Mittwoch, 30. Juni 2010

15. Mai 2010 Portomarin - San Xulian 29,6 km

Ich habe tatsächlich gut geschlafen und die Sonne scheint an diesem morgen auch - zumindest vorerst. Heute kommt also der Hexenwald/Feenwald - mal schau´n ob und was er in diesem Jahr zu bieten hat ;-). Nun sieht´s auf dem Camino wirklich wie auf einer Volkswanderung aus - aber egal - solange ich Abends ein Bett bekomme. Auf dem Weg treffe ich nun häufig bekannte Gesichter: den Spanier mit dem Pilgerhund, Sherryl, die Polinnen, die Norwegerinnen, den Indianer usw.. Zum Mittagessen gibt es eine Tortilla Francesa und ansonsten nur ein Madalena und 2 Riegel Schokolade - das muß bis zum Abend reichen. Die eine oder andere Bar suche ich auf und unterwegs kann ich heute schöne Tierfotos ergattern. Zum Schluß zieht sich der Weg nach Palas de Rei mal wieder ganz schön hin. Dafür sind aber mittlerweile die Pilgermassen an mir vorbeigezogen. Die erste Herberge macht einen total überfüllten Eindruck auf mich, so daß ich gar nicht erst nachfrage. Außerdem scheint dort eine Hochzeit stattzufinden, mit einer großen Schar an Gästen. Die zweite von mir ausgewählte Alberge ist schon "completo", aber damit habe ich gerechnet. Dann also doch noch weiter, raus aus Palas de Rei. In San Xulian werde ich dann fündig. Vor 2 Jahren habe ich hier schon einmal bei klassischer Musil gefrühstückt und nun darf ich in dieser wunderschönen Herberge übernachten. Nur 3 Stockbetten mit eigenem Bad bilden ein Zimmer - Luxus! Den Spanier mit dem Spaniel habe ich auch hier gesehen, aber ich weiß nicht, ob er auch hier schläft (ist ja mit Hund nicht immer so einfach einen Platz zu finden). Außerdem ist noch der Indianer vor Ort. Könnte ein interessanter Abend werden beim gemeinsamen Menü. Das Essen ist gut, der Hospitalero sehr nett und an meinem Sitzplatz vor dem Kamin trockenen sogar meine Haare. Eva führt das Tischgespräch an und so erfahren wir, daß der "Native Amerikan" aus einem ganz kleinen Stamm aus Arizona/Grand Canyon stammt, den man nur zu Fuß erreichen kann. Weitere nette Gespräche entstehen mit den beiden deutschen Frauen und dem italienischen Ehepaar. Der Wirt legt immer wieder Musik der verschiedensten Stilrichtungen auf. Ein wirklich wunderbares Ambiente, so daß ich mich gar nicht aufraffen kann schlafen zu gehen. Als ich es dann endlich geschafft habe, schlummern die beiden Spanierinnen in meinem Zimmer schon und so ich schleiche mich ganz leise in mein Bett.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallo Susanne,
und??? Barg der Feenwald eine Überraschung???
Schön geschrieben - und wunderbare Bilder.
Bist Du denn schon wieder im Alltag angekommen?

Susanne F. hat gesagt…

Hallo Heiko,
nein in diesem Jahr leider nicht. im Gegensatz zu dem Weg vor 2 Jahren (siehe auch Bericht Camino 2008).
Danke vielmals! Ich bin diesmal (leider) sofort im Alltag angekommen, da es nach meiner Rückkehr viel zu organisieren gab und ich auch beruflich voll eingestiegen bin.
Viele Grüße aus dem Ruhrpott
Susanne