Sonntag, 15. November 2015

28. Oktober 2015 Klimapilgern: Leverkusen-Opladen - Köln 22,1 km


Auch heute starten wir nach einer sehr schönen Andacht. Das Wetter zeigt sich ein wenig unbeständig, aber wir sind kleigungsmäßig alle gut ausgestattet. An unserem ersten Kraftpunkt des Tages erhalten wir einige Informationen über die renaturierte Dhünn - Wupperverband


Unser weiterer Weg führt uns zum Neuland-Park Leverkusen. Hierbei handelt es sich um eine alte Werksdeponie der Bayer AG. Auf dem Gelände wurden Bauschutt, hausmüllähnliche Abfälle und Chemierückstände abgelagert. Unfassbarerweise haben dort ab den 50er Jahren sogar Menschen gewohnt. Später wurde alles abgerissen, die vergifteten Erdschichten aufwändig abgedichtet und ein Landesgartenschau darauf errichtet.


Hinter Mauern verborgen und gut abgeschottet liegt der Chempark Leverkusen. Es macht den Eindruck, als ob niemand sehen soll, was hinter diesen Mauern passiert. Die rein- und rausströmenden Mitarbeiter der ansässigen Betriebe beäugen uns misstrauisch. 


Aber BAYER macht gute Mine zum Bösen Spiel und wirbt mit "Wissenschaft für ein besseres Leben". Dann erhalten wir sehr interessante Info´s von der Coordination gegen BAYER-Gefahren CBG über die wahren Beweggründe dieses Großkonzerns und seiner Verschleierungs-Methoden.

 

Meiner Meinung nach war die Präsenz der Presse bis hier auffällig zurückhaltend - liegt das an der Macht gewisser Großkonzerne, daß nicht über unsere Aktion berichtet wurde? Weiter geht´s Richtung Köln-Stammheim. Dort angekommen bewundern wir die Holzkonstruktion der Immanuelkirche.


Nun wird es langsam Zeit für ein Mittagessen und eine größere Pause im Peter-Beier-Haus. Die heiße Mahlzeit und ein Stück Kuchen weckt erneut die Lebensgeister, so daß nichts mehr aufhalten kann auf dem Weg nach Köln: "Isch möösch zo Fooß noh Kölle jon"


Wir pilgern weiter am Rhein entlang und schon bald erblicken wir den Kölner Dom. Das Wetter wird ein wenig schöner und teilweise kommt sogar die Sonne wieder zum Vorschein.


Der größte Teil der Gruppe unterquert den Rhein im Fernwärmetunnel. Ich entscheide mich zusammen mit ein paar anderen Pilgern für die Überquerung des Rhein auf der Hohenzollernbrücke, da wir die Aussicht auf den Dom genießen möchten.


Bevor wir den Dom betreten wird wieder fleißig gefilmt und interviewt. Unter dem Motto der Bibelstelle "Kommt mit.....und ruht ein wenig aus (MK 6,30-34)" findet die Andacht im Kölner Dom direkt am Dreikönigenschrein statt. Anschließend werden wir mit dem Wasserstoffbus zum DPSG-Gästehaus gebracht, wo ich langsam Abschied nehmen kann von der Pilgergruppe.


Am nächsten Morgen wird noch einmal in Ruhe gefrühstückt, bevor es zu einem letzten Sightseeing in die Innenstadt von Köln geht. Nach einer sehr ereignisreichen und informativen Zeit bei den "Klimapilgern" wünsche ich diesen für ihren weiteren Weg ein "Buen Camino" und reise mit der Bahn wieder in meine Heimatstadt.

27. Oktober 2015 Klimapilgern: Solingen - Leverkusen-Opladen 23,3 km


Der Nebel löst sich langsam auf und nach dem liebevoll angerichteten Frühstück durch unsere Gastgeberin, begeben wir uns zu unserem Sammelpunkt an der Haltestelle Burg Seilbahn.


Neben den Tagespilgern sind heute auch eine Schulklasse und eine Lehrerin mit vier Grundschülern dabei, welche im Kreis der Pilger begrüßt werden.


Gemeinsam feiern wir die Andacht und schon brechen wir auf Richtung Leverkusen.


Unsere erste kurze Pause folgt am Balkhauser Kotten. Kurz den Rucksack vom Rücken und für einen kleinen Snack reicht die Zeit auch noch.


Ein letzer Blick in das Schleifermuseum dieses herrlichen Fachwerkgebäudes mit Wasserrad und schon sind wir wieder auf dem Weg.


Durch das hohe Lauftempo zieht sich die Gruppe ganz schön auseinander. In den Kurven kann man somit bestaunen, wieviele Menschen sich an dieser Aktion beteiligen.


Die Etappe führt weiter entlang der Wupper, bis wir schließlich im Garten des Haus Rüden für eine Kaffepause einkehren. Wir genießen diese Pause bei herrlichstem Sonnenschein.


Mit einem Gebet beenden wir unsere Rast und begeben uns nun schweigend Richtung Leichlingen. Nach Vollendung der ca. 45-minütigen Schweigewanderung singen wir ein christliches Lied. Noch etwas später erreichen wir das Evangelische Gemeindezentrum, wo ein Mittagessen für uns vorbereitet wurde. Auch hier werden wir herzlich empfangen.


Gestärkt für den weiteren Weg kommen wir nach zwei Stunden in Leverkusen-Opladen an. Dort wartet ein weiterer Kraftpunkt auf uns: das NaturGut Ophoven. Hier erfahren wir, wie wichtig solche Einrichtungen sind, um die Menschen für die Themen Klima, Umwelt usw. zu sensibilisieren.


Im Pfarrheim von St. Remigius gibt es ein liebevoll hergerichtetes Abendessen. Anschließend findet die Verteilung auf die Gastgeber der Gemeinde statt, wo wir nach der Andacht freundlich aufgenommen werden.



Sonntag, 8. November 2015

26. Oktober 2015 Klimapilgern: Wuppertal - Solingen 21 km


Der Morgen der Klimapilger beginnt nach dem Frühstück mit einer Andacht im Foyer der Evangelischen Tagungsstätte auf dem Heiligen Berg.


Die Tagespilger stoßen hinzu und so starten wir auf unsere Tagesetappe Richtung Solingen.


Unser erster Halt und zugleich Kraftpunkt ist das Wuppertal Institut. Nach der Begrüßung erhalten wir Informationen über die Arbeit dieser Einrichtung.


Ein Blick in die herbstlichen Landschaft läßt die erheblichen Höhenunterschiede erahnen. Wuppertal gilt übrigens als die Stadt Deutschlands mit den meisten öffentlichen Treppen.


Der nächste Kraftpunkt führt uns zur Station für Natur und Umwelt. Hier treffen wir auf das Team der WDR Lokalzeit. Jegliche Art von Presse ist wichtig, um auf diese Aktion und das Thema "Klimagerechtigkeit" aufmerksam zu machen.


Weiter geht´s bei herrlichstem Herbstwetter durch wunderschönen Landschaften.


Die Luftballons vom Bergfest läßt die bunte Pilgertruppe noch mehr strahlen. Interessante Gespräche mit den Mitpilgern verkürzen die Zeit bis zum nächsten Halt.


An der Müngstener Brücke werden wir vom Oberbürgermeister der Stadt Solingen begrüßt. Hier schließt sich auch wieder eine größere Gruppe Solinger Tagespilger an.


Schließlich erreichen wir Solingen-Unterburg, fahren mit dem Bus zur Dorpener Kirche, wo wir herzlich bei Kaffee und Kuchen empfangen werden. Die folgende Andacht läßt uns Pilger wieder zur Ruhe kommen.


Im Schatten von Schloss Burg erholen wir uns bei unserer Gastgeberin von diesem interessanten, informativen und abwechslungsreichen Pilgertag.

