Montag, 14. Dezember 2020

14. Dezember 2020 - Jakobsweg Planungen

 

Planungen für einen nächsten Jakobsweg sind immer noch schwierig. Niemand weiß, wie sich die Corona-Krise weiter entwicklt. Zur Zeit gehe ich davon aus, daß auch im nächsten Jahr eine Pilgerreise nicht möglich ist. Ich werde mal ganz vorsichtig das Frühjahr 2022 anpeilen. Dann wird es auch dringend nötig sein diese Reise anzutreten. Buen Camino


Montag, 25. Mai 2020

25. Mai 2020 Jakobsweg 2021


Dieses Jahr heißt es aufgrund der Corona-Krise in Erinnerungen zu schwelgen oder auf Jakobswege in der Nähe auszuweichen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben ;-). Im Mai 2021 soll es endlich wieder soweit sein. Und die Klimapilger haben den 5.Ökumenischen Pilgerweg auch auf 2021 verschoben. So müssen wir uns alle in Geduld üben und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt :-).

Sonntag, 23. Februar 2020

25. Mai 2019 Mansilla de las Mulas - Leon 19,5 km


Wieder starte ich als Letzte aus der Herberge. Das Wetter ist herrlich und der Weg noch sehr schön, bevor es in die Vororte/Gewerbegebiete von Leon geht. Nach 6 km pausiere ich in der Bar Casablanca.


Eine weitere Pause mache ich auf einem Pausenplatz in dem Ort Arcahueja. Jetzt führt der Weg auch immer öfter an Landstraßen und schließlich muß auch eine Schnellstraße überquert werden


Man kämpft sich durch und endlich ist auch das geschafft. Ich erreiche die Kathedrale von Leon. Das vorgebuchte Hostal ist schnell gefunden, da es sich in unmittelbarer Nähe befindet. Zum Wochenende ist die Stadt sehr voll, so daß sich die Reservierung des Zimmers gelohnt hat.


Ich plane eine erste Erkundung durch die Stadt. Nach ein paar Metern ist schon Schluß , da ich Rene wiedertreffe und auch Heike aus Rostock. Wir verabreden uns für eine Tapa´s-Tour um 19:30 Uhr an der Kathedrale.


Insgesamt 5 Stunden sind wir unterwegs. Wir ziehen von Bar zu Bar, probieren unterschiedliche Weine und genießen kulinarische Köstlichkeiten. Es herrscht das pure Leben in den Gassen von Leon.
Am nächsten Morgen gibt es noch ein gemeinsames Frühstück mit dem wir unseren diesjährigen Camino beenden.

"Nacht der kulinarischen Köstlichkeiten"

Samstag, 22. Februar 2020

24. Mai 2019 El Burgo Ranero - Mansilla de las Mulas 19,1 km


Etwas früher als sonst starte ich in die Morgenetappe. Der Wind ist noch empfindlich kühl, obwohl es wieder ein herrlich sonniger Tag zu werden scheint. Die Jacke bleibt noch an, aber Short´s gehen gerade so bei einem ersten Verweilen für ein Frühstück auf einem Rastplatz.


Unterwegs stoße ich immer wieder auf scheinbare Steinbotschaften. Auch wenn deren Bedeutung nicht immer erkennbar ist, sind viele Steine doch sehr schön verziert. Nach weiteren 6 km entscheide ich mich in Religios für eine weitere Pause in einer Bar. Ein Zumo de Naranja und ein Cafe con Leche geben wieder neuen Schub.


Ankunft in Mansilla de las Mulas gegen 13:30 Uhr in der privaten Herberge El Jardin del Camino mit ihrem wunderschönen Garten. Nach einer Absage gibt´s dann doch noch ein freies Bett - Glück gehabt ;-). Der Pilgerhund, welchen ich schon in der letzten Herberge gesehen habe, ist auch wieder vor Ort. Er wird zusammen mit seinem Besitzer in einem Zelt im Garten übernachten.


Das Pilgermenü kann man hier direkt in der Herberge mitbuchen, wovon ich auch Gebrauch mache. Bunt gemischt sitzen wir an den Tischen im Garten und warten auf unser Essen.


Mich hat es an einen Tisch zwischen Japanern, Niederländern, Südafrikanern , Australiern und Franzosen verschlagen. Der Camino ist einfach unglaublich. Man sitzt hier friedlich zusammen und es ist total spannend die ganze Welt kennenzulernen.

"Tag der Steinbotschaften"

Mittwoch, 19. Februar 2020

23. Mai 2019 Sahagun - El Burgo Ranero 18,2 km


Gegen 8:20 Uhr geht´s wieder auf die Piste. Heute zeigt sich der Weg relativ unspektakulär und es braucht schon eine besondere Mortivation, um die Kilometer zu bewältigen.


In einer Bar in Bercianos del Real Camino verbringe ich eine sehr angenehme Pause. Weiter geht´s auf größtenteils schnurgerader Stecke, an Lehmhütten vorbei und teilweise an der Straße entlang.


