Montag, 1. Juli 2013

15. April 2013 Crostwitz – Schwosdorf 20 km

Tag der Begegnungen


Gegen 7 Uhr hören wir die Handwerker aus dem unteren Stockwerk, also wird es Zeit aufzustehen. Zum Frühstück machen wir es uns noch mal gemütlich, bis wir schließlich aufbrechen. Veronika erwartet uns schon vor ihrem Haus und gibt uns einen Reisesegen mit auf den Weg. Bis zum Kloster St. Marienstern sind es nur 4 km. Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir den Klosterhof. Dort gibt es  unter anderem eine Klosterbäckerei. Der Duft von frisch gebackenem Brot lockt uns ins Innere. Ich ergattere eine Kirschtasche und einen Mohnzopf. Ein Eis für jeden muss es dann auch noch sein. So machen wir es uns auf einer Bank gemütlich. Ich husche noch mal schnell in den Klosterladen, um mir ein kleines Andenken an diesen wunderbaren Ort mitzunehmen. Die Menschen sind sehr kontaktfreudig, so dass wir beim weitergehen mit einer älteren Dame und wenige Minuten später mir einem Herrn in seinem Vorgarten ins Gespräch kommen. Die Eine berichtet von Ihrer Unzufriedenheit mit dem neuen Chorgestühl der Klosterkirche und der Andere von seiner Wahrnehmung der Veränderungen nach der Wiedervereinigung. So verläuft unser Aufenthalt zwar länger als geplant, aber es ist auch sehr interessant. Parallel zum Pilgerweg bewegen wir uns jetzt auf dem „Krabat-Radweg“. So gelangen wir gelockt von den Kirchenglocken um 12 Uhr nach Nebelschütz. Auf einer Wiese vor der Kirche wird gepicknickt und schließlich schlummern wir in der Sonne dahin. Die Stimme von zwei Menschen lässt uns erwachen. Der Herr verwickelt uns direkt in ein Gespräch über sorbische Traditionen. Wir hören gespannt zu, während wir uns für die Weiterwanderung fertig machen. Noch ein Blick in die Kirche  und schon halte ich Ausschau nach dem Verein „Krabat e.V.“. Diesen finde ich leider nicht, dafür entdecken wir begeistert ein bewohntes Storchennest. Weiter geht´s und irgendwann erreichen wir schließlich Kamenz. Wir nähern uns von Unten her dem Ortskern und passieren dabei eine Gedenkstätte in Erinnerung an die ermordeten KZ-Häftlinge. Wir halten inne und der Schrecken ist unfassbar für uns.
Sobald wir den Marktplatz erreicht haben, sichern wir uns ein Plätzchen im Außenbereich des Hotels Goldener Hirsch. Drei Coca-Cola´s, eine sorbische Hochzeitssuppe und eine Portion sächsische Quarkkeulchen später geht es uns richtig gut. Wir wollen aufbrechen und laufen dem Kamenzer Goldschmied über den Weg. Dieser nimmt uns mit auf einen Exkurs kamenzer Stadtgeschichte. Nach ein paar guten Wünschen für unseren weiteren Weg treffen wir wenige Meter weiter auf den ehemaligen Tischlermeister der Stadt. Er erzählt begeistert von seinen Caminos und weiteren anderen Reisen. Rolf Büttner hat schon mehrere Reiseberichte verfasst und anhand von Dia-Vortragen präsentiert. Zum Abschluß sollen wir Claudia aus Schwosdorf vom Wal- und Wüsteberghaus grüßen - das soll unsere nächste Unterkunft werden. An einem russischen Denkmal am Fuße des Hutberges haben sich mehrere ältere Menschen auf den dortigen Bänken niedergelassen. Auch hier verweilen wir für ein kurzes Gespräch. Nun erklimmen wir den Hutberg und auf halber Strecke beobachten wir ein einparkendes Auto. Bei genauerem Hinsehen erkennen wir Rolf, der für uns noch mal ein Fotos und Plakate mitgebracht hat. Wir bewundern die Pilgerstempel und lauschen seinen Erzählungen, aber dann müssen wir auch weiter. Die restlichen 5 km laufen wir in der Abendsonne und gegen 19 Uhr kommen wir in Schwosdorf an. Am Haus ist niemand zu sehen, aber da erspäht uns schon Harald von gegenüber. Da die „Herbergsmutti“ noch unterwegs ist, verschafft er uns Einlass. Im Haus ist es wesentlich kühler als draußen und so ist Harald sofort bereit den Kohleofen für uns anzufeuern. Ich melde uns telefonisch bei Claudia an und diese verspricht in ca. 1 Stunde noch mal reinzuschauen. So können wir uns einrichten ;-) und frisch machen. Als die „Herbergsmutti“ eintrifft gehen wir nach Unten und erstehen in dem kleinen Selbstversorgerladen ein paar Lebensmittel und eine Flasche Rotkäppchen-Sekt. Nach Erhalt des Pilgerstempels und einem Gespräch zu den Themen: Konsum, soziale Gerechtigkeit, Familie und Leben verabschieden wir uns herzlich voneinander, da Claudia morgen früh noch nicht hier sein kann. Wir bereiten unser Abendessen vor und schleppen alles nach oben, wo wir  es uns vor dem Kohleofen gemütlich machen. Wir genießen die gemütliche Atmosphäre und feiern ein wenig, da wir morgen Halbzeit haben.

1 Kommentar:

limingli hat gesagt…

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