Sonntag, 19. Juli 2009

25.Mai 2009 Los Arcos - Viana 19 km


In der Nacht ziehen immer wieder Gewitter auf. Dadurch schlafe ich natürlich etwas unruhig. Morgens um 6 Uhr gehen dann die Lichter an. Da ich kein Frühstück dazugebucht habe, bin ich um 6.45 Uhr schon wieder auf dem Weg. Es ist trocken, aber ich laufe geradewegs auf eine Gewitterfront zu. Später tröpfelt es ein wenig, aber kurz vor Torres del Rio ziehen wir Pilger links an dem Gewitter vorbei. Im Ort stürmen wir die erste Bar und ich gönne mir 2 Café con leche & ein Madalena. Gemütlich verzehre ich mein Früchstück und mit einem Paukenschlag geht es weiter - moment: Paukenschlag - das war ein Donnerschlag. Soll ich nun weiter gehen oder bleiben? Mein Gefühl sagt mir: Geh´weiter! Der Weg ist nun nur noch spärlich frequentiert und es ist auch kühler geworden. Nun fällt mir auch der Unterschied zu gestern auf: warmes/heißes Wetter - die Südeuropäer laufen flott & fröhlich an uns Nord-Schnecken vorbei. Heute Kühles Wetter - wir Nordeuropäer kommen auf Betriebstemperatur und weit und breit keine Südeuropäer zu sehen & zu hören. Wobei natürlich Ausnahmen die Regel bestätigen! Und immer wieder kommen die Gewitter von links oder von rechts an mich heran, was teilweise schon recht bedrohlich wirkt. Aber bis auf ein paar Tropfen Regen bleibe ich wie durch ein Wunder verschont. Ich bin heute etwas schneller unterwegs und so checke ich schon um 13 Uhr in der Gemeindeherberge in Viana ein. Eigentlich wollte ich gar nicht so früh hier sein, aber durch die sich immer wieder nähernden Gewitter waren wir Pilger wie auf der Flucht. Die Stadt ist oben viel schöner, als es am Ortseingang den Schein hatte und man wird von einem unglaublich intensiven Kuchen-(Gebäck-)Duft empfangen. Ich vermute es gibt hier eine Fabrik, welche diverse Gebäck-/Kuchen-Sorten herstellt. Die Herberge ist schnell gefunden und so schlafe ich heute zum ersten Mal ganz oben in einem 3er-Stockbett. Auch mal was Neues! Nach erfolgreichen Einkäufen, habe ich nun auch endlich meinen neuen Kugelschreiber und Einlegeblätter, um mein Tagebuch fortführen zu können. Abends kommt immer wieder die Sonne heraus und ich nutze die Zeit bis zum Pilgermenü, um noch ein wenig in dem kleinen (hoch gelegenen) Park hinter der Herberge die Aussicht zu genießen. Zwischendurch ruft meine (in Madrid lebende) Tante an und erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden, da sie von schweren Unwettern in der Provinz Rioja gehört hat. Nun mache ich mir natürlich Sorgen, ob bei Margret & Christina alles in Ordnung ist, da die Beiden ja eine Etappe vor mir sind. Es sollen sollen Bäume umgestürzt sein, heftiger Hagel-Niederschlag gefallen sein und dabei auch Menschen verletzt worden sein. Kurz nachdem ich beim Pilgermenü sitze kommt die Entwarnung per SMS - Alles Okay! Nun kann ich das Essen zusammen mit Bernard (Frankreich/nahe Paris) und Josef (Österreich/Graz) genießen & wir überwinden alle sprachlichen Barrieren. Die Nacht ist dann leider nicht so erholsam, da sämtliche Fenster (bei 18 Personen) geschlossen sind und der französische Extrem-Schnarcher alles gegeben hat.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hola Susanne
ich finde deine Berichte ganz toll. Jeden Tag schau ich nach neue. Als ich letztes Jahr in Viana war brannte der Palnet so richtig vom Himmel. Es gab eine Fiesta zu Ehren der Schneejungfrau. Weiss zwar nicht ob es dort jemals geschneit hat. Alle Strassen der Altstadt waren voll und ein Open Air fand auch statt.