Freitag, 12. Juni 2009

18.Mai 2009 Roncesvalles - Zubiri 22,8 km


Die letzte Nacht war wider Erwarten ruhig, obwohl wir in einer kleinen Kammer mit 18 Personen einquartiert waren. Hier haben wir nur eine Dusche und eine Toilette für alle hier untergebrachten Pilger. Aber irgendwie schafften wir es Alle die knapp bemessenen Sanitäranlagen in diesem engen Zeitfenster zu nutzen. Da sich direkt hinter meinem Bett am Kopfende die Steckdosen befanden, gab es einen ständigen Kampf um die begehrten Plätze. Ich konnte aber glücklicherweise ein größeres Blutbad verhindern. Das zweite Pilgermenü dieses Weges konnte sich auch wieder sehen lassen: es gab Nudeln mit Tomatensoße & Käse überbacken, danach eine sehr leckere Forelle mit Pommes und zum Schluß einen Joghurt. Heute Morgen steht kein einziger Pilger vor 7 Uhr auf, was bei 18 Personen beachtlich ist. Wahrscheinlich sind die Meisten noch kaputt von der gestrigen Pyrenäen-Überquerung?! Gegen 8 Uhr sind wir wieder auf dem Weg und das Wetter zeigt sich ähnlich schlecht wie gestern. Die Wolken hängen immer noch sehr tief und es ist feucht und kalt. Später ziehe ich sogar noch meinen Regenponcho über, da ich regelrecht ausgekühlt bin, trotz der körperlichen Anstrengung. Kurz nach 10 Uhr machen wir eine Essenspause, welche aber aufgrund der Witterung relativ kurz ausfällt. Die beiden Italiener von gestern gesellen sich auch wieder dazu und so entsteht das eine oder andere Foto. Weiter geht´s und gegen 11 Uhr schlägt das Wetter um. Da hatte die Wetter-Regel, welche wir von Christina gelernt hatten mal wieder recht (genauso wie gestern): In den Bergen entscheidet sich um 11 Uhr, ob sich das Wetter ändert oder bleibt wie es ist!!! Nun können wir langsam wieder unsere Kleidung wechseln und eine Stunde später steht einer längeren Pause nichts mehr entgegen. Wir wählen eine Bergwiese aus und genießen die Sonne & einen kleinen Snack. Frisch ausgeruht wähnen wir uns schon ziemlich am Ende unserer heutigen Etappe, was leider ein Trugschluß ist. Die steilen Abstiege ziehen sich extrem hin und ich frage mich mal wieder, warum ich mit das überhaupt antue?! Die Füße und Waden schmerzen und fühlen sich an wie Blei. Die Schulter beginnt wieder weh zu tun. Jetzt nochmals eine Pause zu machen geht gar nicht und so trenne ich mich kurzzeitig von Margret und Christina und hoffe auf ein Wiedersehen am Ortseingang von Zubiri. Ich habe mal wieder den Eindruck der Zielort wird niemals auftauchen. Als ich dann endlich die Brücke über dem Arga überquere, kann ich es gar nicht glauben - wieder einmal geschafft. Ich positioniere mich auf einer Mauer gegenüber der Brücke und erwarte die Beiden. Nachdem wir wieder komplett sind und in der ersten Herberge abgewiesen werden, bekommen wir um 16.30 Uhr noch ohne weiteres ein Bett in der Gemeinde-Herberge. Heute können wir endlich unsere Wäsche waschen und nach dem Besuch einer Tienda & einer Pharmazie machen wir uns auf den Weg, um ein Pilgermenü+ zu uns zu nehmen.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Ja, der Abstieg nach Zubiri zieht sich etwas und ist bei Nässe nicht ganz ungefährlich. Aber du hast ja die Puente de la Rabia erreicht.

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