Dienstag, 7. August 2012

30. Mai 2012 Leon – Villar de Mazarife 21,6 km


Nachts werde ich zweimal geweckt – einmal von zurückkehrenden Hostalgästen und das zweite Mal sind es Feiernde aus dem benachbarten Park. Ansonsten herrscht eine himmlische Ruhe. Das morgentliche Aufstehen kostet dann schon reichlich Überwindung, da es im Zimmer und auch Draußen noch so still ist – kein Geraschel und Gepolter ;-). Aber auf – wer weiß, wie heiß es heute wieder wird. Um 7:15 Uhr bin ich wieder auf dem Camino und wieder ist der Morgen angenehm kühl und so kann ich richtig Gas geben ;-), um möglichst schnell dem Stadtverkehr zu entfliehen. Über eine Stunde benötige ich bis Virgen del Camino. In der ortsansässigen Bar bestelle ich einen Kaffee und geselle mich zu Lilly & Jürgen. Jürgen gibt uns alle möglichen Tipps mit auf unseren Weg. Bald können wir keine Hinweise mehr aufnehmen und so flüchten Lilly und ich Richtung Villar de Mazarife. Lilly erzählt von ihren Auslandsaufenthalten in Neuseeland und dem geplanten in Benin / Afrika. Es sind Stipendien, welche sie in jungen Jahren diese fantastischen Erfahrungen machen lassen – bewundernswert. Im nächsten Ort bleibe ich für eine Pause zurück. Ich erwähle einen erhöhten Platz unter einem Baum, direkt am Camino mit wundervollem Ausblick auf die Meseta. Wenige Minuten später lerne ich Marleen aus den USA / Florida kennen. Diese leistet mir Gesellschaft und wir tauschen Kirschen, Schokolade und Erlebnisse aus. Es ist sooo spannend – ich kann´s nicht glauben. Auch heute sieht es hitzetechnisch gar nicht gut aus. Ich benötige vor dem nächsten Dörfchen eine weitere Pause. Dort passieren zwei Pilgern in Schottenröcken meinen Schattenplätzchen. Das muß ich noch mal in Erfahrung bringen. Ich schließe wieder bei Marleen und einer Finnin auf. Wir quälen uns durch die Hitze. Und erneut ein kurzer Stopp im Schatten. Hier erreichen uns die drei irischen Pilgerinnen, die genauso unter der Hitze leiden. Endspurt – der Kirchturm mit den Störchen ist in Sicht und das soll dann auch mein Ziel für heute sein. Die Hitze ist ein Grauen – das ist nichts für mich. Den nächsten Camino werde wieder Anfang Mai bestreiten. Wie beim letzten Mal in der Herberge „Tio Pepe“  ist reichlich Platz. Die Lebensgeister werden wie immer durch die Dusche geweckt. Ein kurzer Besuch in der benachbarten Herberge bringt keine neuen Erkenntnisse. Die Einzige, welche ich erkenne ist Sabine, also weiter zur Tienda. Die Vorräte werden aufgefüllt und eine leckeres Eis-chen passt auch noch. In der Warteschleife für das Abendessen komme ich mit Fred ins Gespräch. Später stößt Eric ein US-Amerikaner zu uns und so begeben wir uns gemeinsam zum Menue de Peregrino. Ich wähle die Menestra (Gemüsesuppe), das Pollo al Vino und ein Helado (noch ein Eis ;-)). Das Essen ist gut und die Herren unterhalten sich über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Betriebssysteme, PC´s usw. Nach einem abschließenden Vino Tinto wird es Zeit.

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