Montag, 19. Oktober 2015

19. Oktober 2015 Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit

Nächste Woche werde ich für 3 Tage beim Klimapilgern auf dem Ökumenischen Pilgerweg teilnehmen. Die Anreise nach Wuppertal ist für Sonntag geplant. Dort werde ich im Ev. Tagungszentrum übernachten. Ab dem nächsten Tag erwarten mich dann folgende Etappen:

1. Etappe: 26.10.2015 Wuppertal nach Solingen (21 km)
2. Etappe: 27.10.2015 Solingen nach Leverkusen Opladen (23 km)
3. Etappe: 28.10.2015 Leverkusen-Opladen nach Köln (22 km)

Hier angekommen werde ich in Köln nochmal übernachten und am Nachmittag des nächsten Tages geht es wieder nach Hause. Ich werde hoffentlich viele nette Menschen kennenzulernen, die auch ein großes Interesse daran haben, sich für die wichtigen Probleme unserer Gesellschaft (Menschlichkeit, Sozialstaat, Demokratie, Umweltschutz, Fairer Welthandel usw.) zu engagieren.

Sonntag, 19. Juli 2015

17. Mai 2014 Eisenach - Oberellen 15,5 km


Kurz nach 8 Uhr finden wir uns im Frühstücksraum für Gäste und Pilger ein. Dort treffen wir auf Mitglieder des amerikanischen Wartburgchores. Wir unterhalten uns sehr gut mit den supernetten jungen Männern. Anschließend werden wir herzlich von den Schwestern des Diakonischen Mutterhauses verabschiedet. Wir bekommen noch ein wenig von dem wunderschönen Eisenach zu Gesicht: Bachhaus, Lutherhaus usw., bevor es zum sehr steilen Aufstieg zur Wartburg geht. Als wir die Esel-Station erreichen ist der Anstieg nicht mehr ganz so extrem und wir können schon die fantastische Aussicht auf den Thüringer Wald genießen. Die Ankunft auf der Wartburg nutzen wir für eine kleine Pause. Nachdem ich wieder zu Atem gekommen bin ;-), starte ich eine Besichtigungs-Tour auf der wunderschönen Burganlage - ich bin begeistert. Das Wetter ist uns wohlgesonnen und so genießen wir unseren weiteren Weg durch den Thüringer Wald. Auf der "Sängerwiese" gönnen wir uns ein Eis und weiter geht´s bis zur Schutzhütte "Wilde Sau". Hier wird es Zeit für eine ausgiebige Pause. Es gesellen sich immer wieder Bsucher des heute stattfindenden "Rennsteig-Laufes" zu uns. Man berichtet uns, daß diese um 6 Uhr in der Früh in Eisenach gestartet sind. Frisch gestärkt führt uns der Weg noch ein Stück den Rennsteig entlang, bevor wir diesen Richtung Hütschdorf verlassen. Dort gibt es auch eine Übernachtungsmöglichkeit, aber wir entscheiden uns für die Pension Stützel in Oberellen. Der lustige "Herbergsvater" hat den Schalk im Nacken und so muß er erstmal schau´n, ob in den Räumlichkeiten überhaupt noch Platz ist. Es stellt sich natürlich raus, daß keine Reservierungen vorliegen ;-), so daß wir freie Auswahl haben. Wir lachen viel zusammen und den kleine Abend-Snack (Strammen Max) bekommen wir sogar auf´s Zimmer geliefert. Es wird ein sehr schöner Abend und so haben wir auch die nötige bettschwere. Leider findet in der Nähe der Pension wohl eine größere Party statt, so daß wir nicht so gut schlafen können wie erhofft - Schade. Naja, die nächste Nacht wird bestimmt wieder besser :-).


16. Mai 2014 Gotha-Siebleben - Eisenach 14,7 km


Wir erwachen um 7:30 Uhr. Nachdem wir uns frisch gemacht haben, werden wir von der musikalischen Pilger-Mutter noch zu einem Kaffee bei Flöten-Musik eingeladen. Wir genießen das Live-Konzert und nehmen anschließend den Tipp zur Fortsetzung unseres Weges in den Hörselbergen gerne auf. Am Hauptbahnhof von Gotha erfahren wir wieder einmal eine enorme Hilfsbereitschaft. Zwei Mitarbeiter der Stadtwerke erteilen uns bereitwillig Auskunft über das benötiget Zugticket und die Abfahrtszeiten des Zuges nach Sättelstädt :-). Im Bahnhofs-Cafe erstehen wir noch einen Kaffee und eine Mohn-Schnecke, so daß unserem Aufbruch nichts mehr im Wege steht. In Sättelstädt angekommen gleichen wir den Wanderweg mit einigen freundlichen Radwanderfahrern ab: Wegmarkierung: "weiß-rot-weiß" anstatt "weiß-grün-weiß" - alles klar. So finden wir an einem Sendemast auch die Markierung für den Jakobsweg wieder. Ein wundervolles Panorama lädt zu einer Rast ein. Am Gasthaus "Hörselberghaus" gönnen wir uns dann noch eine original "Thüringer Bratwurst" - köstlich :-). Zum Abschluß erhalten wir einen Stempel für unseren Pilgerpass und werden auf dem Weg weitergeleitet. Meistens sind die "Muschel-Wegweiser" gut zu finden, nur den Jesusbrunnen finden wir leider nicht und so geht es auch mal ein Stück zurück in die Gegenrichtung. Der "Kammweg" führt uns auf wunderschönen Waldwegen über die Hörselberge. Dann folgt der Abstieg Richtung "Wutha Bahnhof". Dort entscheiden wir uns nochmals für den Zug, da der Weg nach Eisenach sehr schlecht ausgeschildert sein soll. Am "Bahnhof Eisenach" orientieren wir uns Richtung Nicolaikirche und finden unsere Herberge auf Anhieb. Herzlich werden wir im Diakonissenmutterhaus empfangen. Ein riesiger Schlafsaal  mit Aufenthaltsraum erwartet uns. Dusche und Wäsche waschen sind hier auch kein Problem, so das wir es ausgiebig genießen. Nach einem heißen Tee, dürfen wir um 18:30 Uhr an der "Lobpreisung" mit den Schwestern des Diakonie-Ordens teilnehmen. Es ist sehr emotional für uns und wir erhalten zum Abschluß eine kleine "Ton-Plakette",welche uns auf unserem (Lebens-)Weg begleiten soll :-). Anschließend noch ein schnelles (Late-Night-)Shopping ;-) und so erstehen wir unser reichhaltiges Pilgermenü.

Dienstag, 2. Juni 2015

15. Mai 2014 Erfurt - Gotha-Siebleben 20,1 Km


Es war eine erholsame Nacht und ein nettes Frühstück u.a. mit Orangen (aus dem gestrigen Pilgerkorb) gibt uns Kraft und Energie für einen neuen Wandertag. Ein tolles Gespräch mit der Dame aus dem CVJM-Büro, wo wir unseren Stempel erhalten und unseren Obulus entrichten, läßt uns mit guten Gedanken diese Haus verlassen. Die Luft ist noch kühl und so lassen wir Erfurt flott hinter uns und bewegen uns Richtung Schmira. Die Sonne wärmt uns langsam auf und da auch der Wind kaum zu spüren ist, empfinden wir unser erstes Picknick des Tages als sehr angenehm. Leider hält das Wetter nicht, was es verspricht und so legt der Wind wieder zu und auch einige Regentropfen mischen sich darunter. Der Weg führt uns hauptsächlich zwischen Feldern entlang und die folgenden Pausen fallen kurz aus. Wir suchen gezielt nach windgeschützten Sitzbänken oder Bushaltestellen. Ein nettes "Hallo" einer Gruppe von Arbeitern (welche eine Windkraftanlage installieren) und eine freundliche Weg-Auskunft eines LKW-Fahrers vesüßen uns den Tag ;-). Irgendwann im Laufe des Nachmittages erreichen wir unsere Unterkunft in Gotha-Siebleben. Es ist ein Zimmer im Dach über der Werkstatt der Familie, welches von Außen über eine Leiter zu erklimmen ist. Wir nennen es liebevoll unser "Pilger-Baumhaus". Für die Körperpflege können wir das Badezimmer der Familie benutzen, welches sich im Haupthaus befindet. Unser Abendessen besorgen wir uns in einem nahegelegenen Supermarkt, da die Gaststätte heute leider wegen eines Krankheitsfalles geschlossen ist - schade :-( . Wir nutzen die Gemütlichkeit des Baumhaus und bei Kerzenschein genießen wir geräucherte Forelle, Heringsfilet, Brot, Antipasti & Wein. Das ist wieder einmal ein schöner Abschluß für einen anstrengenden Pilgertag :-))).

