Freitag, 26. November 2021

14. Mai 2017 Rates - Portela de Tamel 26,1 km

 

 

Heute haben wir mal kein Regen, so daß ich mit Short´s und T-Shirt starten kann. Nicht nur das Wetter, auch der Weg startet sehr schön. Die Eucalyptusbäume verströmen einen angenehmen Duft und warten wir auch nicht mehr lange mit unserer Frühstückspause. Am Feldesrand picknicken wir die frisch erstandenen Backwaren. Gut gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg. Es geht weiter bergauf und bergab auf endlosem Kopfsteinpflaster. Das macht unseren Fußgelenken ganz schön zu schaffen. Kathrin wird immer unzufriedener und kämpft mit den Steinen. Als kleine Ablenkung bewundern wir den Blumenschmuck an einer Kapelle am Wegesrand. Es wird langsam auch immer wärmer und das Kopfsteinpflaster wechselt sich mit Asphalt ab - was das Laufen nicht angenehmer macht ;-). Ein Picknickplatz am Bach sorgt für die Kühlung unserer Füße. Wir passieren Barcelos und es folgt eine kurze Feld- und Eucalyptusbaum-Etappe. Zum Schluß geht es nur noch eine Straße bergauf und wir erreichen endlich unsere heutige Herberge. Für 5,-€ kommen wir in der "Casa da Recoleta" unter. Kathrin zieht sich im Aufenthaltsraum zurück und fragt & recherchiert für ihre weitere Planung. Nach Dusche, Wäsche und Telefonat ist es Zeit für das Abendessen. Mit zwei deutschen Ladys erhalten wir in dem Restaurant gegenüber der Herberge ein sehr leckeres Pilgermenü für 7,-€. Bei sehr netten Gespächen vergeht der Abend wie im Flug. Kathrin wirkt leider weiterhin nicht so glücklich und informiert sich nach dem Essen weiterhin über eine Alternative. Währenddessen habe ich ein erstes Gespräch mit einem baskischen Pilger, welchen ich später noch öfter treffen werde. Danach verfrachte ich meine Wäsche in den Trockenraum und begebe um 22 Uhr in meinen kuscheligen Schlafsack. Boa noite 😴



Mittwoch, 24. November 2021

13. Mai 2017 Angeiras/Lavra - Rates 21,3 km

 

Obwohl es so schön ruhig in unserem kleinen Bungalow war, habe ich leider sehr unruhig geschlafen. Der Mondschein hat da wohl mitgespielt 😉. Ein heißer Kaffee stärkt uns für den Start und so geht es wieder an der Küste entlang. Da das Wetter immer schlechter wird, enscheiden wir uns für eine Pause in einer Strandbar mit geschützter Terrasse. Das war eine gute Entscheidung, da zum einen zwei kräftige Regenschauer niedergehen und zum anderen genießen wir unsere ersten echten portugiesischen "Pasteis de Nata". Dort überlegen wir auch auf den traditionellen Weg im Landesinneren zu wechseln, da uns der kalte Wind und die ständigen Regenfälle schon sehr zu schaffen machen. Außerdem soll die Anzahl und die Qualität der Herbergen dort besser sein. Bis Vila do Condo führt der Weg noch an der Küste entlang. Hier wechseln wir dann tatsächlich auf den "Caminho Central". Der Weg wird hügeliger, aber auch wärmer, da wir hier nicht so unsgeschützt sind wie am Meer. Es folgen noch zwei Pausen: eine am Wegesrand und die zweite am Fluss bei Arcos unter einer Trauerweide. Und wieder zieht sich der Weg bis Rates. Die Orientierung zur Herberge gestaltet sich schwierig. Aber nach mehrmaliger Nachfragen finden wir diese dann doch. Sehr nett werden wir auch hier durch die Hospitaleros empfangen. Die Duschen waren leider nicht ganz so warm. Dies wurde aber wieder ausgeglichen durch den kuscheligen und gemütlichen Aufenthaltsraum, wo ich bei einem Glas Wein und netter Hintergrundmusik meine Haare trocknen konnte. Unser Pilgermenü nahmen wir in der Bar Antonio ein. Es gab Oliven, Brot, Schweinefleisch mit Pommes, Reis und Salat und dazu Wein. Nebenbei wurden wir von fussballbegeisterten Portugiesen unterhalten. Wir ließen den Abend ruhig ausklingen und hatten eine angenehme Nacht in dieser wunderschönen Herberge.



