Mittwoch, 31. Dezember 2008

31.Dezember 2008 Planung Camino Francés 2009 Teil 5


Morgen beginnt das neue Camino-Jahr. Ich habe im Pilgerforum ein "Rezept für das neue Jahr" entdeckt, welches in seiner Anwendung auch sehr hilfreich für den nächsten Camino sein kann:
"Rezept fürs neue Jahr"
Man nehme:
3 Tassen Frohsinn
3 Schalen Fleiß
1 Teelöffel Eifer
1 Pfund Vertrauen
1 Pfund Toleranz
2 Eßlöffel Geduld
1 Teelöffel Bescheidenheit
1 Schuß Mut (möglichst frisch)
100 g Ruhe
1 Prise Takt
etwas Schwungkraft & eine starke Dosis Nachsicht.
Man übergieße das Ganze mit Herzlichkeit,garniere es mit einem Sträußchen Aufmerksamkeit und bringe es mit Heiterkeit und Liebe auf den Tisch.
Wohl bekomm‘s.
Quelle leider unbekannt.
Die Pilgerpässe und das Unterkunftverzeichnis der Jakobusfreunde Paderborn sind bestellt und werden sehnsüchtig erwartet.
Einen guten Rutsch in das neue Jahr 2009 wünsche ich Allen !!!

Freitag, 26. Dezember 2008

26.Dezember 2008 Planung Camino Francés 2009 Teil 4


Durch eine Empfehlung sind wir auf eine wunderbare Herberge in St.Jean-Pied-de-Port gestoßen. Da wir höchst wahrscheinlich erst am späten Nachmittag in St-Jean eintreffen werden, wäre es von Vorteil, wenn wir einen Schlafplatz vorbuchen könnten. Genau diese Möglichkeit besteht in der Herberge LÉsprit du Chemin . Eine Reservierung können wir ab März 2009 vornehmen. Die Internetseite vermittelt einen sympatischen Eindruck und ist zudem auch in deutscher Sprache abrufbar, so daß es keine Verständigungsprobleme gibt.
Ich wünsche allen noch einen besinnlichen 2. Weihnachtsfeiertag!!!

Sonntag, 23. November 2008

23.November 2008 Planung Camino Francés 2009 Teil 3


Nach vielem Hin und Her sind die Flüge nun endlich gebucht.
Auch unseren Startort haben wir kurzfristig noch einmal geändert. Ursprünglich wollten wir in Pamplona beginnen, aber jetzt haben wir uns doch für St.Jean-Pied-de-Port entschieden. Die Überquerung der Pyrenäen soll einen bleibenden Eindruck hinterlassen mit seinen wunderbaren Ausblicken auf das schöne Bergpanorama.
Ein Anreise von Düsseldorf nach Madrid ist vom Flug her zwar günstig, aber die Weiterreise nach St.Jean-Pied-de-Port ist dann doch zu kompliziert und dauert zu lange. Von Düsseldorf Weeze nach Santander ist es sogar noch preiswerter, aber hier hätten wir dasselbe Problem, genauso wie bei einem Flug nach Biarritz, welches aber nur von Frankfurt/Hahn aus angeflogen wird. Nach Bilbao gibt es verschiedene Möglichkeiten von Düsseldorf aus, aber bei Betrachtung des Flugpreises könnten wir dann auch sofort nach Pamplona fliegen.
Für diese Variante haben wir uns letztendlich entschieden, da wir hier auch noch Busfahrzeit einsparen. Wir fliegen also von Düsseldorf nach Pamlona und nehmen dort den Bus nach Roncesvalles (2 1/2 Std. Fahrzeit). Das letzte Stück bis St.Jean-Pied-de-Port überbrücken wir mit dem Taxi, da auf diesem Teilstück keine Busverbindung existiert.
Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn der nächste Camino (16.Mai - 4.Juni) immer näher rückt & die Reiseplanungen immer konkreter werden.
Buen Camino
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen - Johann Wolfgang von Goethe

Montag, 10. November 2008

DVD "Pilgern auf Französisch"


Saint Jacques ... Pilgern auf Französisch (DVD)
Pilgern auf Französisch. 104 Min.

Vergnügte Komödie von Coline Serreau
Clara, Claude und Pierre sind entsetzt: Das Erbe ihrer Mutter wird erst ausbezahlt, wenn sich alle drei zusammen als Pilger auf den Weg nach Santiago de Compostela machen. Schlimmeres können sich die drei kaum vorstellen, denn erstens können sie sich gegenseitig nicht riechen und zweitens geht ihnen wandern grundsätzlich gegen den Strich. Doch das Geld können alle gut gebrauchen und so schliessen sie sich laut protestierend einer illustren Reisegruppe an. Dort müssen sie feststellen, dass sie beileibe nicht die einzigen widerwilligen Teilnehmer sind. Reiseleiter Guys Fernbeziehung steht kurz vor dem Kollaps, der junge Araber Saïd ist bloss der Liebe wegen hier und sein unbedarfter Cousin im Schlepptau wähnt sich auf dem Weg nach Mekka. Von Gruppendynamik keine Spur und alle haben sie viel zu viel Gepäck. Aber kalte Duschen und Blasen an den Füssen fördern das Gruppengefühl. Der Weg nach Santiago de Compostela ist lang und die Reise dahin voller Überraschungen, Einsichten und harten Betten.

Meine Meinung:
Dieser Film ist absolut sehenswert. Obwohl es sich um einen französischen Film handelt (ich finde diese immer sehr gewöhnungsbedürftig), hat mir dieser sehr gut gefallen. Interessant fand ich die Darstellung der Veränderung der Menschen auf dem Camino. Es gab lustige, traurige und überraschende Momente. Die Landschaftsaufnahmen sind sehr schön. Ein wenig Schade war zum Schluß die Verkürzung des spanischen Teils des Jakobsweges, in dem die Pilgergruppe plötzlich in Santiago de Compostela ankommt. Ein Nachteil hat der Film allerdings und deshalb sollte man sich sehr gut überlegen, ob man sich diesen Film ansieht: Es tritt sofort eine Verschlimmerung der Krankheits-Symptome des "Camino-Virus" (Muschel-Krankheit, Virus Caminiensis, Pfeil-Infektion ) ein, d.h. man packt sofort seinen Rucksack aus, zieht die Wanderschuhe an und läuft los. Also VORSICHTIG !!!



Donnerstag, 2. Oktober 2008

04.Oktober 2008 Planung Camino Francés 2009 Teil 2


Hurra, Margret kommt auch wieder mit auf den Jakobsweg. Ich denke sie wurde ebenso wie ich vom "Camino-Virus" infiziert. In diesem Forums-Thread spricht man auch von "Pfeil-Infektion", "Muschel-Krankheit" oder "Virus Caminiensis". Eine ernst zu nehmende, nicht heilbare Krankheit. Dann werden wir nächstes Jahr mal für Linderung sorgen.
Die Packliste habe ich mir auch schon einmal angesehen und bis auf einige unwesentliche Änderungen hat sie sich bewährt. Weglassen werde ich die Kalzium-Magnesium-Tabletten und die Hirschtalgcreme, da ich beides nicht vertragen habe. Einen Stein für das Cruz Ferro benötige ich natürlich auch nicht und den spanischen Sprachführer habe ich nie benutzt.
Die einzige Neuanschaffung ist zum Glück nur ein Paar Wanderschuhe, da die alten schon abgelaufen sind. Außerdem würde ich diesmal ein leichteres Modell bevorzugen.
Der Humor ist keine Gabe des Geistes. Er ist eine Gabe des Herzens - Ludwig Börne








