungen des Weges sehr schlecht zu finden sind. Ich sehe mich schon als eine dieser verschollenen Pilger, deren Körper von Geiern zerfleddert nach Wochen gefunden wird. Irgendwie finden wir doch immer wieder den Weg und am Schild, welches auf den Rolandbrunnen hinweist, ist erst einmal eine Pause fällig, trotz der sehr hohen (kalten) Luftfeuchtigkeit. Wie ich dort auf meinem Picknick-Stein sitze, meine ich plötzlich Margrets Stimme zu hören - Halluzinationen? Nein - es ist tatsächlich Margret - welche Freude!!! Das mit der Reservierung hatte leider nicht geklappt und so muß sie heute auch die "Schwerste Etappe" gehen. Mittlerweile hatte sich auch noch Christina angeschlossen und kurze Zeit später gesellten sich zwei Italiener dazu. Nach einer fröhlichen Pause, trotz des scheußlichen Wetters, machen wir uns zu Dritt wieder auf den Weg. Am Wegeskreuz lege ich mein mitgebrachtes kleines Holzkreuz ab und an der Rolands-Quelle füllen Margret und Christina ihre Wasservorräte auf. Eine Stein-Markierung zeigt an, daß wir heute tatsächlich an einem Tag von Frankreich nach Spanien gelaufen sind: "Ein kleiner Schritt für mich, ein großer Schritt......" - oder so ähnlich! Nun zieht sich der Weg nochmals richtig hin. Wir haben das Gefühl niemals anzukommen. Aber dann ganz plötzlich können wir das Kloster sehen. Da haben wir es also geschafft: um ca. 8 Uhr sind wir gestartet und um 17.30 Uhr in Roncesvalles angekommen - 9 1/2 Stunden später!!! Nun heißt es schnell ein Bettplatz sichern, das Pilgermenü reservieren und duschen. Rückblickend auf unsere Wanderung über die Pyrenäen denke ich an das herrliche Bergpanorama - moment mal - das war ja mal wieder nix - nur Nebel - keine Sicht - es ist mir einfach nicht vergönnt. Dafür scheinen die Füße und die Knie diese Tour relativ gut überstanden zu haben. Als Ausgleich dafür habe ich eine riesige Schwellung auf der Schulter. Natürlich genau an der Stelle, an der die Rucksackgurte sitzen. Ich vermute es liegt an dem intensiven Einsatz meiner Trekking-Stäbe, wobei ich die Muskeln (Sehnen, Bänder) wohl etwas überlastet habe?! Ich habe für Morgen die größten Befürchtungen, ob ich den Rucksack wieder tragen kann.

16.Mai 2009 Anreise St.Jean-Pied-de-Port


5.15 Uhr - der Wecker klingelt. Jetzt ist es also wieder soweit. Dreißig Minuten später sitzen wir bereits im Auto Richtung Flughafen Düsseldorf. Mit unseren E-Tickets checken wir problemlos ein und auch Margret´s Pilgerstab wird am Sondergepäck-Schalter entgegengenommen. Nach 2 1/2-stündigem Flug liegt unser Zwischenstop in Madrid an. Die Zeit vergeht recht schnell und nach einem unruhigen Flug in einer kleinen Maschine landen wir schließlich in Pamplona. Dort erhalten wird dann endlich unsere Rucksäcke zurück und warten auf den Bus, welcher uns ins Stadtzentrum bringen soll. Dummerweise fährt dieser Samstags & Sonntags nur alle 60 Minuten, so daß es mit unserem Anschluß-Bus ziemlich eng wird. Trotz allem erreichen wir den Bus nach Roncesvalles noch pünktlich und wollen dort zusammen mit einem deutschen Ehepaar ein Taxi nach St.Jean-Pied-de-Port nehmen. Aber es kommt mal wieder ganz anders. Zuerst ist gar kein Taxi verfügbar und zum Schluß fahren wir mit 7 Personen in einem Großraumtaxi und zahlen Jeder 10,- Euro. Nur noch ein paar Meter und wir sind in der wunderschönen Herberge "Esprit du Chemin" angekommen. Wir werden mit einem Tee & anschließendem Rundgang (durch das Haus) begrüßt. In einem gemütlichen 4-Bett-Zimmer bekommen wir ein Bett zugewiesen. Bis zum gemeinsamen Abendessen in der Herberge bleibt uns noch eine Stunde Zeit. Wir besichtigen diesen herrlichen Ort und besorgen uns zu guter Letzt jeder noch 2 Bananen und Wasser für den morgigen Wandertag. Ein Lunchpaket konnten wir in der Herberge bestellen. Die ersten Mit-Pilger lernen wir dann beim Abendessen kennen und beschließen somit einen anstrengenden, aber auch sehr interessanten Tag.

Montag, 11. Mai 2009

10. Mai 2009 Pilgermesse St.Jakobus Oberhausen


Heute haben wir zum Einstieg auf unsere Pilgerreise an der Abendmesse in der Kirche St. Jakobus in Oberhausen teilgenommen. Die sehr schöne Messe und natürlich auch die wunderschöne Gestaltung der Kirche, versetzte uns in die richtige Stimmung für unseren baldigen Start auf den Jakobsweg!!!

Am Samstag ist es dann nun soweit: Es geht wieder auf den Camino.
Der Rucksack ist gepackt und die Wanderschuhe imprägniert.
Ich werde wahrscheinlich wieder eine Zeit lang benötigen, bis ich soweit bin, daß ich meine Tagebucheintragungen in meinen Blog übertragen werde. Ich wünsche Allen, welche sich zur Zeit auf dem "Weg" befinden oder demnächst starten werden, ein "Buen Camino". Kommt Heil und Gesund & mit vielen schönen Erfahrungen wieder nach Hause zurück!!!
Jakobsweg - Vorbereitung

Seit ich weiß, daß ich diesen Weg gehen will,
ist soviel Freude und Gewißheit in mir -
wie ein Stern leuchtet der Gedanke in mein Leben hinein
und führt mich zu Menschen, die mit mir gehen -
nie habe ich geahnt was es heißt ein Pilger zu werden
auf dem Weg der Sterne und Seelen -
was werde ich erst auf dem Weg erfahren !

Wolfgang Hesse

Sonntag, 5. April 2009

04.April 2009 Wallfahrtsort Kevelaer

Auch in Kevelaer trifft man auf das Symbol der Jakobsmuschel.
Auf dem Schild des Pilger-Quatiers ist der hl. Jakobus dargestellt.

Sogar die Arche Noah konnte besichtigt werden!!!
Kevelaer zieht
Was macht so anzieh’nd diese Stadt?
Was hat sie, was sonst niemand hat?
Ist’s Flair, Kultur, Gemeinsinn gar,
ist’s Fest und Feier Jahr für Jahr?
Was hebt heraus sich deutlich mehr
als anderswo, fragt man sich sehr.
Sind es die Leute, die anziehn,
ist es die Kunst, Musik schlechthin?
Ist es der Charme, die Gastlichkeit,
die Menschen hier an Kevelaer freut?
Sind es die Straßen, Gassen schön,
der Glocken, Orgeln helle Tön’?
Sind es die Kirchen und Kapellen,
die Kevelaer heraus mehr stellen?
Ein Lächeln ist’s, das sicherlich
nicht schöner findet sonstwo sich.
Ein leichtes, innres Lächeln zart,
das ist von ganz besondrer Art.
Ein Lächeln, überregional
anzieh’nd für Menschen überall.
Dies Lächeln hat, wenn man hinsieht,
Maria dort im Gnadenbild.
Nicht nur das Kind ist Freude ihr,
noch dass sie auserkorn dafür:
Die Freude ist, dass sie uns gibt
den Retter, der uns Menschen liebt.
Sie freut sich, dass wir kamen her
und gehn gestärkt, getröstet mehr.
Gut, wenn wir zeigen andren nun
nach dem gemeinsam schönen Tun
dies Lächeln selbst mit leichtrem Mut:
Ja, ein Besuch bei ihr tut gut!
Zitat: Web-Site Wallfahrtsort Kevelaer

Donnerstag, 19. März 2009

19. März 2009 Eröffnung des Weges der Jakobspilger "Nijmwegen-Köln" in Kalkar

Der heutige Tag führte uns nach Kalkar zur Eröffnung des Jakobsweges. Zu Beginn fand ein ökomenischer Gottesdienst mit Bezug auf den Heiligen Jakobus und das Pilgertum in Europa statt. Anschließend folgten mehrere Reden, wobei mir der Hinweis sehr gut gefallen hat, daß die Pilgerwege nicht nur für die Pilger da sind, sondern für alle Menschen, da es sich auch um Wege der Begegnung (Austausch von Kultur & Religion) handelt.