Die Eintönigkeit der Tierra de Campos zieht sich bis zum Ziel der heutigen Tagesetappe hin. Ich entscheide mich für die Gemeindeherberge Domenico Laffi, welche ebenfalls aus Lehmziegeln erbaut wurde.


Herzlich werde ich in dem gemütlich eingerichteten Haus von der südafrikanischen Hospitalera empfangen. Gegen eine Spende erhalte ich einen Platz in einem 8-Bett-Zimmer. Hier bin ich mit mehreren deutschen Pilger untergebracht.


Den Abend genieße ich zusammen mit Hans & Silke (Vater mit Tochter) aus dem Schwabenland bei einem guten Pilgermenü. Später wechsele ich nochmal den Tisch, um den Pilgertag mit David & Nancy aus Sacramento / Kalifornien zu beenden.


Zum Einschlafen gibt es in der Herberge noch etwas Live-Musik mit Gitarre und Gesang. Hier muß man sich einfach wohlfühlen. Das ist ein schöner Abschluß, um die Akkus für morgen aufzuladen ;-).

"Tag der Lehmhütten"

22. Mai 2019 Ledigos - Sahagun 17,1 km


"Der letzte macht das Licht aus" - ich starte als Letzte aus der Herberge und bin somit auch auf dem Weg erstmal allein. Die Landschaft fesselt mich mit ihrer scheinbar unendlichen Weite.


Die Dörfer mit ihren Lehmhäusern wirken allerdings einsam und verlassen. Hier wird man zeitweise doch von einer gewissen Trostlosigkeit überwältigt. Diese verfliegt zum Glück wieder sehr schnell. Außer viel Sonnenschein bringt der heutig Tag auch einige Merkwürdigkeiten mit sich.


Die erste Merkwürdigkeit ist ein riesiges spaciges silbernes Schild. Von Weitem meine ich Darth Vader darauf zu erkennen. Bei näherem Hinsehen handelt es sich um ein Herbergsschild mit der Abbildung eines Tempelritters.


Eine weitere Merkwürdigkeit entdeckte ich in der Hügellandschaft von Moratinos. Dort gab es kleine Behausungen, die aus den Hügeln herausschauten. Ich mußte natürlich sofort an Hobbits denken und hielt Ausschau ;-).


Aber nein, schließlich fand ich dieses Schild und erhielt eine Erklärung. Es sind kleine Bodegas die zur Wein-Herstellung genutzt wurden und in denen Essen gelagert wurde. Wieder was dazu gelernt.


Irgendwann überquere ich die Provinzgrenze nach Leon und erreiche kurz vor Sahagun den geographischen Mittelpunkt des spanischen Jakobsweges. Da muß doch ein Erinnerungsfoto her.


Hier treffe ich auch wieder Rene, welcher mir zu meiner nächsten Merkwürdigkeit verhilft ;-). Er erklärt mir, daß dies gar nicht der Mittelpunkt ist. Dieser befand sich schon kurz vor Calzadilla de la Cueza. Ist schon komisch heute - hat aber trotzdem Spaß gemacht.


Angekommen in Sahagun beziehe ein nettes Zimmer in einem Hostal, welches zur Zeit umgebaut wird. Danach besichtige ich die Stadt und bewundere die Störche. Zwischdurch treffe ich auch nochmal auf Lara und Rene. Nach einem Smaltalk ziehen die Beiden weiter.


Anschließend suche ich mir ein nettes Plätzchen und beobachte wie das spanische Leben im Laufe des Abends auf der Plaza Major erwacht. Nach zwei Rationes und gutem Rotwein geht´s zurück zum Hostal.

"Tag der Merkwürdigkeiten"

Dienstag, 18. Februar 2020

21. Mai 2019 Carrion de los Condes - Ledigos 24,6 km



Nachdem ich die kühle und lange Nacht überstanden habe und die Wäsche trotz allem getrocknet ist, starte ich gut ausgerüstet um 8:20 Uhr auf die 18 km lange fast schnurgerade Strecke.


Ich passiere noch eine letzte Einkaufsmöglichkeit und dann ist Durchhaltevermögen gefragt. Sonne von hinten links - Wind von hinten rechts.


Zeitweise Ablenkung erhalte ich durch ein Gespräch über Umweltschutz mit David aus Sacramento. Es wird immer wärmer, so daß einige Kleidungsstücke langsam wieder weichen. Auf einem sehr schönen Picknickplatz wird der Proviant reduziert, so daß ich weniger tragen muss.


Ich nutze jede Möglichkeit für eine Pause, da sich der Weg unendlich hinzuziehen scheint. Außerdem werde ich von kleinen Insekten (Eintagsfliegen o.Ä.) geplagt, welche mir ständig im Gesicht rumschwirren. Zum Schluß hilft nur noch: Kopfhörer auf und Hörspiel an. Dann endlich: Cazadilla del la Cueza.