Mittwoch, 24. September 2008

24.September 2008 Planung Camino Francés 2009 Teil 1


So, nun ist es also soweit: Die Planung des nächsten Streckenabschnittes kann beginnen. Nach reiflicher Überlegung habe ich den Abschnitt von Pamplona bis Burgos ins Auge gefasst. Es geht also rückwärts auf dem Camino voran. Dort gibt es auch noch reichlich zu besichtigen: das Pilgerdenkmal am Alto del Perdón, Puente la Reina mit der Brücke über dem Fluss Arga, Kloster Irache mit dem "Weinbrunnen" an dem ehemaligen Klosterweingut, Santo Domingo de la Calzada mit dem sogenannten "Hühnerwunder" usw..
Der Zeitraum umfaßt dieses Mal nur ca. 2 1/2 Wochen, aber das müßte mit Anreise und einer Strecke von ungefähr 220 Km gut zu bewältigen sein.
Die Jahreszeit hat sich für eine Wanderung bewährt, also wird meine Pilgerreise wieder im Frühling stattfinden. Allerdings ein wenig später, als beim letzten mal und zwar Ende Mai bis Anfang Juni 2009.
Die passenden Flüge muß ich noch auswählen. Es geht natürlich wieder ab Düsseldorf, aber es kommt auf die Preisgestaltung und die Flugzeiten der Fluggesellschaften an, ob ich nach Madrid oder vielleicht nach Santander fliegen werde. Bilbao und Pamplona scheinen mir zur Zeit ein wenig zu teuer und Biarritz wird von Düsseldorf aus nicht angeflogen. Auch muß ich die Urlaubsplanung meiner Arbeitsstelle noch abwarten.
Phantasie ist alles.Sie ist die Vorschau auf die
künftigen Attraktionen des Lebens - Albert Einstein

Sonntag, 21. September 2008

21.September 2008 Oberhausen - Gedanken zum Camino Mai 2008


Die erste Zeit nach dem Camino war sehr schwierig. Zum einen ist da die körperliche Unruhe, welche einen immer wieder umherlaufen läßt. Zusätzlich dazu befinden sich auch die Gedanken immer wieder auf dem Weg. Diese äußere und innere Unruhe gibt einem das Gefühl, noch nicht angekommen zu sein. Dann reift auch langsam die Idee, sich wiederum auf den Jakobsweg zu begeben. Man könnte schon fast von einem Virus sprechen, von welchem man auf dem Camino befallen wurde. Ja, nächstes Jahr ist es wieder soweit. Und sobald die Planungen beginnen, bin ich schon wieder auf dem Weg.
Vieles, was einem vor dem Camino nicht klar erschien, wird nun deutlicher!
Aber auch Vieles, was klar erschien, hat seine Deutlichkeit verloren!
Prioritäten haben sich verschoben: Dinge, welche vor dem Camino wichtig erschienen, sind nun unwichtig geworden und umgekehrt!
Zitat:

Ich suchte Ihn
und ging aus mir heraus.
Ich suchte Ihn in stillen Kirchen,
auf hohen Bergen, im tiefen Meer.

Enttäuscht kehrte ich zurück
und ging in mich hinein.
Meine Tür stand offen:
"Du hast mich lange warten lassen!" lächelte Er.

Elisabeth Alferink

29.Mai 2008 Santiago de Compostela - Abreise


Nun enden also 3 1/2 Wochen in Nordspanien. Mittags ging der Flug, wieder mit Zwischenstop auf Mallorca, bis nach Düsseldorf und von dort aus mit dem Zug nach Oberhausen. Ein freudiges Wiedersehen mit Familie, Freunden und Verwandten half ein wenig über den Eintritt in den ungewohnten Alltag hinweg. Nach dem Camino ist vor dem Camino ?!
Nicht die Erfahrungen sind es, die Dich prägen, sondern das was Du daraus machst.

28.Mai 2008 Santiago de Compostela


Den heutigen Tag nutzten wir für die Erkundung von Santiago. Um 12 Uhr nahmen Margret und ich an der Pilgermesse teil. So emotional wie die gestrige Messe war diese leider nicht. Da es ein sehr verregneter und kühler Tag war mußten wir uns zwischendurch immer wieder aufwärmen und trocknen. Mittags gab´s dann nochmal Tapas und Nachmittags eine Portion Churros mit heißer Schokolade. Mit Rita verabredeten wir dann für den nächsten Tag mit einem Taxi zum Flughafen zu fahren. Abends trafen wir uns mit Margrets Pilgergefährten und so konnten wir Abschied voneinander nehmen. Ursprünglich wollte ich eigentlich noch mit dem Bus bis ans "Ende der Welt" fahren. Das schlechte Wetter hielt mich davon ab. Im Nachhinein habe ich erfahren, daß es an der Küste trocken war und teilweise sogar die Sonne schien! Schade, aber jetzt weiß ich, was ich noch nachholen möchte: Kap Finisterre, O´Cebreiro und den Weg vor Burgos, vielleicht sogar irgendwann einmal von der Haustüre aus?!!!
In Santiago wird in Deinem Innern
eine Glocke angeschlagen,
die Deinen künftigen Lebensweg begleitet.
Doch wenn sie einmal ganz verstummt,
dann wird es Zeit für Dich,
erneut nach Santiago aufzubrechen.


Mittwoch, 3. September 2008

27.Mai 2008 Santiago de Compostela - Pilgermesse


Nachdem ich den Schlaf, welcher mir aus der vorherigen Nacht fehlte, nachgeholt hatte, genoß ich ein sehr langes und reichhaltiges Frühstück. Nun blieb nur noch wenig Zeit für einen kleinen Bummel durch Santiago, bevor ich mich auf den Weg zur Kathedrale machte. Dort traf ich Maria und zusammen machten wir uns auf die Suche nach einem Sitzplatz. Durch einen glücklichen Zufall bekamen wir sogar einen Platz ganz vorne, obwohl die Kathedrale schon sehr gut gefüllt war. Die Pilgermesse selber war sehr emotional. Sie begann mit einem deutschen Kirchenlied und wurde dann abwechselnd auf Englisch, Spanisch und Deutsch gehalten. Den deutschsprachigen Teil gestaltete Pater Juan aus Peru (er ist von Nürnberg aus nach Santiago gepilgert), welcher unter anderem auch das unten genannte Gedicht vortrug. Ein weiterer Höhepunkt war der "Botafumeiro" Weihrauchkessel, der durch das gesamte Seitenschiff der Kathedrale geschwenkt wurde, dank der Pilgergruppe aus dem Frankenland. Sehr ergriffen verließen wir die Kathedrale und setzten uns in ein Café, um die ersten Eindrücke zu verarbeiten. Anschließend entschieden wir uns spontan ein gemeinsames Mittagessen einzunehmen und so kam ich endlich zu meinen lang ersehnten Tapas. Auch dort trafen wir auf Pilgerfreunde und so wurde es ein wunderschöner Tag. Eine weitere Überraschung wartete auf mich, als wir nachmittags eine Stadtrundfahrt machen wollten. Maria wies mich auf eine Pilgerin hin, welche sie unterwegs kennengelernt hat. Ich staunte nicht schlecht, denn es war Margret, mit der ich erst morgen gerechnet hatte. Nach einer stürmischen Begrüßung trennten wir uns erstmal wieder, um später gemeinsam das Hostal aufzusuchen. Ein gemütlicher Abend mit vielen Erzählungen beendete diesen sehr emotionalen und erlebnisreichen Tag.
Zitat:
Wer hat Dich gerufen?
Staub, Schlamm, Sonne und Regen,
das ist der Weg nach Santiago.
Tausende von Pilgern
und mehr als tausend Jahre.

Wer ruft Dich, Pilger?
Welche geheime Kraft lockt Dich an ?
Weder ist es der Sternenhimmel,
noch sind es die Kathedralen.

Weder die Tapferkeit Navarras
noch der Wein der Rioja,
nicht die Meeresfrüchte Galiziens,
auch nicht die Felder Kastiliens.

Pilger wer ruft Dich ?
Welche geheime Kraft lockt Dich an?
Weder sind es die Pilger unterwegs,
noch sind es die ländlichen Traditionen.

