Samstag, 25. Mai 2013

12. April 2013 Görlitz - Melaune 21,9 Km


Tag des Regens


Der Weg aus der Stadt heraus ist – wie immer – schwer zu finden. Gut, dass wir reichlich gefrühstückt haben, da es vom Wetter her nicht so schön ist und wir nicht wissen, wann wir pausieren werden. Kurz vor Ebersbach wird der Weg richtig nett. Im Ort halten wir kurz inne für ein Gespräch mit einem Einwohner, welcher uns die Schönheiten der Landschaft näher bringt. Das ist aber eigentlich gar nicht notwendig. Langsam geht es bergauf Richtung Königshainer Berge. Das ist das kleinste Gebirge Deutschland´s. Zwischendurch müssen wir einen kleine Suchaktion starten, da sich Margret´s Poncho selbstständig gemacht hat – und den werden wir heute sicher noch brauchen. Endlich erreichen wir ein Waldstück und so können wir nach 3 ½ Stunden Laufzeit ein Picknick veranstalten. Lange können wir leider nicht verweilen, da wir trotz des Schutzes durch die Bäume sehr schnell auskühlen. Der Wald ist herrlich, obwohl immer wieder Regen aufkommt. Es geht immer weiter bergauf und schließlich sind wir froh in 406 m Höhe in der Bergaststätte Hochsteinbaude einzukehren. Bei einem heimeligen Kaminfeuer –draußen gießt es mittlerweile in Strömen- genießen wir unseren (Pilger-)Hühnersuppentopf, die Soljanka und zum Dessert je einen Windbeutel mit Heidelbeeren und Sahne. Das warten hat sich gelohnt: die Körper sind aufgetaut, die Klamotten getrocknet und der Regen hat nachgelassen. Jetzt geht es stetig bergab und der Wald lichtet sich zunehmend. Zwischen Feldern entlang laufen wir in Richtung Arnsdorf. In der dortigen Kirche kehren wir kurz ein, haben ein nettes Gespräch mit einem Arnsdörfler, über die Bemühungen der Gemeinde, die Kirche zu erhalten. Eine Pilgerherberge gibt es dort auch, aber da diese nicht beheizt ist, ziehen wir weiter. Kurz hinter Arnsdorf finden wir kein weiters Hinweis-/Muschelschild und keine Menschenseele weit und breit. Wir wollen schon geradeaus in einen Feldweg einschwenken, da kommt doch noch ein Auto auf der kaum befahrenen Straße vorbei, hält an, die Scheibe wird runtergekurbelt und der Fahrer weist uns den richtigen Weg: wir müssen einfach dem Straßenverlauf folgen; an der Ecke stand mal ein Schild, aber irgendwie fehlt der komplette Pfeiler. Einen herzlichen Dank nochmals an unseren „Camino-Engel“ - das hat uns bestimmt einige Kilometer Umweg erspart. Margret kämpft mit dem Rest des Weges, aber schließlich erreichen wir Melaune. Die Jugendscheune (Pilgerherberge) finden wir sofort und können auch sogleich einen Bettplatz belegen. Hier treffen wir Melanie, die einzige Mitpilgerin des Weges. Eine Tagesetappe vor uns müsste noch ein Hamburger Ehepaar unterwegs sein. Aber wir werden nach dieser Begegnung keinen Pilger mehr treffen – das ist ein Unterschied zum Camino Frances. Somit ist die Belegschaft für diese Nacht also komplett. Ich flitze noch mal raus zur Hauptstrasse, in der Hoffnung im Shop oder am Imbiss Lebensmittel ergattern zu können. Leider ist alles geschlossen, obwohl der Imbiss laut Pilgerführer bis 21 Uhr geöffnet haben sollte. Mmmm, na sei´s drum – so vertilgen wir also die Reste unserer Wegzehrung und anschließend gehen wir früh zu Bett. Gute Nacht.

1 Kommentar:

limingli hat gesagt…

الربيع، يجب عليك شراء نفسك كنزة صوقية.