Nach dem gestrigen langen Abstieg gibt es heute nur eine kleine Etappe nach Sarria. Dort kann ich dann auch mal wieder Geld abholen, "Power-shoppen" ;-) und ein wenig regenerieren. Die Landschaft ist heute sehr schön und auch das Wetter ist besser. Die erste Bar, welche lange auf sich warten läßt, wird von allen Pilgern gestürmt - von mir natürlich auch. Ansonsten verläuft der Weg heute relativ problemlos. Obwohl ich mir viel Zeit lasse, bin ich schon so gegen 14 Uhr in der gewünschten Herberge, in der ich das letzte Bett ergattern kann. In den anderen Herbergen wären zur Not aber auch noch genügend Plätze frei gewesen. Die Dusche ist diesmal recht großzügig geschnitten und es gibt tatsächlich einen Föhn, so daß ich mir bei diesem kalten Wetter auch mal wieder die Haare waschen kann. Sogar die Wäsche trocknet im frischen Wind auf dem Dach der Herberge - erstaunlich. Da ich gestern ein Pilger-Menü hatte, verzichte ich heute darauf. Nachdem ich einen Supermarkt ausfindig gemacht habe, erstehe ich alle Zutaten für einen Salat und als Krönung entdecke ich meinen spanischen Lieblingswein für kleines Geld. Leider ist der Aufenthaltsraum noch recht kalt, aber ich hoffe das ändert sich noch, indem der Hospitalero "endlich" die Gasflasche für den Heizstrahler austauscht - wir frieren alle ganz schön. An diesem nahezu ereignislosen Tag werde ich wohl auch wieder früh zu Bett gehen. Aber es kommt immer anders als man denkt: als wir mit mehrern Pilgern in dem nun langsam warm werdenden Aufenthaltsraum sitzen - ja, er hat es tatsächlich geschafft - lädt uns der Hospitalero zum "probieren" einiger Schnäpse/Likeure (Oruja, Herbas usw.) in das Kaminzimmer ein. Gemütlich sitzen wir zusammen und tauschen unsere Camino-Erlebnisse aus. Das Kaminfeuer ist herrlich und so merken wir gar nicht, daß es schon 22.30 Uhr ist. Ich verziehe mich dann auch schnell in mein schwankendes Stockbett, da ich ja morgen noch weiterpilgern möchte.
Sightseeingtour in Bilbao und Rückreise
vor 8 Jahren
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