Weder Kultur und Geschichte,
noch der Hahn von Santo Domingo,
nicht der Palast von Gaudi
und auch nicht die Burg Ponferradas.

All diese sehe ich im Vorbeigehen
und dies zu sehen ist Genuss
doch die Stimme die mich ruft,
fühle ich tiefer in mir.

Die Kraft, die mich voran treibt,
die Macht, die mich anlockt,
auch ich kann sie mir nicht erklären,
dies kann alleine nur ER dort oben.

Pfarrer Don Eugenio Garibay Banos, Nájera




26.Mai 2008 Arca - Santiago de Compostela 21,8 km


Am Ziel!!! - Der Abend war noch sehr schön, da ich Maria wiedergetroffen habe und wir spontan zuammen Essen gegangen sind. Es folgte eine unruhige Nacht: viele Pilger waren bestimmt schon sehr aufgeregt, wegen der bevorstehenden Ankunft in Santiago. Außerdem fand im Ort auch eine Fiesta statt und um 1.30 Uhr nachts hörte man ein Feuerwerk. Morgens war ich dann schon um 7 Uhr auf dem Camino und nach einstündiger Fast-Trockenheit setzte der Regen ein. Das gewünschte Frühstück gab es dann erst nach 3 Stunden wandern in dem Ort Villamaior in einem wunderschönen Casa Rual. Nochmals ein kleiner Stop auf dem "Monte do Gozo" Berg der Freude, aber ein Blick auf die Kathedrale war uns aufgrund der schlechten Sicht leider nicht vergönnt. Der erste Sonnenstrahl des Tages zeigte sich, als ich die Kathedrale erreichte. Wie man sagt folgt nun der "Pilgertod" und es bleibt nur noch der Weg zum Pilgerbüro. Nach einstündiger Wartezeit hielt ich meine "Compostela" Pilgerurkunde in der Hand. Mein kleines vorgebuchtes Hostal "Campagnas de San Juan" fand ich relativ schnell. Auch die Verlängerung auf 3 Nächte, welche ich gestern noch per eMail auf den Weg gebracht hatte, funktionierte einwandfrei. Nun war es also vorbei!!! Rucksack ausgepackt - die ersten Souvenirs gekauft und einige Mitpilger habe ich auch schon getroffen. Morgen folgt der religiöse - spirituelle Abschluß meiner Pilgerreise in Form der Pilgermesse, in der ich hoffentlich einige liebgewonnene Ex-Mitpilger wiedertreffen werde!!! Wie oft werde ich an diese einmalige Zeit zurückdenken - Gott weiß!!!
Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt - Martin Buber

Freitag, 29. August 2008

25.Mai 2008 Arzúa - Arca (O´Pino) 23,1 km


Unerwarteter Weise folgte heute ein herrlicher Morgen. Nachdem sich der Bodennebel aufgelöst hatte, hielt ich Ausschau nach einem sonnigen Platz in einer Bar für ein Frühstück. Schon eine Stunde zuvor waren meine Arme & Beine wie Blei und es fühlte sich an, als ob jemand an meinem Rucksack rückwärts zog. Das Frühstück und ein Gespräch mit Rita (welche überraschender Weise dazu kam) gaben mir neue Energie. Ich ließ mir noch einen Stempel geben (es war übrigens eine Hexe darauf abgebildet) und fühlte mich frisch, für den weiteren Weg. Diese Energie und Frische verflogen aber wieder sofort, als ich einige Minuten später das Dorf verließ und auf dem Boden eine tote Katze lag. War das vielleicht doch das "Hexental" von dem Hape Kerkeling in seinem Buch geschrieben hat? Dann lernte ich einen Pilger einer Pilgergruppe aus dem Frankenland kennen und die Zeit verging wie im Flug. Wir waren so in ein Gespräch vertieft, daß ich sogar an Santa Irene vorbeilief. Das ist mir auf dem gesamten Camino noch nicht passiert! In Rua trennten wir uns und ich wanderte noch weiter bis Arca/O´Pino. Zum Schluß wählte ich noch einmal eine Herberge die "Porta de Santiago". Der Name sagt schon alles, mal schau´n was der morgige Tag bringt.
Der Weg gibt mir Antworten auf Fragen, die ich (noch) nicht gestellt hatte - Unbekannt

24.Mai 2008 Melide - Arzúa 14,5 km


Wieder einmal schön ausgeschlafen, gemütlich den Rucksack gepackt und um 8.30 Uhr folgte der Aufbruch. Das Wetter legte direkt mit Regen los, aber nach ca. 1 Stunde wurde es besser. Es sah zwar immer noch nach Regen aus, aber ich konnte wenigstens nach einiger Zeit den Regen-Poncho wegpacken. So gegen 11 Uhr fand ich mein erhofftes Frühstücks-Cafe. Durch das Frühstück gestärkt ging es weiter. Vom Geruch der Eukalyptusbäume geleitet führte der Weg auf und ab durch verschiedene Wälder und Dörfer. In einer kleinen Kirche gab es dann nochmal einen "Sello" und schließlich erreichte ich Arzúa. Die eigentlich empfohlene Pension fand ich nicht, aber das Casa Teodora tat es auch und versprach eine weitere ruhige Nacht. Zum Abendessen gönnte ich mir heute eine Pizza. Ich werde meine Pilger-Wanderung nun doch um einen Tag verlängern und möchte morgen nach "Santa Irene".
Der Weg wächst im Gehen unter deinen Füßen wie durch ein Wunder - Reinhold Schneider

Mittwoch, 27. August 2008

23.Mai 2008 Lestedo - Melide 20,7 km


Heute Morgen habe ich mich von Rita verabschiedet, da wir uns wahrscheinlich nicht noch einmal treffen werden. Noch war es trocken und so konnte ich ca. 2 Stunden ohne Regencape laufen. Eine sehr schöne Bar in San Xulian lud zu einem gemütlichen Frühstück mit klassischer Musik ein. Da ging auch schon der erste heftige Schauer runter. Weiter bin ich auf herrlichen Waldwegen gewandert, aber nach kurzer Zeit setzte der Regen ein und hielt sich stetig bis kurz vor Melide. In der Kirche "San Juan de Furleos" schaute ich mir diese wirklich ungewöhnliche Darstellung von Christus am Kreuz mit einem nach unten gestrecktem Arm an. Dort erhielt ich auch einen Stempel mit der Abbildung des Kreuzes für meinen Pilgerausweis. Da ich die feuchten Sachen des Vortages mit mir rumschleppte, machte ich mich heute auf die Suche nach einem netten kleinen Hotel. Dort konnte ich meine Klamotten trockenen. Noch schnell Verpflegung besorgt und Regen-Gamaschen und ich konnte den heutigen Abend wieder mal bei einem sehr guten "Menú del Día" ausklingen lassen. Noch 3 Tage pilgern, dann bin ich in Santiago de Compostela. Komisches Gefühl - mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe ich dem Ziel entgegen!!!
Oft liegt das Ziel nicht am Ende des Weges, sondern irgendwo an seinem Rand - Ludwig Strauss

Dienstag, 26. August 2008

22.Mai 2008 Portomarín - Lestedo 20 km


Ein Cafe con leche und die aufgehende Sonne gaben Kraft und Energie für den Weg. Die Strecke war teilweise sehr schön, so daß das Fotografieren hier wieder besonders Spaß gemacht hat. Zwei Zwischenstopps in Bars und ein rege genutzter Picknickplatz sorgten für Abwechslung. In Airexe überlegte ich einzukehren, lehnte dann aber doch das Angebot ab, ein Doppelzimmer in einem netten kleinen Meson zu teilen, da es noch sehr früh war. Nach einer weiteren Stunde gelangte ich nach Lestedo in eine sehr gepflegte Alberge mit nur 10 Betten, wo noch einiges frei war. Der angeschlossene Garten war riesig, aber wir konnten diesen leider nur für ca. 2 Stunden nutzen, da es anfing zu regnen. Dort traf ich auch Rita aus Hannover wieder, mit der ich den Rest des Abends verbrachte. Wir nahmen einen kleinen Snack zu uns (mehr gab es dort leider nicht) und haben uns anschließend noch lange unterhalten. Es ist schon toll, daß man sich auf dem Camino immer wieder trifft.
Per aspera ad astra. Über rauhe Pfade zu den Sternen - Sprichwort

