Dienstag, 29. Juni 2010

14. Mai 2010 Sarria - Portomarin 23,5 km

Der Morgen beginnt mit Regen und so wirkt alles ein wenig trist und grau. Das Laufen klappt aber trotz meiner durchgescheuerten Ferse ganz gut. Hinter Mercado mache ich dann meine Frühstückspause. Hier merkt man schon, daß ab Sarria mehr Spanier auf dem Weg sind, aber ich denke das hält sich aufgrund des schlechten Wetters in Grenzen. Draußen sehe ich endlich die ersten Pilger zu Pferd. ich schnappe mir meinen Fotoapparat, haste nach draußen, drücke den Auslöser - nichts! Da sind doch ausgerechnet in diesem Moment die Batterien leer. Also zurück zum Rucksack, die Batterien rausgekramt und gewechselt, wieder nach draußen - keiner mehr da. Pech gehabt! Als nächstes habe ich die Bar von Casa Morgade für eine Pause ausgewählt. Diese ist bei dem regnerischen Wetter natürlich proppevoll. Ich setze mich zu Sherryl und erfahre, daß sie heute auch nach Portomarin möchte - sehr schön. Weiter geht´s über Stock und Stein bis nach Mercadorio. Dort ist nach 2 Jahren tatsächlich eine Herberge zu der Bar dazu gekommen (hatte mir der spanische Barmann damals angekündigt). Ich pfropfe mich in den Gastraum und genieße eine "Empanada Casera de Atun" Thunfisch-Pastete - wirklich hervorragend. Nach und nach treffen auch noch Anke (habe ich gestern Abend kennengelernt), die Irin und der Spanier mit der Sehnenentzündung (ist zum Glück endlich besser geworden) ein. Nach dem ich den Kampf mit einer riesigen ;-) grünen Spinne gewonnen habe, mache ich mich auf den Weg zur letzten Etappe nach Portomarin. Von einer Gruppe deutscher Pilger, welche ihren Rucksack erst 5 km vor Portomarin in Empfang nehmen, erfahre ich von einer Umleitung des Caminos. Als auch diese geschafft ist, erreiche ich den Ort und erhalte einen Bettplatz in der privaten Herberge "Ferramenteiro" für 10,-Euro. Die Ausstattung der Herberge ist sehr gut, aber der Schlafsaal (110 Betten in einem Raum) läßt auf eine unruhige Nacht schließen, zumal eine Jugendgruppe dort untergebracht ist. Im Ort kaufe ich erst einmal Postkarten und mache mich dann auf den Weg in´s O´Mirador, das Restaurant mit dem schönen Ausblick auf den Stausee. Dort treffe ich Anke und wir haben einen ganz tollen Abend mit vielen Bestellungen an das Universum. Zurück im Schlafsaal, es ist ca. 22 Uhr, hat die befürchtete Party der jungen Leute schon begonnen. Aber egal - Ohrenstöpsel rein und - silence!

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