12. Mai 2017 Porto - Angeiras/Lavra 21,5 km

 

 

Ein Blick aus dem Fenster des Hostels zeigt, daß wir unsere Regenponchos benötigen. So starten wir gut verpackt Richtung Kathedrale. Leider ist diese noch verschlossen, so daß wir keinen Stempel erhalten. Der Weg führt uns erst einmal bergab und schließlich am Fluss Duero entlang. Unterwegs passieren wir die dienstälteste historische Straßenbahn der iberischen Halbinsel, welche wir aber nicht nutzen. Nachdem wir die Flussmündung passiert haben erreichen wir irgendwann auch den Leuchtturm am Meer. Dann wird es Zeit für eine Pause am Strand zwischen den Felsen. Zum Glück hat der Regen aufgehört und wir können sogar etwas Sonne genießen. Es folgt viel Lauferei auf Straßen, so daß sich der Weg hier sehr zäh gestaltet. Als wir Matosinhos erreichen, können wir eine Surfer-Veranstaltung beobachten. Die Fischrestaurants in der Nähe des Hafens sehen gut aus und auch am Straßenrand werden Sardinen gegrillt. Aber wir haben reichlich Proviant in unseren Rucksäcken, so daß wir weiterziehen. Bald betreten wir einen Holzpfad, der uns entlang des Strandes führt. Auch die Ortschaften werden kleiner. So macht das Wandern wieder Spaß. Wir bestaunen einsame Strände, Felsenbuchten und kleine Fischerorte. Unsere Unterkunft für die erste Nacht auf dem Caminho ist auf dem Campingplatz "Parque de Campismo de Angeiras". Wir kommen zu Zweit in einem kleinen Bungalow unter, wo 8,- € pro Person beszahlen. Vor Ort befindet sich alles, was das Pilgerherz begehrt. Schräg gegenüber des Campingplatzes finden wir ein Restaurant. Herzlich werden wir empfangen und können es kaum fassen, daß wir nach dem sehr leckeren Essen nur je 6,50 € für das sehr leckere Menü inclusive Dessert und Getränke zahlen müssen. Wir sind gut aufgenommen worden auf dem Caminho Portugues 😊.



Dienstag, 23. November 2021

11. Mai 2017 Anreise Porto

 

Die Verabschiedung von den Lieben war wie immer sehr schwer. Am Flughafen Düsseldorf verlief alles reibungslos. Die ersten Pilger waren schon am Abflug-Gate erkennbar. Und dann - moment, der Herr kommt mir doch bekannt vor: das ist doch der Fernsehkoch "Nelson Müller" - was für ein Zufall. Dann ist er in Porto ja gut aufgehoben. Da gibt es bestimmt einige kulinarische Anregungen. Beim Einstieg in das Flugzeug fällt mir eine Reisegruppe unangenehm auf. Es wird nur gemeckert und ständig werden die Plätze getauscht. Irgendwie haben die wohl eine Luxus-Airline erwartet ;-) . Zum Glück setzen sich die Beiden neben mir weg, da der Platz in der letzten Reihe nicht gut genug war. So habe ich die ganze Reihe für mich. Der flug ist etwas turbulent, aber wir landen sicher in Porto. Dann die Überraschung - nachdem ich meinen Rucksack gesichert habe und den Ausgang passiere, da fliegt mir Kathrin in die Arme. Ich hatte sie erst am Hostel erwartet. So erkunden wir gemeinsam den Weg in die Innenstadt und zu unserer Unterkunft. Wir fahren mit der Metro bis Trindade und steigen dort um. doe Station Sao Bento ist unser Ziel. Die Dame von der Touristeninformation weist uns den Weg und so sind wir kurze Zeit später in dem gebuchten Hostel. Dort entledigen wir uns erst einmal der Rucksäcke. Wir ziehen erneut los, um Proviant und Zutaten für ein Abendessen zu besorgen. Mit Umweg zum Flussufer und durch diverse Nebenstraßen geht´s wieder zurück. Nun steht einem entspannten Abend nichts mehr im Weg.



Caminho Portugues Mai 2017 - Nachtrag

 

 

Bei intensiver Durchsicht meines Jakobswegs-Blog ist mir mit Entsetzen aufgefallen, daß ich meinen Pilgerweg auf dem Caminho Portugues gar nicht zu "Papier" ;-) gebracht habe. Wahrscheinlich wollte ich das immer wieder erledigen, bis es dann irgendwie in Vergessenheit geraten ist. Den Bericht von dieser Pilgerreise möchte ich nun nachholen und werde in dem nächsten Post damit starten. Besser spät - als nie.

Bon Camino