Sonntag, 24. August 2008

21.Mai 2008 Morgade - Portomarín 11 km


Heute habe ich wunderbar ausgeschlafen und genoß anschließend noch ein leckeres Frühstück. Rita, welche ich gestern kennengelernt habe, war leider noch nicht wach, aber von Hans (welcher seine Reise auf dem Camino von seiner Frau zum 50. Geburtstag geschenkt bekommen hat und in Sarria gestartet ist) und von Manfred aus Gütersloh konnte ich mich wenigstens verabschieden. Nun habe ich dieses traumhafte Casa Rual (war wirklich die schönste Unterkunft auf dem Camino) entgültig hinter mir gelassen. Nach ca. 45 min ist Manfred nochmal aufgeschlossen und wir sind eine Zeit lang zusammen gelaufen. Da ich mir für heute nur eine Strecke von 11 km vorgenommen hatte, blieb noch genügend Zeit für eine ausgiebige Pause in einer netten Bar. Weiter ging´s und kurz vor Portomarin fing es doch noch an zu regnen. Zum Glück bekam ich wieder einen wunderbaren Bettplatz in einer kleinen, ziemlich neuen Herberge mit angeschlossener Bar & Restaurant. In einer 4-Bett-Kabine belegte ich ein Bett und nach einer Dusche in den großzügigen Badezimmern, erkundete ich den Ort. Eine Internet-Session und die Einkäufe rundeten den Nachmittag ab. Beim Pizza-Essen traf ich zu meiner Überraschung erneut auf ein deutsches Pilger-Ehepaar, welches ich schon in Burgos kennen gelernt habe. Morgen möchte ich früh raus, damit ich schön langsam laufen kann.
Es gibt keinen Weg zum Glück, Glücklich-sein ist der Weg - Buddha

20.Mai 2008 Ponferrada - Sarria 93,5 km Sarria- Morgade 12,5 km


Gestern Abend konnten mit Hilfe der sehr netten kanadischen Hospitalera alle Probleme beseitigt werden, so daß ich heute morgen um 6.30 Uhr mit einem Taxi zum Bahnhof fahren konnte, obwohl die Herberge normalerweise erst um 7 Uhr öffnete. Nach dieser fast schlaflosen Nacht (6-Bett-Zimmer mit drei heftigen Schnacherinnen) war ich froh, daß wenigsten der Kauf des Bahntickets problemlos funktionierte und so ging es mit einstündiger Verspätung auf die Reise. In Sarria angekommen besorgte ich mir zuerst noch einen "Sello" (Stempel) für den Pilgerpaß und um 11 Uhr war ich schon wieder auf dem Camino unterwegs. Die traumhaften Wälder von Gallizien gaben einem ein Gefühl von Heimat und ließen mich die gelaufenen Kilometer vergessen. Ich hatte nun viel Zeit zum fotografieren und so sind tolle Fotos entstanden u.a. zwei interessante Eidechsen. Die erste Anfrage nach einem Bettplatz in einem Casa Rual in Rente war leider nicht von Erfolg gekrönt. Im Nachhinein stellte sich aber heraus, daß das nächste Casa Rual in Morgade (kurz hinter dem 100-km-Stein) viel schöner war und ich dort sehr nett aufgenommen worden bin. Für nur 8,-€ konnte ich das letzte Bett in einem der beiden 3-Bett-Alberge-Zimmer ergattern. Man sollte sich wirklich keine Sorgen um ein freies Bett machen. Irgendwo kommt man immer unter. Ich habe bis jetzt sogar die Erfahrung gemacht, daß ich bei der nächsten Unterkunft immer besser dran war. Hier konnte ich auch mal wieder mein Handy aufladen. Nachmittags saßen wir alle gemütlich in der Sonne und so entstand das eine oder andere interessante Gespräch.
Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab - Marcus Aurelius

Mittwoch, 20. August 2008

19.Mai 2008 Riego de Ambrós - Ponferrada 13 km


Die letzte Nacht war wunderbar ruhig in meiner kleinen 2-Bett-Kabine, welche ich alleine nutzten konnte. Den Abschluß des Abends bildete das Pilgermenü, welches ich gemeinsam mit Mette (Dänemark), Chris (Schottland) und Christian (Deutschland) genoß. Zum Glück regnete es heute nicht, so daß ich von meiner Umwelt doch viel mehr wahrnehmen konnte. Ein traumhaft einsamer und verwildeter Weg, ließ die für meine Knie harten Abstiege fast vergessen. Als die Sonne durchbrach, war es mal wieder Zeit für das obligatorische Picknick. Die restlichen Kilometer zogen sich dann nochmal hin. Weiter als Ponferrada hätte ich es heute auch nicht geschafft. Zwei Tage Bergtour merkte ich sehr deutlich in den Waden, den Knien und der linken Achillessehne. In Ponferrada angekommen ging ich zuerst einmal zum Geldautomaten. Welche Erlösung!!! Nun die Herberge aufgesucht, welche aber erst um 14 Uhr öffnete. Also den Rucksack in die Schlange gestellt und die Zeit sinnvoll mit der Besorgung von Proviant genutzt. Anschließend holte ich auch schon Informationen aus dem Touristen-Büro ein, welche sich als nicht so erfreulich erwiesen. Ursprünglich wollte ich noch 2 Tage bis Vega de Valcarce wandern und von dort aus mit dem Bus nach Sarria fahren: das ist aber leider nicht möglich! Nun muß ich morgen früh um 7.12 Uhr mit dem Zug nach Sarria fahren. Naja, hat auch was Gutes. Falls mir Santiago gut gefallen sollte, kann ich mich dort länger aufhalten. Ansonsten fahre ich mit dem Bus bis ans "Ende der Welt" zum Kap Finisterre und genieße das Meer. Soeben habe ich mein erstes selbstgemachtes Abendessen vertilgt und sitze nun auf einer Bank in dem Garten der sehr schönen (obwohl sehr großen) Herberge und kredenze mir einen trockenen Rotwein. Ich stelle gerade fest, daß ich heute 13 km gelaufen bin und es die 13te Übernachtung auf dem Camino ist! Wenn das mal nicht einiges erklärt?!Ponferrada - Templerburg - Tempelritter - Freitag, der 13.
Gegen das Fehlschlagen eines Plans gibt es keinen besseren Trost, als auf der Stelle einen neuen zu machen - Jean Paul

