Sonntag, 7. November 2010
08.November 2010 Planung Camino 2012
Für 2012 habe ich nun genügend Zeit mich für den nächsten Camino zu entscheiden:
-soll es nochmal die Meseta werden (hat mir so gut gefallen)
-oder der Camino Portuges (teilweise am Meer entlang)
-oder doch die Via de la Plata (Einsamkeit pur)?
Auch für eine Jahreszeit habe ich mich noch nicht entschieden: wieder im Frühjahr (wenn die Mohnblumen blühen) oder soll ich es mal im Herbst versuchen?
Hoffentlich überstehe ich das Jahr "ohne Camino" ohne allzu große Entzugserscheinungen ;-))).
Mittwoch, 4. August 2010
23. Mai 2010 Santiago de Compostela - Bilbao
Sonntag, 1. August 2010
22. Mai 2010 Finisterra - Santiago de Compostela
Mittwoch, 14. Juli 2010
21. Mai 2010 Finisterre - Kap Finisterre
Dienstag, 13. Juli 2010
20. Mai 2010 Finisterre - Kap Finisterre
Sonntag, 11. Juli 2010
19. Mai 2010 Santiago de Compostela - Finisterre
Mittwoch, 7. Juli 2010
18. Mai 2010 Pedrouzo - Santiago de Compostela 21,8 km
Montag, 5. Juli 2010
17. Mai 2010 Ribadiso - Pedrouzo 23,1 km
Sonntag, 4. Juli 2010
16. Mai 2010 San Xulian - Ribadiso 23,5 km
Mittwoch, 30. Juni 2010
15. Mai 2010 Portomarin - San Xulian 29,6 km
Dienstag, 29. Juni 2010
14. Mai 2010 Sarria - Portomarin 23,5 km
Montag, 28. Juni 2010
13. Mai 2010 Triacastela - Sarria 19 km
Sonntag, 27. Juni 2010
12. Mai 2010 La Faba - Triacastela 27 km
Dienstag, 22. Juni 2010
11. Mai 2010 Villafranca del Bierzo - La Faba 23,5 km
Montag, 21. Juni 2010
10. Mai 2010 Ponferrada - Villafranca del Bierzo 23,5 km
Dienstag, 15. Juni 2010
9. Mai 2010 El Acebo - Ponferada 16,5 km
Montag, 14. Juni 2010
8. Mai 2010 Rabanal del Camino - El Acebo 18 km
Mittwoch, 9. Juni 2010
7. Mai 2010 Astorga - Rabanal del Camino 21,2 km
Trotz des relativ großen Schlafsaal habe ich gut geschlafen. Nachdem die meisten Pilger weg sind mache ich mich auf den Weg. Meine Füße schmerzen ganz schön, aber mit den Blasen geht es besser als ich dachte, außer die hintere Fersenblase. In Murias de de Rechivaldo erspähe ich eine Bar mit freien Außensitzplätzen. Dort sitzt nur eine Holländerin auf der Suche nach Ruhe und Frieden. Nachdem ich mein Frühstück geordert habe trifft zu unserem Leidwesen eine größere Gruppe ein. Die holländische Pilgerin erzählt mir, daß es sich um eine deutsche Gruppe von Sozialarbeitern mit Jugendlichen mit Mirgrationshintergrund handelt. Der Weg soll ihnen als Chance dienen, ihre Probleme im Alltagsleben besser bewältigen zu können. Es wird immer düsterer und schon fallen die ersten Tropfen. Der Poncho und die Regengamaschen werden ausgepackt und schon kann nichts mehr passieren. Auch in Santa Catalina de Somoza lockt eine sehr schöne Bar zu einer Pause im Trockenen. Es gibt sogar einen frisch gepressten Orangensaft und so bin ich bestens gerüstet für den regnerischen Tag. Durch die schmerzenden Füße kommen mir die heutigen 21 km wie die gestrigen 33 km vor. Endlich ist Rabanal del Camino in Sicht und ich laufe schnurstracks zur Herberge "Refugio Pilar". Ich bin früher da, als ich eigentlich wollte, aber ich habe mich doch wieder verrückt machen lassen, daß es in Rabanal heute sehr voll sein soll. Ich belege dann ein Bett in der um ca. 14 Uhr nur halb gefüllten Herberge. Die Französin (Claudine) von gestern ist auch hier untergekommen und den Kanadier (Jacques) treffe ich nach dem Tienda-Besuch. Auch er hat die Posada mit der tollen Gazpacho für sein Abendessen auserkoren und so werden wir bestimmt noch einige andere Pilger dort treffen. Da es immer wieder anfängt zu regnen mache ich mich schon um viertel nach sechs auf den Weg. Jacques ist auch schon da und kurze Zeit später trifft auch Claudine dort ein. Ich entscheide mich tatsächlich wieder für die fantastische Gazpacho und nehme zusätzlich noch eine Forelle mit Schinken und einen Milchreis. Nach wunderbaren Gesprächen laufe ich mit Claudine zu unserer Herberge zurück und Jacques zu seiner, in der Hoffnung auf eine ruhige Nacht zusammen mit der Gruppe Jugendliche & Sozialarbeiter auf seinem Zimmer.
Dienstag, 8. Juni 2010
6. Mai 2010 Villar de Mazarife - Astorga 33 km
Vom klappern der Störche werde ich geweckt und mache mich nach einer herrlich erholsamen Nacht fertig für den Camino. Es ist ein wunderbar sonniger Morgen - zwar eisig, aber kein Wölkchen am Himmel. Der Weg aus aus Villar de Mazarife heraus zieht sich ganz schön hin: es geht Schnurgeradeaus immer an einer zum Glück wenig befahrenen Straße entlang. In Villavante genieße ich meinen ersten Cafe con leche des Tages. Die Bar ist aber nicht so schön, so dass ich kurz hinter dem Ort auf einem Picknickplatz mein eigentliches Frühstück zu mir nehme. Lilly gesellt sich zu mir und wir genießen die Sonne. Sie erzählt, dass sie auf jeden Fall in Hospital de Orbigo übernachten möchte. Alleine geht es weiter und in diesem Jahr erlebe ich die Ankunft in Hospital de Orbigo erstmalig zu Fuss. Im Jahr 2008 bin ich ja aufgrund meiner Knieprobleme mit dem Bus angereist. Leider wird die schöne mittelalterliche Brücke zur Zeit renoviert - schade. Aber schlimmer als für mich ist es für die Pilger, welche die Brücke noch nie in voller Pracht bewundern konnten. In der Bar mit dem Blick auf die Brücke gönne ich mir einen frisch gepressten Orangensaft und beobachte die ankommenden Pilger. Es ist erst 13 Uhr und ein Blick auf die Schlange vor der Herberge "San Miguel" lockt mich wieder auf den Camino. Ich wähle die Route über Santibanez de Valdeiglesias. Die dortige Herberge wirkt abweisend und auch im Ort fühle ich mich nicht wohl. Also doch bis Astorga. Am Ortsausgang lerne ich eine koreanische Pilgerin kennen und so machen wir uns zu Zweit auf den Weg. Zu dieser Zeit, es ist mittlerweile 14.30 Uhr, sind kaum noch Pilger unterwegs, außer einer Gruppe deutscher Pilgerinnen und 2 einzelnen Pilgern. Die Ferse scheuert, die Zehen schmerzen und nun bereue ich meine Entscheidung weiter gegangen zu sein - doch nun muß ich da durch. Viele Dinge erkenne ich wieder - manches hat sich verändert und anderes ist unverändert. Am Wegkreuz Santo Toribio habe ich den Eindruck nie anzukommen und die Überquerung der Bahngleise kurz vor Astorga über eine serpentienartige Brücke verlängert den Camino bestimmt um mind. 1 Kilometer ;-). Um 17.30 Uhr oben an der Kathedrale angekommen wage ich es tatsächlich in der Herberge "San Javier" nach einem freien Platz zu fragen. Die deutsche Hospitalera kann mir diesen Wunsch erfüllen und auch bis zum Abend ist die Herberge nicht komplett gefüllt - das war in 2008 anders. Ich kann sogar noch meine Wäsche waschen und trocknen lassen, was ich nach diesem langen Wandertag gerne in Anspruch nehme. Nach der Dusche verarzte ich meine Füße und tatsächlich: Blasen an beiden kleinen Zehen und eine Blase an der linken Ferse. Mit einem Ermäßigungsgutschein von der Herberge entschließe ich mich für das Pilgermenü im Hotel-Restaurant "Gaudi". Das Ambiente war gut, das Essen jetzt nichts besonderes, aber die "Mousse de lemon" war sensationell! Am Tisch saßen wir zusammen in einer bunt gemischten Gruppe: ein Franco-Kanadier (Quebec), eine Französin, ein 70-jähriger Ire, noch eine Deutsche und ich. Der Pilger aus Kanada erzählte eine Geschichte von einer Koreanerin, welche mit einem riesigen Hut und langen Handschuhen bekleidet auf den Jakobsweg ging. Einen Abend zuvor hörte ich eine ähnliche Geschichte mit dem Hintergrund des Schutzes der Haut vor der Sonne, damit sie für die bevorstehende Hochzeit schön weiß bleibt. So hat jede Kultur ihre manchmal für uns ungewöhnlichen und schwer zu verstehenden Bräuche. Auf dem Rückweg zur Herberge begleitete mich die deutsche Pilgerin, da sie die Hospitalera wegen eines Arztes fragen wollte. Sie hat starke Schmerzen in einem Zeh und hofft ihren Camino noch beenden zu können. Ich drücke ihr die Daumen.
