Sonntag, 1. August 2010

22. Mai 2010 Finisterra - Santiago de Compostela

Durch meinen krähenden Handy-Wecker werde ich um 9 Uhr geweckt. So habe ich genügend Zeit mich frisch zu machen und meinen Rucksack zu packen. Weil es gestern Abend so schön war, beschließe ich auch mein Frühstück in der Bar "La Frontera" einzunehmen. Man sitzt hier wirklich sehr schön an der frischen Luft mit Blick auf den Hafen. Eigentlich schade, daß es heute schon wieder los geht. Kurz bevor ich aufbrechen möchte, kommen noch Wolfgang und "Der Kapitän". Wolfgang gibt mir noch ein paar Tipps für Bilbao und "Der Kapitän" hat noch eine Unterkunftsmöglichkeit und ein günstiges Restaurant für Santiago parat. Wir verabschieden uns voneinander und ich mache noch einen letzten Rundgang durch Fisterra. Als ich später im Bus sitze kommt tatsächlich nochmal "Der Kapitän" und winkt mir zum Abschied mit einem Taschentuch. Wirklich eine nette und ungewöhnliche Truppe: die deutsche Kolonie von Finisterra. Die 3-Stunden-Fahrt geht diesmal schnell vorüber. Am Busbahnhof angekommen kaufe ich mir direkt das Ticket für die morgige Fahrt nach Bilbao - wird bestimmt anstrengend (ca. 10 Std.), aber vielleicht kann ich ein wenig schlummern - ist ja eine Nachtfahrt. Der Rückweg in die Altstadt ist müll- und saharatechnisch interessant. Bei der Hitze entfaltet der (immer noch nicht abgeholte) Müll ein eigenes Aroma - naja egal. In der Altstadt ist es dann besser - hier merkt man kaum etwas. In einer Seitenstraße kurz vor der Kathedrale frage ich wegen einer Unterkunft, da ich die empfohlene leider nicht gefunden habe. In dieser ist leider nichts mehr frei, aber der Pensionswirt telefoniert mit einer Dame, die auch tatsächlich noch etwas frei hat. Es ist nur um die Ecke, ein kleines nettes Zimmer mit Gemeinschaftsbad für nur 20 Euro. Ich schlage direkt zu, erfrische mich mit einer Dusche und: auf in das Getümmel von Santiago. Nach meiner Shopping-Tour - nur Klamotten, keine Souvenirs - ergattere ich einen soeben frei werdenden Tisch und bestelle ein Vino Tinto & eine Tortilla. Die Stadt ist zu Pfingsten wirklich sehr voll und so kann ich ein deutsches Ehepaar erfreuen, als ich ihnen anbiete sich zu mir an den Tisch zu setzen. Es entsteht ein angeregtes Gespräch und die Beiden berichten mir von ihrer Rundreise durch Portugal. Nach Auflösung der Runde sitze ich noch ein wenig vor der Kathedrale und begebe mich anschließend in mein kleines Zimmer.

Keine Kommentare: