Montag, 6. August 2012

29. Mai 2012 Mansilla de las Mulas – Leon 19,5 km


Es hat sich gelohnt diese Herberge zu wählen. Gut erholt starte ich in den neuen Tag und ein Frühstück erhalte ich auch noch. Im TV läuft die Wettervorhersage: 26°C, sonnig, später evtl. Gewitter – schau´n wir mal. Die erste Etappe des Tages geht nach Puente de Villarente und umfasst 6,3 km. Noch sind wir geschützt vor den Autos, aber nach Villamoros wird es unangenehm. Aber vorher zur Stärkung noch einen Cafe con leche bei klassischer Musik in der ersten Bar des Ortes, wo ich auch Edith auch Ungarn wiedertreffe. Nun folgen immer wieder enge Straßenabschnitte und wir Pilger sind froh, als wir wieder auf einen Parallelweg geleitet werden. In Arcahueja an dem Picknickplatz treffe ich Marlene & Wolfgang wieder, die mich bis zur Bar-Abzweigung begleiten. Dort läuft mir die Französin Constance mit den lustigen Zehenschuhen über den Weg. Sie schenkt mir eine gelbe Rose, da der Camino heute so hässlich ist – damit ich etwas schönes zum Ansehen habe :-). Wie immer zieht sich der Weg bis zur Altstadt. Gegen 13 Uhr erreiche ich die Kathedrale und nun ist es nicht mehr weit bis zum Hostal „Boccalino“. Das gönne ich mir heute, da es ja wirklich keine schöne Etappe des Caminos ist. Problemlos bekomme ich ein Zimmer unter dem Dach, diesmal leider nicht mit dem Ausblick auf die Basilika San Isodoro, aber das hatte ich schon beim letzten Mal. Entspannung pur und schon starte ich zu einem ersten Stadtrundgang. Ich treffe die drei deutschsprachigen Franzosen, welche in La Virgen del Camino untergebracht sind und mit dem Bus wieder nach Leon gefahren sind. Diese berichten mir, dass Heinrich aus Lingen auch hier rumschwirrt. Auf dem Weg zurück komme ich an einem kleinen Park vorbei und siehe da: Marita & Edwin. Wir quatschen eine gute halbe Stunde und zum Schluß erhalte ich noch einen Tipp von Marita für einen günstigen Supermercado. Auf geht´s – ich will gerade den Plaza Isodoro  überqueren, da entdecke ich Heinrich. Wir setzen uns zusammen auf ein Bier und eine Cola. Da wir uns lange nicht gesehen haben, berichten wir uns gegenseitig von unseren Camino-Erlebnissen. Abends wollen wir dann schau´n, wo wir lecker Essen gehen können. Nun aber ab zu Einkaufen, da ich doch endlich mit meinem Liebsten telefonieren möchte. Hier in Leon trifft man wirklich alle wieder – immer dieser Pilgerstress ;-). Die Zeit reicht gerade noch für die wichtigsten Tagebucheinträge. Kurz vor 19 Uhr begebe ich mich mit Heinrich auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant – zu teuer, zu ungemütlich, zu einseitig :-(. Nach ca. 45 min mit mehreren zusätzlichen Lauf-Kilometern landen wir wieder an unserem Ursprungspunkt und entscheiden uns letztendlich für das Restaurant Boccalino. Die Pizza sieht super aus und so haben wir mal etwas anderes, als ein Pilgermenü. Eine Cerveza passt gut und so prosten wir Marlene & Wolfgang, die sich eine Paella gegönnt haben, am Nachbartisch zu. Ein herrlicher Abend auf der Plaza San Isodoro. Selbst die dunklen Wolken verziehen sich wieder. Gegen 22 Uhr wird es dann Zeit, da wir morgen ja doch wieder wandern bzw. pilgern wollen.

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