Donnerstag, 19. Juli 2012

23. Mai 2012 Hornillos del Camino – Castrojeriz 20,8 km


Sogar ohne Ohrstöpsel habe ich heute gut geschlafen. Es war nur ein wenig warm in dem kleinen Raum, aber wie ich hörte haben die meisten anderen Pilger in der Turnhalle gefroren. Edith aus Ungarn/Budapest und ich sind die letzten im Schlafraum, so dass wir in Ruhe einpacken können. Der Morgen ist frisch, aber es ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Es ist herrlich, die Meseta ist einfach wunderschön. Die Frühstückspause nutze ich, um die Schuhe zu entsteinen. Das ist einer der Nachteile beim wandern mit Shorts – die kleinen Steinchen finden immer den Weg in die Schuhe. Nach einem Smalltalk mit einem Kanadier aus Quebec geht´s weiter. Ich genieße die Natur und gelange schließlich nach Hontanas. Edwin & Marita sind schon dort. Sie fragen nach den drei lustigen Ami´s aus Boston und South Carolina, aber die sind mir leider auch nicht über den Weg gelaufen. Eine weitere Cola später machen sich die Beiden wieder auf den Weg, da sie noch Fromista erreichen wollen. Dafür mache ich jetzt Bekanntschaft mit Christa aus Frankfurt, Heinrich aus Lingen (Niedersachsen) und den drei Franzosen (wohnhaft an der Grenze zum Saarland), welche sehr gut deutsch sprechen und verstehen. Seltsam, ich habe an den letzten 2 Tagen so viele Dreier-Gruppen kennengelernt wie noch nie ;-). Die Franzosen brechen auf und Christa und ich hinterher – Heinrich verweilt noch ein wenig. Jetzt wird es doch langsam sehr heiß, so daß ich mich für eine weitere Pause an der Ruine San Anton entschließe. Christa ist noch fit und zieht nach einer kurzen Besichtigung direkt nach Castrojeriz weiter. 10 min später trifft Heinrich ein und nachdem auch er sich regeneriert hat, begehen wir das letzte Stück gemeinsam. Zum Glück ist die Straße nach Castrojeriz mit Bäumen gesäumt. Wie auch beim letzten Mal zieht sich die Suche nach einer passenden Herberge hin. Heinrich möchte es in der Alberge „San Juan“ versuchen und ich schaue mir „San Esteban“ an. Die Herberge macht einen guten Eindruck, aber ein paar Häuser weiter ist eine Baustelle – das ist mir zu laut. Also auch „San Juan“, aber irgendwie finde ich diese nicht und so lande ich wieder in der Traditionsherberge „Bei Resti“. Nur wenige Pilger übernachten dieses mal hier und gegen 17 Uhr ist diese immer noch nicht gefüllt. Zusammen mit einem deutschen Ehepaar aus Hannover (Marlene & Wolfgang/welche ich später noch näher kennenlernen werde) fragen wir im Restaurant „La Taberna“ nach dem Pilgermenü. 18:30 Uhr soll es losgehen – da bin ich auch dabei. Da das Restaurant auch über einen kleinen Garten verfügt, werden fix ein Stück Tortilla und eine Cola geordert und schon sitze ic zusammen mit einer Dreiergruppe – wie soll es auch anders sein – dänischer Pilger an einem Tisch, So – jetzt noch das übliche Shopping und dann gibt´s schon Abendessen. Ich treffe nochmals Heinrich, der die Herberge auch nicht gefunden hat und nun in einem netten Hotel untergekommen ist,  und wir warten gemeinsam auf die Öffnung der Tienda. Anschließend sitzen wir auf dem Platz vor dem Restaurant „La Taberna“ auf eine Cerveza. Dort entschließe ich mich dann doch gemeinsam mit Heinrich an dem Menü in seinem Hotel teilzunehmen. Auch die drei Ami´s und die drei Dänen haben sich dafür entschieden. Leider war das Essen nicht so toll, bis auf den Flan mit Kaffee-Aroma. Zurück in der Herberge sammle ich noch meine Wäsche ein und ab in´s Bett.

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