Dienstag, 12. Mai 2015

14. Mai 2014 Buttelstedt - Erfurt 19,5 km

 

Nach einem unruhigen Schlaf erwartet uns ein gutes Frühstück. Schnell noch die Wäsche eingesammelt, ein Shopping-Trip im Supermarkt nebenan und schon werden wir mit netten Worten des Pensions-Betreibers wieder auf den Weg geschickt. Die Zeit vergeht schnell bei tollen Gesprächen. Ein Sonne-Wolken-Mix begleitet uns und schließlich wird es Zeit für eine erste Pause. Wir haben es uns gerade gemütlich gemacht, da fallen schon die ersten Regentropfen und urplötzlich verwandelt es sich in einen kräftigen Hagelschauer. Wir packen blitzartig zusammen und legen einen Turbo-Aufbruch hin. Auch danach ist uns das Wetter nicht wohlgesonnen. Die Witterung ist so ungünstig, daß wir ständig unsere Kleidung wechseln: Jacke an - Jacke aus; Poncho an - Poncho aus. Naja, was macht man nicht alles für die Pilgerei ;-) . Die nächsten beiden Pausen verbringen wir somit direkt in den Wartehäusern von Bushaltestellen. Dort treffen wir auch eine Dorfbewohnerin, mit der wir uns über die Nähe des Dorfes zum KZ Buchenwald unterhalten. Wir empfinden das als sehr bedrückend, aber die Dorfbewohner haben damit zu leben gelernt. Auf dem Weg nach Vieselbach zwischen den Feldern fällt uns ein merkwürdiger Gegenstand in einem Baum auf. Als wir diesen erreichen, entpuppt es sich als kleine Holzkörbchen mit der Aufschrift "Für Pilger". Wir ziehen den Korb an uns heran und betrachten den Inhalt: Flasche Wasser, Äpfel, Müsli-Riegel usw.. Wahnsinn - so eine tolle Idee. Schön, daß das hier funktioniert. Bei uns wäre wahrscheinlich schon alles geklaut worden oder durch Vandalismus zerstört. Margret nimmt sich ein Wasser und Orangen, ich mir einen Apfel und wir hinterlassen einen Obulus in der Spendenbox und einen kleine Dank :-) .So ist unsere Laune trotz des schlechten Wetters auf dem höchsten Stand. Weiter geht´s zwischen den Feldern und irgendwann erreichen wir Vieselbach. Dort entscheiden wir uns den Rest der heutigen Etappe nach Erfurt mit der Straßenbahn zu fahren. In der City angekommen beginnen wir mit der Suche nach der CVJM-Herberge. Leider ist diese (und auch die Straße auf der sie sein soll) kaum bekannt und so irren wir sehr lange durch die Stadt. Nach vielen Fragen bei sehr netten und hilfsbereiten Menschen erreichen wir endlich die Herberge. Zunächst ist unklar, ob wir hier übernachten können, da an diesem Abend eine Veranstaltung im Hause stattfindet. Nach Rückfrage und mit viel Überredungskunst dürfen wir aber den Trakt mit Schlaf-, Waschräumen und Küche benutzen. Wir sind seelig vor Glück, denn es war heute trotz der geringen Kilometerzahl eine anstrengende Tour. Da wir aber noch unsere Einkäufe erledigen müssen und ich noch ein paar Fotos von der wunderschönen Altstadt haben möchte, machen wir uns nochmal auf den Weg. Wieder zurück in der Herberge kochen wir Pellkartoffeln und genießen diese mit Sour Cream & Gurken-Dill-Ouark, dazu gibt es einen Salat mit Oliven. Abgerundet wird das Ganze durch einen Nachtisch und eine Flasche Wein. Nun sind wir wieder gestärkt und folgen den Gesängen, welche wir aus dem benachbarten Saal vernehmen. Es ist eine Gruppe junger Leute, welche sich regelmäßig in diesem Haus treffen und anhand von Gesängen und Texten ihre Lobpreisung an Jesus Christus zum Ausdruck bringen. Wir werden eingeladen daran teilzunehmen und erfahren hier einen wundervollen Abschluß unseres heutigen Pilgertages.

Sonntag, 19. April 2015

14. April 2015 Jakobsweg Essen-Kettwig - Ratingen 12 km

Bei herrlichem Sonnenschein geht es mit dem Zug bis zum alten Bahnhof Kettwig. Von dort aus gehts bis in die Altstadt.


Hinter der evangelischen Kirche am Markt steige ich die Treppe zwischen wunderschönen Fachwerkhäusern hinab.


Unten angekommen hat man nochmal einen herrlichen Blick auf Kettwig. Dort überquere ich die Ruhrbrücke.


Am Höseler Weg geht es immer berauf, bis endlich den Wald erreiche. Der Weg ist weitgehend asphaltiert und führt immer wieder durch Siedlungen und an Feldern vorbei.


In Hösel wird man durch ein sehr schön gestaltetes Jakobswegs-Schild begrüßt.


Irgendwann passiere ich die Brücker Mühle und Nähere mich langsam dem historischen Stadtkern von Ratingen.


Ich erreiche die Fußgängerzone und schließlich den Marktplatz von Ratingen.


Buen Camino :-)

13. Mai 2014 Punschrau - Buttelstedt 29 km


Das Wetter läßt leider zu wünschen übrig, also beginnen wir den Tag mit einem gemütlichen Frühstück. Der Wind hat nachgelassen, aber der Regen wird ein ständiger Begleiter, so daß heute die Regenponchos unser wichtigster Ausrüstungsgegenstand sind. Der Weg führt uns über wechselnde Straßen und als es Zeit für eine Pause wird, muß eine Bushaltestelle herhalten. Dort sind wir geschützt vor Wind und Regen. Die letzten Vorräte werden aufgebraucht und erst in einer Bäckerei wieder aufgefüllt. Der Regen läßt kurzzeitig nach, so daß wir wieder eine Pause auf den Bänken vor einer Kirche wagen. Diese müssen wir aber schnell abbrechen und weiter geht´s. Regen, Regen, Regen - von unserer Umgebung bekommen wir leider nicht viel mit. Nach einer endlosen Strecke über Feldwege, welche bei schönem Wetter bestimmt angenehm zu laufen sind, erreichen wir eine Gaststätte in Oberreißen. Im Eingangsbereich werden wir mit einem Schild "Thüringer Gastlichkeit" empfangen. Leider scheint das auf diesen Gastwirt nicht zuzutreffen. Wir nutzen aber trotzdem den warmen Gastraum und können auch unsere Ponchos ein wenig trocknen. Die bestellten Suppen und der Tee sind sehr lecker, so daß wir über die Unfreundlichkeit des Hausherren hinweg sehen können. Zum Glück war dies auch eine, von zwei grossen Ausnahmen. Wir sind von den Thüringern immer sehr herzlich empfangen worden :-) . Danach war Turbo-Pilgern angesagt, da es schon relativ spät war. Das Wetter hatte ein Einsehen und wir konnten unser Wanderung bis Buttelstedt ohne Regen beenden. Ein Anklingeln bei der im Pilgerführer aufgeführten Herberge ergab leider, diese nicht mehr existierte. Die ehemalige Herbergsmutter maulte uns an, daß dies doch schon bekannt sein müßte. Wir sollten doch in den nächsten 10 km entfernten Ort gehen, um in der dortigen Herberge unterzukommen. Das war für uns natürlich keine Option, da wir ja schon fast 30 km am heutigen Tage gewandert sind. Auf dem Weg zur Herberge sind wir aber an der Pension "Zum weissen Roß" vorbeigekommen, wo wir nachfragen wollten. Vorsichtig traten wir ein und wurden mit einem strahlendem Lächeln vom Gastwirt empfangen: "Heute sei unser Glückstag, denn er hätte tatsächlich ein freies Zimmer für uns. Gestern noch wäre alles ausgebucht gewesen. Und wenn wir bis 19 Uhr fertig sind, könnten wir auch noch ein Abendessen bekommen." Wir orderten das volle Programm, gaben Vollgas bei der Körperpflege und saßen schließlich glücklich und zufrieden bei "Schweine-Kamm mit Thüringer Klößen und Apfelrotkohl" im Gastraum. Nach dem Essen setzte sich der Gastwirt zu uns an den Tisch und wir erfuhren mal wieder jede Menge von dem Leben der Menschen zu DDR-Zeiten. Es war ein wunderschöner Abend, welchen wir bei einem Glas Wein ausklingen ließen.

Mittwoch, 11. Februar 2015

12. Mai 2014 Freyburg - Punschrau 14,6 km


Nach einer unruhigen Nacht mit Alpträumen sitzen wir noch kurze Zeit zusammen mit Ute und Elisabeth, die heute ihre Heimreise antreten werden. Der Herbersvater Andreas gibt uns anschließend einen Pilgersegen mit auf den Weg, so daß wir gestärkt von tollen Begegnungen unsere Pilgerreise fortsetzen können. Für das leibliche Wohl sorgt ein Frühstück beim Bäcker mit Berliner Ballen und Cappuccino. Leider weht der Wind immer noch heftig, aber die Strecke sorgt für Ablenkung und führt uns über wunderschöne Feldwege. Kurz vor dem Zusammenfluss von Saale und Unstrut passieren wir "Steinernen Bilder". Es handelt sich um überwiegend biblische Motive, welche in den Felsen eines terrassenartigen Weinbergs gehauen wurden. Wir erreichen den Fähranleger Blütengrund und überqueren die Saale, nachdem wir den Fährmann anhand der Fähr-Glocke auf uns aufmerksam gemacht haben. "Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön..." - okay, solange waren wir auch nicht auf dem Wasser unterwegs ;-) .Es folgt eine Pause und wir beobachten die wieder häufiger auftretenden Wolken. Weiter geht´s auf windgeschützten und ungeschützten Feldwegen. Glücklicherweise sind die Wege heute mal gut ausgeschildert, so daß wir uns nicht verlaufen, was uns natürlich sehr erfreut. In Punschrau unserem Tagesziel werden wir sehr nett in der Pfarrherberge aufgenommen. Am Nachmittag wird dort noch eine Gruppe mit Kindern betreut, aber dann haben wir das Haus mal wieder für uns ganz allein. Da vor Ort keine Einkaufsmöglichkeit existiert, sind wir froh, das wir im Haus von den "Pilger-Notrationen" gebrauch machen können. Wir erwerben eine Portion Spaghetti, Wasser, Tomatensoßenpulver und Sekt. Zusammen mit unserem Pilger-Proviant zaubern wir ein reichhaltiges Abendessen. Ich telefoniere anschließend noch mit meinem Schatz und nach intensiven Gesprächen mit Margret schlummern wir bei Sekt und "Schnupp-Zeug" langsam ein.