18.Mai 2008 Rabanal del Camino - Riego de Ambrós 21,5 km


Das Tages-Menü und das Ambiente waren gestern einmalig. Zum ersten Mal habe ich Gazpacho gegessen und es schmeckte mir sehr gut, der Stockfisch war dann nicht so mein Fall. Heute Morgen startete ich leider im Regen. So blieb es bis zur Ankunft im Refugio in Riego de Ambrós. Es waren natürlich keine wilden Hunde in Foncebadón, im Gegenteil: es waren ganz liebe!!! Das "Cruz de Ferro"- Eisenkreuz tauchte dann ziemlich plötzlich auf. Ein sehr friedlicher Ort (da es ja in Strömen regnete), dem man seinen "Sorgenstein" sehr gerne anvertraute. Nach einem kleinen Snack in einem geschützten Unterstand in der Nähe ging es wieder los. Meine Hände waren mittlerweile eiskalt und auch meinen Knien wurde bei dem nun folgenden Abstieg alles abgefordert. El Acebo gefiel mir sehr gut, aber der Ort wirkte zu diesem Zeitpunkt sehr überlaufen und außerdem wurde man dort als Fußpilger sofort von sämlichen Fotoapparaten der Buspilger in´s Visier genommen. Das entsprach nicht so ganz meinem Geschmack und ich beschloss ein Dorf weiter zu wandern. Dieses letzte Stück war nochmal richtig heftig und in Riego de Ambrós steuerte ich sofort die Alberge neben der Kirche an. Mein Geld reichte dann noch genau für die Herberge und ein Pilgermenü. Dummerweise hatte ich in Astorga nicht genug Geld abgeholt und eine weitere Möglichkeit gab es bis dahin nicht. Aber Morgen möchte ich nach Ponferrada und nachdem ich dort einen Geldautomaten aufgesucht habe, lasse ich es mir so richtig gut gehen. Lauftechnisch sieht es nach dem heutigen Tag gar nicht gut aus! Wie soll es nur weitergehen? Vielleicht schaffe ich es ja doch noch, aber so wie es sich im Moment anfühlt, nur mit einer nochmaligen Unterbrechung (Auslassung der nächsten Bergetappe/O´Cebreiro?).
Man darf die Hoffnung nicht aufgeben!!!
Was wäre das Leben ohne Hoffnung - Friedrich Hölderlin

17.Mai 2008 Astorga - Rabanal del Camino 21,2 km


Um 7.15 Uhr ging´s los. Erst noch einmal zur Kathedrale, wo ich zufällig Ruth traf. Bis zum Ortsausgang gingen wir noch zusammen, dann trennte uns unser unterschiediches Lauftempo. Ein zauberhaftes Dorf verlockte zum Verweilen in einer Bar, um einen "Café con leche" zu genießen. Auch Ruth hatte sich für diese Bar entschieden, so daß wir noch ein "Pläuschken" halten konnten. Eine Stunde vor Rabanal schmerzten die Knie wieder heftig. Schnell eine Voltaren-Kapsel eingeworfen und die letzte halbe Stunde war problemlos zu bewältigen. Erst steil bergauf in ein sehr schönes Dorf und nach einigen Umwegen war die erwählte Herberge schnell gefunden. Es gab einen wunderschönen Innenhof mit Bar und auch der Schlafraum, die Küche und die Duschen machten einen hervorragenden Eindruck. Gleich noch für den nächsten Tag einkaufen und anschließend mit Maria, welche ich in Astorga kennen gelernt hatte, in einem netten Restaurant ein etwas anderes Menü genießen. Ist das schön hier!!!
Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen - Konfuzius

Montag, 18. August 2008

16.Mai 2008 Hospital de Órbigo - Astorga 18,5 km


Heute Morgen mußten wir leider diesen wunderschönen Ort und diese tolle Herberge wieder verlassen. Dafür entschädigte ein herrlicher Morgen durch ein landschaftlich einmaliges Naturschutzgebiet. Die Knie waren zu Beginn noch etwas steif und schmerzten, aber nach ungefähr einer Stunde ging es dann ganz gut. Margret war mittlerweile natürlich schon weit voraus, so das jetzt jeder wieder seinen Camino alleine fortsetzte. Zwei Stunden später machte ich ein Picknick auf einem Hügel mit super Ausblick. Eine Gruppe Italiener verweilte auch dort und sie sprachen andächtig mehrere Gebete. Da mußte ich auch wieder an unseren italienischen Pilger-Gefährten von gestern denken, welcher sich eine Sehnen-Entzündung im Bein zugezogen hatte. Hoffentlich schafft er es bis Santiago. Er hat es sich so gewünscht. Kurze Zeit nach meinem Picknick hörte ich Hufgeklapper hinter mir und tatsächlich: das waren die ersten "Pferde-Pilger" des Weges. Wir hatten die Pferde gestern schon auf dem "Tjost"-Platz (Turnierplatz für den Zweikampf von Rittern zu Pferde bei mittelalterlichen Turnieren) unter der Brücke von Hospital de Órbigo gesehen. Nach weiteren 5 km gab es ein Gipfelkreuz mit herrlichem Panorama, danach folgte ein steiler Abstieg in Richtung Astorga -Hölle für meine Knie. Ein nicht so schöner Vorort mußte noch durchquert werden und nun war Astorga nicht mehr weit. Nachdem ich das Tempo nochmals zurücknahm, traf ich eine Pilgerin, welche mir auf Nachfrage nach meinen Leiden, ihren Restbestand an Voltaren-Kapseln schenkte. Ich war sprachlos - man bekommt tatsächlich alles zurück, was man gegeben hat!!! Zu Beginn des Caminos habe ich Kati einen Teil meiner Kapseln gegen ihre Schmerzen gegeben. Auf dem letzten Stück bis zur Herberge streikten die Knie dann nochmal so richtig. Bei einer kurzen Rast vor der Kathedrale und dem Gaudí-Palast zeigte mir ein Fahrrad-Pilger mit Stadtplan den Weg zum Refugio, so daß ich nicht weiter herumirren mußte. Denselben Pilger traf ich nochmals, als ich meine Vorräte auffüllen wollte und auf der Suche nach einem Sportgeschäft war. Auch da konnte er mir weiterhelften und kurze Zeit später hatte ich meine dringend benötigten gepolsterten Fahrrad-Handschuhe, damit ich mir meine Hände nicht an den Trekking-Stäben wund scheuere.
Der Zufall ist das Pseudonym, das der liebe Gott wählt, wenn er inkognito bleiben will - Albert Schweizer

Sonntag, 17. August 2008

15.Mai 2008 León - Hospital de Órbigo 37,5 km


Ruhetag - Zum Abendessen gab es gestern nur einen Döner und nachdem ich mich zum Refugio zurückgeschleppt hatte, wartete ich zusammen mit den anderen Pilgern auf unseren Pilgersegen. Kurz vor 22 Uhr holte uns eine der Benediktinerinnen ab und wir maschierten zwei Türen weiter zum Vorraum der Kapelle. Es wurden Gebets-/Gesangshefte in verschiedenen Sprachen verteilt und nach einer kurzen Einweisung (allerdings auf Spanisch) begann das Komplet - das Nachtgebet. Den Abschluß bildete der Pilgersegen, mit dem uns die Benediktinerinnen auf unseren weiteren Weg schickten. Heute morgen gab es noch ein gemeinsames Frühstück und anschließend ging ich auf die Suche nach der Busstation. Ein Ticket für 2,20 € von León nach Hospital de Órbigo war schnell gekauft und eine halbe Stunde später ging´s ab mit dem Bus. In Hospital angekommen war noch Zeit bis zur Öffnung der Herberge. Diese nutzte ich für eine Ortsbesichtigung. In einer kleinen Bar, mit Blick auf die wunderschöne Brücke, gönnte ich mir noch ein Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft. Nach Belegung eines Bett-Platzes in der Alberge, schnell noch eingekauft und dann 3 Stunden hinlegen, um den Knien Zeit zur Regeneration zu geben. Wie riesig war die Überraschung, als Margret das letzte freie Bett belegte. Nun wollen wir ein spezielles Forellen-Gericht kosten und deshalb werden wir gleich zusammen mit einem italienischen Pilger-Gefährten ein passendes Restaurant aufsuchen.
Geh langsam, du kommst doch immer wieder nur zu dir selbst - 2.Geh-Bot der Geh-Bote des Pilgers


14.Mai 2008 Mansilla de las Mulas - Leon 19 km


Morgens merkte ich schon meine steifen Knie und auch meiner Fersen-Blase ging es nicht wirklich gut. Nachdem wir gestern erst beschlossen hatten mit dem Bus nach Leon zu fahren, überzeugte uns der Hospitalero doch zu Fuß zu gehen. Wir nahmen die Herausforderung an und machten uns auf den Weg. Es war nicht so schlimm, wie immer behauptet wird, aber es ist natürlich auch kein schöner Weg, da er sehr oft an der Straße langführte. Aber das gehört auch zum Camino. Was dann noch hinzukam, waren die Knie-Schmerzen, die Blasen an den Füßen und die sich zum Schluß verhärtende Wade. Obwohl wir gemeinsam Virgen del Camino geplant hatten, ging es für mich heute nicht mehr weiter. Margret und ich beschlossen noch bis zur Kathedrale von Leon gemeinsam zu gehen und ab dort läuft jeder seinen Camino. Nach der Verabschiedung traf ich im Touristenbüro eine alte Pilger-Gefährtin und diese führte mich zu meiner heutigen Unterkunft im Benediktinerinnen-Kloster. Nach einer Erholungspause und einer Dusche, machte ich mich auf den Weg nach "El Corte Ingles", um mir dort ein paar Tekking-Stäbe zu besorgen. Morgen entscheide ich dann, wie es weitergehen soll. Ein Teil mit dem Bus und ein Teil zu Fuß oder einen Ruhetag und später eine größere Busstrecke?
Buen Camino für drei Einzel-Pilger!!!

