Donnerstag, 21. November 2013

19. April 2013 Riesa - Dahlen-Schmannewitz 24,1 km

Tag der Unterkünfte


Die Matratzen waren nicht so schlecht wie gedacht. Trotzdem machen wir uns zügig auf den Weg, damit wir unser Frühstück außerhäusig zu uns nehmen können. Eine Bäckerei in einem Einkaufscenter in Riesa macht einen netten Eindruck und so sind wir gestärkt für den heutigen Wandertag. Die Sonne kommt langsam raus und nachdem wir das Hafengelände umrundet haben, wandern wir wieder an der Elbe entlang. Es geht Richtung Strehla und kurz vor der Fähre, wird es mal wieder Zeit für unser obligatorisches Picknick. Nach einem kurzen Schlummer und mehrfachem an- und ablegen der Elbfähre wird es auch für uns wieder Zeit. Wir durchqueren Strehla und finden hier sofort den Anschluß an den Hauptweg. Der Wind wird langsam kräftiger und schiebt auch die Wolken immer näher heran. Es geht stetig bergan auf den Liebschützberg. Mittweile habe ich zu meiner Jacke auch noch den Regenponcho übergestreift, um eine Auskühlung zu vermeiden. Die Beine fordern eine Pause, aber es ist einfach zu kalt. Wir passieren die Bockwindmühle und erfahren, daß wir zur Zeit dem historischen Wegverlauf der "Alten Salzstrasse" folgen. Apropos "Bockwind"-Mühle - sollten das etwa die "Bockwinde" sein, welche uns so zu schaffen machen ;-)? Egal, je mehr es wieder bergab geht, desto angenehmer werden die Temperaturen und kurz vor dem Schlosspark von Lampertswalde kommt sogar die Sonne wieder heraus. Diese Chance lassen wir uns natürlich nicht entgehen und stürmen das Burgcafe. Wir können sogar draußen unter Oleander und Palmen sitzen - das ist das richtige Camino-Gefühl ;-). Angenehm überrascht stellen wir fest, daß es hier sogar ein spezielles Pilger-Gericht gibt. Die Beine erholen sich langsam und so steht einer Fortsetzung unseres heutigen Weges nichts mehr im Wege. Es ist nochmal ein anständiges Stück, aber sehr angenehm zu laufen. Trotzdem sind wir froh, als wir den Ortseingang von Dahlen erreichen. Nun irren wir eine wenig herum, da wir die auserwählte Pension Linden nicht finden können. Nach zweimaliger Nachfrage haben wir dann doch Erfolg. Wir klingeln und - nichts. Wir klingeln nochmals - wieder nichts. Per Telefon ist auch niemand zu erreichen und in der Nachbarschaft weiß keiner Bescheid. Also wieder hochgerafft und den Weg zur Jugendherberge gesucht. Irgendwann finden wir auch diese und wundern uns über die Ruhe und Leere der Anlage. An mehreren Stellen klingeln und klopfen wir, aber auch hier ist alles verweist. Nun sind wir erst mal ratlos. Wir setzten uns auf eine Bank mit dem Blick auf das Schild "Heidestadt Dahlen grüßt Ihre Gäste". Mmmmh - anstatt von Grüßen hätten wir lieber eine Unterkunft. Weiterlaufen können wir nicht mehr, da wir zu erschöpft sind und es mittlerweile schon kurz vor 20 Uhr ist. Margret findet im Pilgerbuch noch zwei Telefonnummern mit möglichen Unterkünften. Bei der ersten Nummer nimmt keiner ab und im Hotel meldet sich eine unfreundliche Dame, welche promt behauptet kein Zimmer mehr zu haben, als wir uns als Pilger zu erkennen geben. Unsere letzte Idee ist ein  Taxi-Unternehmen anzurufen, welche uns zu irgendeiner Unterkunft bringt. Diese Dame ist supernett und verspricht uns eine Unterkunft zu besorgen und uns anschließend mit dem Taxi hinzubringen. Auch sie hat es nicht so einfach, aber nach 20 Minuten kommt der heißersehnte Rückruf. Weitere 10 Minuten später sitzen wir im kuschelig warmen Taxi. Das ist wieder einer dieser Pilgermomente: als wir die nette Taxifahrerin und Organisatorin für ihre Mühen entschädigen wollen, lehnt sie dieses kategorisch ab. Wir sind unfassbar gerührt und bedanken uns tausend mal. Auch an dieser Stelle nochmal - Danke!!! Wir werden sehr nett in der Pension "Schneider" in Schmannewitz empfangen und sind einfach nur glücklich. Jetzt eine heiße Dusche und anschließend bereiten wir uns im Aufenthaltraum mit Küche ein Abendessen zu. Zum Abschluß des Abends gibt´s den griechischen Wein, welchen wir gestern im Restaurant zum Abschied geschenkt bekommen haben. Wir sind einfach nur kaputt und so schlafen wir erschöpft ein, nachdem wir tatsächlich noch unsere Betten erreicht haben.

1 Kommentar:

limingli hat gesagt…

انه يحب لشراء سترة رياضية وسيم عليه.