Mittwoch, 28. Januar 2015

11. Mai 2014 Mücheln - Freyburg / Unstrut 17,6 km


Sturmtag. Das Laufen zwischen den Feldern und an der Landstrasse entlang ist einfach nur anstrengend. Wenigstens ist der erste Teil unserer heutigen Etappe gut ausgeschildert. Schließlich sind aber keine Wegzeichnungen mehr zu finden und so verlaufen wir uns mal wieder. Wir wollen Passanten nach dem Weg fragen, aber leider sind bei diesem Wetter kaum Menschen auf den Straßen unterwegs. Auf einem Feldweg neben der Landstraße stärken wir uns erst einmal. Es ist durch den starken Wind und den Lärm an der Straße nicht sehr erholsam - schrecklich. Immer weiter geht es an der Landstraße entlang, wo dann endlich auch Freyburg ausgeschildert ist. Die erste Abzweigung führt durch ein Industriegebiet, aber da verweigern wir uns. Also wieder Landstraße - das macht keinen Spaß mehr. Am liebsten würde ich wieder nach Hause fahren. Ich habe meinen Tiefpunkt erreicht. Das ständige Verlaufen macht mich echt zu schaffen. Dann erblicken wir eine Brücke über der Landstraße, welche nach einem Wanderweg aussieht. Wir erklimmen die Böschung und spähen durch den Zaun - eine gelbe Muschel - hurra :-). Jetzt müssen wir nur noch über die kleine Mauer am Rande des Zaunes klettern, die Rucksäcke rüberwerfen und schon hat uns der Pilgerweg zurück. Ein älteres Ehepaar beobachtet uns entsetzt und befürchtet zuerst wir wollten uns von der Brücke stürzen. Margret kann die Beiden beruhigen und so entsteht noch ein nettes Gespräch. Das nächste Stück ist sehr entspannt und dann - wie konnte es anders sein - ist der weitere Verlauf wieder mal unklar. Irgendwann ist Freyburg dann doch in Sicht und entschädigt uns mit einer fantastischen Aussicht auf dieses idyllisches Städtchen. Nachdem wir den steilen Abstieg bis in die malerische Alstadt geschafft haben ist die Herberge relativ schnell gefunden. Der erste Eindruck ist nicht so prickelnd, da das Pilgerzimmer doch sehr beengt ist. Wir können aber wenigstens einen Pilger-Snack zu uns nehmen und die Dusche wärmt uns auf. In der Hoffnung, das heute keine weiteren Pilger kommen, machen wir uns kurz vor einem heftigen Gewitterguss zu einer ersten Besichtigungstour auf. Der Ort ist wirklich zauberhaft und zur Überbrückung bis zum Abendessen, trinken wir in einer niedlichen Eis-Diele einen heißen Früchtetee. Das "Menü de Peregrino" ;-) nehmen wir in der Gaststätte "Zur Haldecke" ein. Wir wählen eine Flasche Wein aus einem Weingut vor Ort. Dazu gibt es für mich ein Zigeunerschnitzel mit Pommes und einen Salat. Es ergeben sich sehr intensive Gespräche als Abschluß für diesen doch sehr schwierigen Wandertag. Wobei es weniger das eigentliche Laufen war, sondern die Unsicherheit durch die wiederholten Irrwege :-(. Zurück in der Herberger hören wir uns bekannte Stimmen. Ute und Elisabeth sind auch vor Ort und trotz der Enge im Raum ist die Freude groß. Als wir die noch ausstehenden Pilger-Formalitäten erledigen, ergibt sich mit Herbergsvater Andreas ein sehr interessantes Gespräch über seine Erlebnisse während der DDR-Zeiten. Die Gute-Nacht-Geschichten finden unter den Pilgen statt und irgendwann bin ich eingeschlafen.