Vor der St.-Nicolai-Kirche wurde die Jakosweg-Stele enthüllt und anschließend wanderten wir mit Pilgerstäben & Jakobsmuscheln ausgestattet zur Stadtwindmühle, wo ein Pilgerimbiss auf uns wartete. Nach einem "Mühlenbier" und einer deftigen Kartoffelsuppe hatte man die Gelegenheit an einer Stadtführung (mit Museum & St..Nicolai-Kirche) teilzunehmen. Wir nutzten diese Gelegenheit in einer wunderbar kleinen 4er-Gruppe und erfuhren viele interessante Details rund um die schöne Stadt Kalkar.

Zum Schluß wanderten wir noch ein winziges Stück auf dem Jakobsweg und fuhren sehr beeindruckt & zufrieden nach einem gelungenen Tag in den heimatlichen "Ruhrpott" zurück.

Glück ist ein Geschenk
Oft beneide ich diese Wanderer
sie haben Zeit
und gehen durchs Glück.
Denn alles was Du rundum siehst,
ist ein Geschenk.
Der schmale Weg,
der Baum im Wasser,
ist ein Geheimnis Stück für Stück.
Und hier geht selbst der liebe Gott
von Zeit zu Zeit spazieren.
Er hat am Niederrhein ein Haus
und ruht sich dort vom Himmel aus.
Zitat: Hanns Dieter Hüsch

Sonntag, 15. Februar 2009

16.Februar 2009 Vorbereitung Camino Francés 2009


Die ersten Probewanderungen habe ich hinter mir & die neuen Wanderschuhe fühlen sich gut an. Auch die Kombination mit den speziell gepolsterten Einlegesohlen scheint sich zu bewähren.
Eine sehr schöne Wanderung führte mich mal wieder auf die Bottroper Halde mit einem fantastischen Ausblick über das halbe Ruhrgebiet. Auf dem Kreuzweg der Halde Prosper-Haniel weisen fünfzehn Stationen den Weg zum 1992 für den Papstbesuch aufgestellten Kreuz. Die von der Ordensfrau Tisa von der Schulenburg gestalteten Andachtsstationen stellen eine Beziehung zwischen dem Leiden Jesu und dem harten Leben der Bergleute im Revier her. Auf dem Gipfel in 126 m Höhe befindet sich ein Theater, welches als modernes Amphitheater angelegt ist. Dort finden im Sommer immer wieder verschiedene Aufführungen statt. Aus eigener Erfahrung (u.a. "Der kleine Horrorladen") kann ich eine besondere Stimmung mit ungewöhnlichem Ambiente bestätigen.
Falls die Witterung es erlaubt - auf zu weiteren interessanten Wandererfahrungen!!!
Wege entstehen dadurch, daß man sie geht. - Franz Kafka

Sonntag, 25. Januar 2009

25.Januar 2009 Planung Camino Francés 2009 Teil 6


Nach ausführlicher Beratung in einem Outdoor-Fachgeschäft in Düsseldorf, bin ich nun glückliche Besitzerin von neuen Wanderschuhen. Nun liegt es an mir, diese ordentlich einzulaufen, um auf dem Jakobsweg keine Probleme damit zu bekommen. Die heiße Phase der Camino-Vorbereitung kann also langsam beginnen.
Der Pilgerpaß und das Unterkunftsverzeichnis sind mittlerweile auch eingetroffen, so daß es von mir aus sofort losgehen könnte, aber ich muß mich wohl oder übel noch 111 Tage gedulden!!!
Erinnerungen sind das einzige Paradies woraus wir nicht vertrieben werden können - Jean Paul