Dienstag, 13. Juli 2010

20. Mai 2010 Finisterre - Kap Finisterre

Das Ausschlafen hat gut getan. Unten im Hotel gehe ich frühstücken und nutze auch gleich die Chance mal wieder meine E-Mail abzurufen. Als nächstes steht Shopping auf dem Programm, um für den Abend am Kap vorbereitet zu sein. Ich erstehe: Weintrauben, Brot, Käse, Sekt (Piccolo), Feuerzeug, Servietten und eine Kerze. Vor meinem Mittagsmahl laufe ich dann erst einmal zum "Wilden Strand". Dort sind nur wenige Menschen, da man hier aufgrund der gefährlichen Brandung nicht schwimmen gehen kann. Dafür ist es herrlich einfach mal so viel Strand & Meer nur für sich zu haben. Nach ca. 2 Stunden kehre ich für eine Siesta ins Hotelzimmer zurück. Danach entschließe ich mich zum Muschel- und Badestrand zu laufen. Hier finde ich schon die ersten Modelle an Jakobsmuscheln in verschiedenen Farben & Größen - ich kann gar nicht mehr aufhören, soviel Spaß macht es! Zurück im Hotel packe ich meine "chiccen" Plastiktüten mit der Verpflegung, meiner Sitzmatte, den Wanderschuhen und ein Paar Socken. Der Weg zum Kap ist herrlich und auch mein schon gestern ausgespähter Sitzplatz steht noch zur Verfügung. Heute ist es schon etwas voller, aber das macht mir nichts aus. Genüsslich verspeise ich mein Abendessen mit traumhaftem Ausblick. Je mehr die Sonne im Ozean versinkt, desto stiller wird es in meiner Umgebung. Und dann ist es soweit - der perfekte Moment - es ist als scheint die Zeit stehen zu bleiben. Keiner spricht mehr! Alle haben den Blick fasziniert auf dieses Naturschauspiel gerichtet. Dann ist es vorbei. Ich packe langsam meine Sachen zusammen. Werfe zuerst meinen Müll und auch meine Wanderschuhe in den Mülleimer. Ich will die Schuhe nicht verbrennen, wegen der verschiedenen nicht so umweltfreundlich zu verbrennenden Materialien. Dafür habe ich meine Socken mitgebracht. Mit diesen mache ich mich auf dem Weg zur Feuerstelle. Das Verbrennen eines Teils der Pilgerbekleidung fühlt sich tatsächlich an, wie eine Befreiung & ein Abschluß. In Santiago hatte ich endlich das Gefühl angekommen zu sein und am Kap fühlte ich mich von der körperlichen Anstrengung befreit. Auf dem Rückweg bleibt noch etwas Zeit, um dieses Erlebnis zu verarbeiten.

2 Kommentare:

Mosche Lopez Pereira hat gesagt…

Wunderschöner Blog! Strahlt sehr viel Harmonie aus! Vielen dank!!!

Susanne F. hat gesagt…

Danke.
Ein Buen Camino wünsche ich Dir!