5. Mai 2010 León - Villar de Mazarife 22 km
Sonntag, 6. Juni 2010
4. Mai 2010 Anreise León
Ein schwerer Abschied liegt hinter mir und nur die Vorfreude auf den Camino kann davon ablenken. Und auch die Hoffnung auf neue Kraft und Energie zieht mich wieder auf den "Weg". Mit 30-minütiger Verspätung hebt das Flugzeug Richtung Bilbao ab. Trotzdem landet der Flieger nach einem gruseligen Landeanflug mit nur 5 Minuten Verspätung. Nach einsammeln des Rucksackes ist die Bushaltestelle über einige Umwege (der Flughafen wird zur Zeit umgebaut) schnell gefunden. Der Shuttle-Bus quält sich durch die überfüllte Innenstadt, aber es bleibt immer noch reichlich Zeit für den Bus nach Burgos. Dort angekommen wärme ich mich erst einmal auf, da es nur so um die 5 Grad ist und ein eisiger Wind mit Schneegraupel durch die Gassen fegt. In einem kleinen Cafe nahe der Kathedrale nehme ich mein Mittagessen zu mir. Da ich auch jetzt noch reichlich Zeit habe, entscheide ich mich spontan für die Besichtiung der Kathedrale von Burgos, welche ich während meiner beiden letzten Caminos nicht geschafft habe. Sie ist schon sehr beeindruckend! Die restlichen 1 1/2 Stunden verbringe ich im Busbahnhof, wieder geschützt vor Wind und Regen. Auf der Fahrt nach León kündigt sich zum Glück eine Wetterbesserung an. Viel Sonne und kein Regen. Nur der eisige Wind bleibt mir erhalten. Pünktlich um 18.30 Uhr treffe ich in León ein. Erstaunlicherweise finde ich den Weg zur Kathedrale sofort. Die Touristen-Information an dieser Stelle existiert leider nicht mehr. Also an der Kathedrale vorbei auf den Camino, da ich unterwegs von einem anderen Pilger den Tipp bekommen habe, daß zur Not auch ein Stück außerhalb der Stadt noch jede Menge Hostals/Pensionen zu finden sind. Aber schon am Plaza San Isodoro werde ich fündig und so bleibt noch ein klein wenig Zeit für einen kurzen Stadtrundgang durch León. Zurück auf dem Zimmer verzehre ich einen Teil meiner mitgebrachten Vorräte und kann so morgen früh ausgeschlafen & gestärkt auf den Camino starten!
Samstag, 1. Mai 2010
Los geht´s!!!
Samstag, 3. April 2010
Endspurt!!!
So, jetzt geht es in die heiße Phase der Vorbereitungen. Alle 2-3 Tage unternehme ich Wanderungen zwischen 1 1/2 und 4 Stunden. In 2 Wochen werde ich diese dann auf Borkum fortsetzen. Und danach wird die endgültige Packliste erstellt, alle Klamotten nochmal gewaschen und die Wanderschuhe werden gereinigt und gut eingewachst. Sollte es keine Veränderungen bei der Abflugzeit geben, werde ich kurz vor Abreise auch meine Bustickets bei ALSA per Internet erwerben. Wenn der Mai dann gekommen ist, dann geht es eeeeeeeeendliche los. Jetzt werde ich doch langsam nervös, da es ja das erste mal ist, daß ich mich so ganz allein auf den Weg mache. Aber im Heiligen Jahr werde ich mir über Einsamkeit auf dem Camino Frances wohl keine Sorgen machen müssen ;-).
Der gestrige Aufstieg zum Gipfelkreuz auf dem Kreuzweg der Bottroper Halde Prosper Haniel mit so vielen gleichgesinnten Menschen war wie immer sehr bewegend. Morgen früh geht es dann um 5 Uhr in die Ostermesse und wir werden die ungewöhnliche Atmosphäre der nur mit Kerzenlicht beleuchteten Kirche in uns aufnehmen und der Vorlesung der Schöpfungsgeschicht lauschen. In diesem Sinne wünsche ich allen Pilgerfreunden ein frohes Osterfest.