Mittwoch, 25. Juli 2012

25. Mai 2012 Boadilla del Camino – Carrión de los Condes 26,6 km


Schade, und schon ist die schöne Zeit im “En el Camino” vorbei. „Von guten Mächten…..“ eins der gestern gesungenen Lieder begleitet mich in den frischen Morgen. Ca. 6 km führt der Weg entlang am Kanal von Kastillien bis ich Fromista erreiche. Die Geldvorräte ;-) werden aufgefüllt und in der Bar auf dem zentralen Platz von Fromista treffe ich Marita & Edwin, die heute Morgen schon eher weggekommen sind. Marita sieht immer noch nicht viel besser aus, aber wir kommen im Moment alle noch sehr gut voran. Lange halten wir uns nicht auf, da es wieder heiß zu werden scheint. In Poblacion de Campos verweile ich nur kurz für den Kauf eines Brotes. Ich wähle die Nebenroute entlang des Flusses „Rio Ucieza“. Wirklich eine gute Alternative zu der „Pilgerautobahn“ – kann ich nur jedem empfehlen. Auf halber Strecke in Villovieco in einer Bar treffe ich Edwin & Marita wieder. Wir pausieren ausgiebig, da es immer heißer wird und sich der Körper einfach nicht mehr so schnell regeneriert. Gut erholt starten wir auf einem wenigstens halbschattigen Weg. Die Frösche quaken wirklich superlaut und auch die Vögel geben ihr Bestes, um mit ihrem Gezwitscher dagegen anzukommen ;-). Das letzte Stück vor Villacazar de Sirga zurück zum Hauptweg führt leider über eine schattenlose Straße. Es ist so heiß und meine verbrannten Waden fangen an zu schmerzen, obwohl ich seit gestern keine Shorts mehr trage. In der Bar des Ortes brechen wir regelrecht zusammen vor Hitze und kämpfen mit uns. Nach einer sehr langen Pause möchte ich auf jeden Fall noch Carrión de los Condes erreichen und auch Marita & Edwin raffen sich noch mal auf. Aber es wird ein Weg der Schmerzen. Die Hitze setzt uns extrem zu. Edwins Fußblasen werden immer schlimmer und ich habe den Eindruck meine Waden verbrennen durch die lange Hose hindurch noch mehr. Am Ortseingang schnappen wir noch mal den ersten Schatten. Aber danach komme ich kaum noch hoch und schaffe es gerade soeben bis zur Klosterherberge „Santa Clara“. Die Beiden ziehen weiter zur Klosterherberge „Espiritu Santo“, aber die kenne ich ja schon. Sabine, die ich kennenlerne, versorgt mich mit diversen Cremes, bis ich mir diese selber besorgt habe. Die Dusche ist mal wieder das Highlight des Tages, wobei die Kühlung der Waden zuerst sehr schmerzhaft ist. Ich habe das Gefühl die Beine nicht strecken zu können – alles ist angeschwollen und feuerrot. So etwas habe ich noch nie gehabt :-(. Auf der Suche nach einem Supermercado und einer Farmacia treffe ich wieder auf Edwin & Marita. Wir versorgen uns als erstes mit dem Nötigsten in einem großen Supermarkt. Dort erhalte ich auch meine Sonnencreme mit Schutzfaktor 50 und eine After Sun Creme. Als ich meine Einkäufe in meinem Rucksack verstaue, sehe ich mit Freude, dass auch Heinrich in der Klosterherberge eingechecked hat. Wir tauschen uns kurz aus, da wir Beide (Marita & Edwin + ich und Heinricht + die drei Franzosen) ja gleich zum Essen verabredet sind. Wir wählen unabhängig voneinander dasselbe Restaurant für unser Menue de Peregrino. Dort entscheiden Marita & Edwin morgen mit dem Bus nach Ledigos zu fahren. Ich werde morgen früh mal sehen, ob meine Waden mitspielen und ob das vorrausgesagte kühlere Wetter eintrifft. Die dunklen Wolken sind auf jeden Fall schon mal da und es grummelt gewittertechnisch auch ganz gut. Also schnell zurück zu unserer Klosterherberge. Marita schaut noch mal kurz rein, während ich mein Tagebuch schreibe, da sie den Hospitalero noch etwas fragen wollte. Dieser ist aber nicht auffindbar und so ist sie wieder weg. Die neben mir sitzende Dänin schreibt ebenfalls in ihrem Tagebuch und wird schließlich von einem Landsmann unterbrochen. So komme ich auch nicht mehr zum schreiben und mache mich auf den Weg zum Schlafraum. Ich nehme vor dem zu-Bett-gehen noch einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche – bähhhhhhhh! Nicht richtig hingeschaut – süßer Sprudel.
Na dann, gute Nacht ;-)))

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