Freitag, 15. August 2008

13.Mai 2008 Calzadilla de los Hermanillos - Mansilla de las Mulas 25 km


In der Nacht ist das Wetter umgeschlagen und weiter ging´s auf der "calzada romana", der alten Römerstraße, welche sich heute etwas steiniger präsentierte. Wir haben dann tatsächlich 5 Pilger auf der Strecke getroffen, im Gegensatz zu gestern, da war es nur Einer. Wer also etwas mehr Ruhe haben möchte, dem kann ich die Nebenroute nur empfehlen. Zurück auf dem Hauptweg kurz vor Reliegos wurde es wieder voller. Dort machten wir unser Mittags-Picknick und anschließend absolvierten wir die restlichen 6,5 km bis nach Mansilla de las Mulas. Das Refugio wurde von einem deutschen Hospitalero geführt. Ich sag´mal: Harte Schale, weicher Kern. Wenn Not am Mann war, konnte man sich auf seine Hilfe verlassen. So verarztete er auch sämtliche schmerzenden Stellen der Pilger. Da die Schmerzen in meinen Knien nochmals zugenommen hatten, nahm ich auch bereitwillig den Rat und die Hilfe des Hospitaleros entgegen. Ein gesprächiges Zusammensein mit Gottfried aus Österreich beendete den Abend bei einem kräftigen und bis jetzt günstigsten Pilgermenü.
Es wird Dir niemals ein Wunsch gegeben,
ohne auch die Kraft diesen zu verwirklichen - Richard Bach

Donnerstag, 14. August 2008

12.Mai 2008 Terradillos de los Templarios - Calzadilla de los Hermanillos 27,5 km


Ein wunderschöner sonniger Pfingstmontag begleitete uns durch die herrliche Landschaft. Es ist unheimlich entspannend für das Auge, so in die endlose Weite zu blicken - das habe ich in der Meseta sehr genossen. Ein schöner Rastplatz bei der Kapelle "Virgen del Puente" lud zur Mittagspause ein. Bis dort spielten die Füße auch noch gut mit. Nach ein paar Fotos in Sahagún waren wir auch schon wieder aus der Stadt heraus und erreichten den Abzweig Calzada del Coto. Wir entschieden uns für die Nebenroute, die landschaftlich schönere Strecke, welche über die Trasse einer alten Römerstraße führte. Am Rand des Weges wuchsen massenweise Lavendel und Thymian, so daß es traumhaft duftete. Kurz vor unserem Ziel machten wir nochmals Rast an der sogenannten Pilgerquelle "Fuente del Peregrino". Das gab nochmal Kraft für die letzten 2 km bis zum Ort Calzadilla de los Hermanillos. Froh dort angekommen zu sein, da nun auch noch Schmerzen in den Knien bei mir hinzukamen, mieteten wir ein 2-Bett-Zimmer im "Casa el Cura" für insgesamt 38,-€. Es hat sich gelohnt! Wir waren angenehm überrascht, daß es eine
Badewanne gab - Luxus pur!!! Nach einem ausgiebigen Bad und der großen Wäsche, fragten wir uns zur Tienda des Ortes durch. Zum Schluß noch das typische Pilgermenü und es folgte eine geruhsame Nacht, wobei wir beim Zirpen der Grillen und dem Quaken der Frösche langsam einschlummerten. Herrlich!!!
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann - Weisheit der Cree-Indianer

Montag, 11. August 2008

11.Mai 2008 Carrión de los Condes - Terradillos de los Templarios 26,5 km


Ohne Frühstück ging es auf die 18 km lange Strecke, welche keine Einkehrmöglichkeit haben sollte. Aber das Wetter hielt, so daß wir auf halber Stecke ein Picknick veranstalten konnten. Die Sonne kam sogar heraus und das Beste war der improvisierte Stand eines Spaniers, welcher dort Kaffee und Kekse an die Pilger verteilte. Der heiße Kaffee tat einfach nur gut!!! So waren wir auch gerne bereit der Aufforderung zu einer "freiwilligen Spende" nachzukommen. Die Füße & Beine rebellierten heute ganz schön. Als wir in Calzadilla de la Cueza ankamen, hatten wir die Befürchtung unser Etappenziel nicht zu erreichen. In Ledigos waren die Schmerzen auf ihrem Höhepunkt. Bei einer kurzen Rast in einer Bar war die Verlockung groß in die dortige Herberge einzukehren. Da uns diese aber nicht so gut gefiel und wir auch unser gestecktes Ziel erreichen wollten, trotzten wir dem Schmerz. Zur Belohnung gab es ein Bett in einem 4-Bett-Zimmer mit eigenem Bad in einer schönen sauberen Herberge. Wir teilten das Zimmer mit einem sehr netten älteren spanischen Ehepaar.
Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein - Theodor Heuss

Sonntag, 10. August 2008

10.Mai 2008 Boadilla del Camino - Carrión de los Condes 25,5 km


Das bisher beste Frühstück des Caminos stärkte uns für den Start in einen regnerischen Tag. Der Härtetest für unsere Regenponchos konnte beginnen: Bestanden!!! Geld abholen in Fromista und ein kleiner Snack in Población de Campos stand als nächstes auf dem Programm. Im Dorf Villarmentero nach insgesamt 16 km war die erste Pause fällig. Einen weiteren Stop in einer sehr einfachen Bar, leider ohne Bocadillos, bescherte uns eine kurze trockene Phase. Nachdem wir Villacázar de Sirga durchquert hatten, trafen wir Barbara, eine Pilgergefährtin des vorherigen Tages, wieder. Die Suche nach einem Refugio mit freien Bettplätzen gestaltete sich heute etwas schwieriger. Zweimal wurden wir mit dem Verweis "Completo" oder "Full weggeschickt. Es gab aber noch reichlich Platz in der am Nonnenkloster angeschlossenen Alberge "Espiritu Santo". Diese war dann zum Glück auch etwas weiter entfernt vom direkten Zentrum, da zu diesem Zeitpunkt im Ort eine Fiesta stattfand. Eine heiße Dusche bewirkte an diesem ungemütlichen Regentag Wunder und wurde nur noch von einem guten Essen in netter Gesellschaft gekrönt. Hoffentlich kann ich heute einmal einen Platz am Internet ergattern, um Kontakt in die Heimat aufzunehmen. Mal schau´n, was die Träume heute so bringen, nachdem ich gestern vom Abbruch und der Wiederaufnahme des Caminos geträumt habe?!
"I´m singing in the rain" - Frank Sinatra