Jubel und eine längere Pause am Hostal Camino Real in netter Katzengesellschaft. Wir teilen uns eine Tortilla und für mich gibt´s noch eine große Coca-Cola.


Erfrischt nehme ich die letzten 6,6 km bis Ledigos in Angriff. Die Beine werden immer schwerer, aber dann ist es geschafft. Die Herberge El Palomar hat noch reichlich Platz zur Verfügung. Die Dusche erfrischt ungemein und auch Wäsche waschen ist kein Problem.


Lara aus Leipzig, die Medizinstudentin ist auch hier untergebracht. Wir planen unser morgiges Tagesziel und fassen Beide Sahagun ins Auge. Am Abendessentisch sitze ich zusammen mit zwei Engländerinnen. Es wird ein sehr netter Abend mit guten Gesprächen :-)

"Tag der nervenden Insekten"


20. Mai 2019 Boadilla del Camino - Carrion de los Condes 25,8 km


Es ist wieder ein kühler sonniger Morgen und der Weg führt mich heute am Kanal von Kastillien entlang. Fast immer geradeaus, aber für mich herrlich entspannend.


Eine Stunde später nach 6,1 km erreiche ich Fromista. Ich frühstücke zusammen mit Rene, den ich dort getroffen habe.


Dann beginnt die Pilger-Autobahn. Hier ist mentale Stärke gefragt. Alle 1 1/2 bis 2 Stunden lege ich eine Pause ein. Zum Schluß erreiche ich noch einen sehr schönen Picknickplatz.


Hier verweile ich dann noch etwas länger, beobachte die kreisenden Raubvögel und nehme nochmals Kontakt in die Heimat auf. Ich stärke mich nochmal und ziehe mich aufgrund der Wärme um.


Mit T-Shirt, Shorts und Sonnenhut geht´s Richtung Corrion de los Condes. Wie immer werde ich dort mit lauter Musik empfangen. Die Suche nach einer Herberge führt mich schlussendlich wieder zum Monasterio St. Clara.


Ich bekomme ein Bett in einem fensterlosen 8-Bett-Zimmer mit mit 7 männlichen Radpilgern (Luft?Schnarchkonzert?) zugewiesen. Das ist mir dann doch "too much". Ich buche nochmal um in ein Einzelzimmer in der Pension des Klarissen-Klosters für 25,-€. Das Zimmer ist zwar etwas kalt, aber ich kann mich dort ausbreiten.


Wieder in dem Ort treffe ich am Supermarkt die junge deutsche Medizinstudentin. Wir tauschen kurz die Pilgernews ;-) aus und ich verstaue anschließend meine Einkäufe im Zimmer. Die Suche nach einer geeigneten Lokalität für das Abendessen gestaltet sich zunächst schwer. Schließlich lande ich aber in der Bar Carmen auf dem Plaza Major und genieße einen Russischen Salat, Flan und Rotwein. Buenas Noches :-)

"Tag der kreisenden Raubvögel"

19. Mai 2019 Castrojeriz - Boadilla del Camino 20,1 km


Ich beobachte den Sonnenaufgang über der traumhaften Landschaft vom Herbergsfenster aus. Anschließend mache ich mich fertig und starte um 8:10 Uhr auf meine heutige Etappe.


Die Sonne scheint und ich beginne mit dem Aufstieg auf den Tafelberg. Nach 1,2 km habe ich mein Ziel erreicht und genieße erst einmal die Aussicht. Es ziehen langsam Wolken auf und so mache ich mich nach einem kleinen Snack wieder auf den Weg.


Der nächste Rastplatz läßt nicht lange auf sich warten. Dort treffe ich auch Rene wieder, welcher spontan mit einer Australierin zu tanzen beginnt. Das war schön :-). Dann treffen drei junge Koreaner ein, welche mich und die übrigen Pilger mit ihrer Pilgerparty-Einstellung (Musikbeschallung, Dauerqualmerei und lauten Geschrei) nerven. Ich ziehe schnell weiter.


Unterwegs gibt´s aber auch wunderschöne Flötenmusik von einem Pilger zu hören. Dort lege ich dann eine weitere Pause ein. Diese nutze für den Kontakt in die Heimat.


Endlich komme ich in Boadilla del Camino an und wähle erneut in der Herberge En el Camino in der auch Rene untergekommen ist. Dort kann ich auch wieder meine geliebten Störchen beobachten. Ich beziehe ein kleines 4-Bett-Zimmer in dem ich mit drei amerikanischen Pilgern untergebracht bin.



Zum Glück ist es etwas wärmer geworden, so daß ich mir endlich die Haare waschen kann. Ach die Klamottenwäsche ist schnell erledigt, so daß alles in der Sonne trocknen kann. Nun warten wir alle auf das Abendessen :-).

"Tag der Quasselstrippen"