09.Mai 2008 Castrojeriz - Boadilla del Camino 20,1 km


Die Nacht wurde mit gregorianischen Gesängen beendet und nach einem kleinen Frühstück ging es wieder auf den Weg. Reichlich Energie hatten wir gestern in der urigen Bar bei einem Pilgermenü getankt. Die erste Etappe begann nach 30 Minuten mit dem Aufstieg auf einen Tafelberg. Für uns "Flachland-Wanderer" war das schon sehr anstrengend. Der Abstieg war dann angenehm problemlos und anschließend nur noch leicht hügelig. Nach einer langen und erholsamen Pause auf dem Rastplatz hinter einer Kirche, erreichten wir Boadilla del Camino und wurden vom Klappern der Störche, welche auf dem Kirchturm nisteten, empfangen. Die Herberge mit den überaus netten Hospitaleros hat einen wunderschönen Garten mit Swimming-Pool. Die Überraschung des Tages ereilte uns nach einem Rundgang durch den Ort. Als wir in unserer Herberge die Vorräte für den nächsten Tag auffüllen wollten, stand plötzlich Ruth vor uns. So konnten wir die Erlebnisse der letzten Tage untereinander austauschen. Die restliche Zeit vor dem obligatorischen Pilgermenü verbrachte jeder auf seine Weise: Margret und Ruth mit einem Regenerations-Schlaf und ich mit der Reparatur meiner Gürteltasche.
Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel - Konfuzius

Montag, 4. August 2008

08.Mai 2008 Hornillos del Camino - Castrojeriz 20,8 km


Obwohl wir gestern 2 Stunden auf unser Pilgermenü warten mußten, hat es sich gelohnt. Ein großer gemischter Salat, Fleisch mit Pommes, Schokoladenpudding, Brot, Wein und Wasser für nur 8,90 €. Es hat wirklich sehr gut geschmeckt! Die Nacht in der Sporthalle war wider Erwarten ruhig, von zwei Schnarchern und einem heftigen Regenguss mal abgesehen. Nach einem kurzen Frühstück ging es gegen 8 Uhr wieder auf den Camino. Gestern dachte ich noch, daß ich heute nicht viel laufen könnte, aber die erste Hälfte der Tagesetappe bis Hontanas war gut zu bewältigen. Nach einem kleinen Mittags-Picknick mit Brot, Salami und Madalenas, zog sich der Weg nochmal richtig hin. Wenigstens wurde der Boden jetzt besser, so daß sich die Schuhe durch den anhaftenden Schlamm nicht mehr wie Bleiklumpen anfühlten. Auf dem letzten Drittel haben wir Martin wiedergetroffen, mit dem wir zusammen die kleine Albergue "Bei Resti" aufgesucht haben. Nun warten wir auf die Ankunft des Herbergsvaters, um unsere Betten zu beziehen und eine Pilgerdusche zu nehmen.
Betrachte einmal die Dinge von einer anderen Seite, als du sie bisher sahst; denn das heißt ein neues Leben beginnen - Mark Aurel

07. Mai 2008 Burgos - Hornillos del Camino 21,4 km


Nach einigen Startschwierigkeiten sind wir um 10.30 Uhr "endlich" auf dem Camino. Burgos lassen wir nach einer weiteren Stunde hinter uns und nun läuft jeder sein eigenes Tempo. Der Ortsausgang von Rabé de las Calzadas lädt zu einem Picknick ein. Dort kann ich dann auch meine ersten Blasen an den Füßen versorgen. Als ich mich wieder auf den Weg mache, gesellt sich Wolfgang aus dem Schwarzwald dazu und so ist die zweite Hälfte der Tagesetappe schnell geschafft. Zusammen mit Kathi, welche später noch zu uns stößt, suchen wir das Refugio in Hornillos auf. Gegen Vorlage unseres Pilgerpasses und der Entrichtung von 5,-€ erhalten wir einen Stempel in unseren Pilgerpass und uns wird ein Feldbett in einer Sporthalle zugewiesen. Kurz vor meiner überaus erfrischenden Dusche trifft zu meiner Freude auch Margret ein. Nun wird es Zeit eine Tienda (Geschäft) zu suchen und anschließend gibt es unser erstes
"Menú de Peregrino" - Pilgermenü.
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt - Konfuzius

06.Mai 2008 Anreise nach Burgos


Nachdem alle Verabschiedungen hinter uns liegen, geht die Reise los. Wunderbar problemlos und ohne Verspätung bringen wir die Flüge von Düsseldorf nach Bilbao, mit Zwischenlandung in Palma de Mallorca, hinter uns. Auch die Busfahrt von Bilbao nach Burgos ist schnell geschafft und schon genießen wir in einer kleinen Bar unser Abendessen.
Buenas Noches!!!

Sonntag, 3. August 2008

27.April 2008 Oberhausen - Pilgermesse


Pilgermesse: Jetzt ist es endlich soweit. Nach einjähriger Planung und
1 1/2 Wochen vor dem Start erhalten wir, Ruth, Margret und ich, unseren Pilgersegen. Anschließend bekommen wir unseren 1.Stempel in unseren Pilgerpass und zusätzlich noch einen kleinen Schutzengel, welcher uns auf unserem Weg begleiten soll.
Wir sind Pilger, die auf verschiedenen Wegen einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern - Antoine de Saint-Exupéry







Mittwoch, 30. Juli 2008

Packliste


Gürteltasche (am Körper) 273 g
Gürteltasche: mittelgroß (114 g)
Taschenmesser: Schweizer (60 g)
Dokumente: BPA, Flugticket (24 g)
Geld: bar, EC-Karte, SparCard (15 g)
Pilgerpass: Credencial m. Hülle (22 g)
Kugelschreiber: leicht (8 g)
Taschenlampe: klein & leicht (30 g)

Technik (am Körper) 511 g
MP3-Player: incl. Batterie (63 g)
Handy: Motorola Razr incl. Ladegerät (186 g)
Digitalkamera: incl. Batterien & SD-Karten (262 g)

Kleidung (am Körper) 2.214 g
Soft-Shell: JW Active Trail Women (290 g)
Trekking-Hose: Jack Wolfskin Sierra Pant (316 g)
Unterwäsche: Odlo Cubic (26 g)
Strümpfe: x-socks silver trekking (62 g)
T-Shirt: Funktionsshirt (100 g)
Trekking-Schuhe: Lowa GTX Lady (1350 g)
Halstuch: Buff schwarz & rot (70 g)

Rucksack 2.648 g
Rucksack: Lowe Alpine Cerro Torre (2500 g)
Packbeutel: Zipp-of Tüten gr. & kl. (je 4x) (80 g)
Beutel: f. Schlafsack (14 g)
Beutel: Aloksak wasserdicht (3x) (30 g)
Netzbeutel: 2 Stück (24 g)

Kleidung 1.997 g
Unterwäsche: Odlo Cubic (2x) (52 g)
Strümpfe: Falke Wandersocke (52 g)
Strümpfe: WoolPower (37 g)
T-Shirt: Odlo Shirt (2x) (240 g)
Kappe Fjäll Räven Helags (58 g)
Sonnenbrille: TCM Sportbrille (24 g)
Regenponcho: Wäfo Kraxenponcho (534 g)
Trekkinghose: Salewa Zip-off (314 g)
Fleece-Jacke: Haglöfs Dual Q Jacket (215 g)
Unterhemd: Odlo schwarz (69 g)
Crocs: schwarz (220 g)
Strumpfhose: anstatt Leggins (58 g)
Unterhemd:Odlo langärml. (124 g)

Körperpflege 485 g
Zahnbürste: klein (12 g)
Zahnpaste: 20 ml (30 g)
Haare&Haut&Wäsche:Hair & Care (70 g)
Sonnenschutz: auch Hautschutz (61 g)
Handtuch: Sea to sumit 60x120 (108 g)
Haarbürste: Plastik (33 g)
Deo: Nivea Dry Comfort 24h (75 g)
Nagel-Set: Feile/Schere/Pinzette (34 g)
Taschentücher 2 Päckchen (62 g)

Notfall 370 g
Erste-Hilfe-Set: Verbandpäckchen (2x) (22 g)
Tape-Pflaster: Elastoplast (48 g)
Sicherheitsnadeln: 6 Stück(je 2 S/M/L) (12 g)
Nähzeug: Reiseset (1 g)
Voltaren: Kapseln (10 Stk.) (5 g)
Paracetamol: Schmerzmittel (10 Stk.) (8 g)
Hirschtalgcreme: Fußpflege (64 g)
Compeed & Pflaster: Blasenpflaster & Pflaster (38 g)
Mücken & Zeckenschutz: Anti-Brumm (86 g)
Kalzium/Magnesium: gegen Krämpfe (68 g)
Desinfektionstücher: 4 Stück (18 g)

Schlafen 874 g
Schlafsack:Expeed Sparrow (750 g)
Isomatte:Alu-Matte (122 g)
Ohrstöpsel: Sleep Soft (2 g)

Sonstiges 556 g
Reiseführer Jakobsweg:Outdoor Handbuch (216 g)
Wäschleine: Clothline (24 g)
Stein: für Cruz de Ferro (78 g)
Notizheft: leicht & m. Hülle (39 g)
Jakobsmuschel: mit Schnur (44 g)
Sprachführer: Spanisch (100 g)
Unterkunftsverzeichnis: Jakobusfr. Paderborn (46 g)
Eßbesteck: Spork (9 g)

Gesamt (ab Rubrik:Rucksack summiert)
6.930 g



Dienstag, 29. Juli 2008

Planungsphase Teil 2

Unterkunftsverzeichnis:
Wer bei seiner Unterkunftssuche noch etwas flexibler sein möchte, dem lege ich den "Schmidtke - Das gelbe Heft" ans Herz. Das U'nterkunftsverzeichnis kann bei den Jakobusfreunden Paderborn in Heftform oder als PDF-Datei käuflich erworben werden. Es beinhaltet auch Angaben zu Entfernungen und in welchen Ortschaften Bars, Restaurantes, Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Fahrradwerkstätten und Geldautomanten (Geldinstitute) zu finden sind.

Geld:
Ich habe nur soviel Bargeld bei mir gehabt, wie ich für 2 Tage brauchte! Ansonsten kann man mit der EC-Karte in den meisten Orten bequem am Automaten Geld abholen (s. auch Paderborner Unterkunftsverzeichnis). Es wird nur immer wieder empfohlen, dies während der Banköffnungszeiten zu tun, falls die Karte einmal im Geldautomaten stecken bleiben sollte!!!
Eine günstige Alternative ist auch die kostenlose SparCard der Postbank. Bei dieser Variante sind zehn Auslandsabhebungen pro Konto und Jahr entgeltfrei. Wenn alle Stricke reißen, dann bleibt immer noch der weltweite Bargeldversand per Western Union.

Ausrüstung:
Nach Erprobung verschiedener Ausrüstungsgegenstände ist die aufgeführte Packliste entstanden. Nachträglich (in Spanien) hinzugekommen sind lediglich noch die tägliche Verpflegung + 1,5 l Wasser und später noch die Trekkingstöcke und Regengamaschen.

Sprache:
Um nicht vollkommen "Sprach-los" in Spanien dazustehen, entschied ich mich für einen Volkshochschul-Kurs "Spanisch für die Reise". Dieser war auch für nicht so sprachbegabte Menschen (wie mich) gut zu bewältigen.

weitere Literatur:
Sehr hilfreich bei der Reduzierung des Rucksackgewichtes war das Outdoor-Handbuch "Trekking Ultraleicht" von Stefan Dapprich.
Verschiedene Erlebnisberichte vom Jakobsweg überbrücken die Wartezeit auf die eigene Pilgerschaft. Gut gefallen haben mir:
"2500 Kilometer zu Fuß durch Europa: Auf Jakobswegen vom Bodensee zum Ende der Welt" von Thomas Bauer oder
"Raum in der Herberge" Hospitalera am Jakobsweg von Elisabeth Klose

Forum:
Wer weitere Informationen aus erster Hand von sehr erfahrenen und netten Pilgern benötigt, dem kann ich nur das Pilger-Forum von "Thekla & Aloys" empfehlen. Ich bin sehr dankbar, für die vielen Tips und Hinweise, welche mir die Planung als "Pilger-Frischling" sehr erleichtert haben.
Als weiters Forum wäre noch das Fernwege-Forum für den spanischen Jakobsweg zu nennen.





Sonntag, 13. Juli 2008

Planungsphase Teil 1

Wanderführer:
Die ersten Informationen über den "Camino Francés" besorgte ich mir aus entsprechenden Wanderführern. Für welchen man sich im Endeffekt entscheidet ist Geschmackssache, aber ich möchte hier zwei Exemplare empfehlen:
1. "Spanischer Jakobsweg" von Cordula Rabe ; Rother Wanderführer ; Bergverlag Rother
oder
2. "Spanien: Jakobsweg - Camino Francés" von Raimund Joos & Michael Kasper ; Outdoor ; Conrad Stein Verlag (dieser hat mich letztendlich begleitet).

Strecke:Die nächste Frage stellte sich in Bezug auf Strecke - Urlaubstage - Kilometer pro Tag. Bei einer reinen Laufzeit von 20 Tagen und einer empfohlenen Tagesstrecke von durchschnittlichen
25 km entschied ich mich für den Weg von Burgos nach Santiago de Compostela. Die Länge dieser Strecke müßte so um 500 km liegen (leider sind die Angaben sehr unterschiedlich).
Die Entfernungsliste der Jakobusfreunde Paderborn zeigt hier 488 km an.

Flüge:
Da der Startpunkt Burgos nun festgelegt war, fing die Suche nach erschwinglichen Flügen an.
Ich habe den Hinflug nach Bilbao gebucht und zurück ging es dann von Santiago de Compostela.
An dieser Stelle möchte ich für die Anreise-Planung auf Web-Seite von Gerhard "Jakobswege:Was-Wo-Wie" hinweisen, da diese sehr umfangreich und ausführlich ist.

Busfahrt Bilbao-Burgos:
Aufgrund der späten Ankunftszeit in Bilbao blieb nur die Möglichkeit mit dem Bizkai-Bus erst vom Flughafen zum Busbahnhof zu fahren. Anschließend mit dem ALSA-Bus von dort direkt nach Burgos.

Credencial (Pilgerbrief):
Um in den Pilgerherbergen übernachten zu können wird ein "Credencial de Pregrino" benötigt. In diesem sammelt man die Stempel, als Nachweis für den Erhalt der"Compostela" (Pilgerurkunde) in Santiago.
Bei den verschiedenen Jakobsgesellschaften z.B. :
die Deutsche St. Jakobus Gesellschaft in Aachen oder
die Sankt Jakobusbruderschaft Düsseldorf e.V. oder
die St.Jakobusbruderschaft Trier e.V. usw.
kann man den "Credencial" beantragen.

Samstag, 7. Juni 2008

Pilgermotive



Warum geht man überhaupt auf einen Pilgerweg?
Ich habe hier ein Gedicht gefunden,
welches die möglichen Gründe sehr gut beschreibt:

Zitat:

"Ich gehe auf den Jakobsweg,
um Gott selbst zu erfahren...
weil alle anderen Pfade nicht
die wahren Wege waren.

Und will ich endlich unterwegs
mein Ich, mich selber finden...
denn wo und was ich auch gesucht,
es war nicht zu ergründen.

So macht Euch auf, geht einfach mit
und lernt auf Pilgerwegen:
"Wer in die eigne Seele blickt,
dem kommt Gott selbst entgegen."


Wer Ihn auf Jakobs Wegen traf,
in Gottes eignem Garten,
den wird Er dann Zuhause schon
in seiner Welt erwarten."

Elisabeth Alferink


Also: Nehmt Euch ein Herz und lauft einfach los!!!